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Ein Pharmakant ist in der Industrie mit der maschinellen Herstellung und Verpackung von Arzneimitteln beschäftigt. Pharmakant ist ein anerkannter Ausbildungsberuf mit einer regulären Ausbildungsdauer von dreieinhalb Jahren.

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Übersicht:

  • Berufsbild
  • Gehalt
  • Ausbildung
  • Schulische Voraussetzungen
  • Persönliche Voraussetzungen
  • Ausbildungsinhalte
  • Studium
  • Perspektiven
  • Fazit

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Berufsbild

Der Pharmakant fertigt Medikamente aus chemischen und pflanzlichen Wirkstoffen an. Für die Herstellung nutzt er automatische Produktionsmaschinen und Abfüllanlagen. Dabei deckt die Produktion die ganze Bandbreite an Arzneimitteln ab: Tabletten, Kapseln, Dragees, Pulver, Granulate, Salben, Lösungen, Impfstoffe und mehr.

Den Wirkstoffen der Arzneien setzt der Pharmakant außerdem Hilfsstoffe wie Stärke, Zucker oder Geschmacksstoffe hinzu. Von den Ausgangsstoffen bis zu den Endprodukten überwacht der Pharmakant dabei die Arzneiqualität und dokumentiert den Produktionsprozess.

Nach der Medikamentenherstellung ist der Pharmakant gemäß den hygienischen Vorschriften für die Steuerung und Kontrolle der Verpackungsanlagen verantwortlich. Auch das Warten und Reinigen der Produktionsanlagen zählt zu den Aufgaben eines Pharmakanten.

Einsatzbereiche von Pharmakanten sind hauptsächlich bei den Medikamentenproduzenten in der pharmazeutischen Industrie sowie in Chemieunternehmen.

Gehalt

Das Ausbildungsgehalt für einen angehenden Pharmakanten ist nach den Ausbildungsjahren gestaffelt. Die folgende Aufstellung der Brutto-Ausbildungsgehälter gibt gerundete Durchschnittswerte an, die in der Praxis nach oben und unten nur wenig abweichen:

  • 1. Ausbildungsjahr: 810 Euro
  • 2. Ausbildungsjahr: 865 Euro
  • 3. Ausbildungsjahr: 925 Euro
  • 4. Ausbildungsjahr: 985 Euro

Die Einstiegsgehälter für Pharmakanten unterscheiden sich stärker. Die Höhe ist branchen- beziehungsweise unternehmensabhängig und beträgt zwischen 1700 bis 2900 Euro brutto.

Später kann das Gehalt für einen Pharmakanten deutlich höher liegen und knapp 4000 Euro brutto erreichen.

Ausbildung

Wer sich für die Berufsausbildung als Pharmakant interessiert, sollte in naturwissenschaftlichen Fächern mindestens befriedigende Noten vorlegen können. Außerdem erwarten die Ausbilder ein überdurchschnittliches Interesse an physikalischen und chemischen Abläufen.

Die vorgesehene Ausbildungsdauer zum Pharmakanten dauert 3,5 Jahre. Sie kann unter bestimmten Voraussetzungen um circa ein halbes Jahr verkürzt werden.

Zu diesen Voraussetzungen zählen zum Beispiel besonders gute schulische und betriebliche Leistungen. Der Ausbildungsverkürzung muss außer dem ausbildenden Betrieb die zuständige Industrie- und Handelskammer zustimmen.

Schulische Voraussetzungen

Offiziell ist kein bestimmter Schulabschluss für die Ausbildung zum Pharmakanten vorgesehen. Meistens entscheiden sich die Ausbilder allerdings für Bewerber mit mindestens mittlerer Reife. Viele Unternehmen erwarten sogar die Fachhochschulreife oder das Abitur.

Persönliche Voraussetzungen

Außer einem ausgeprägten Interesse an naturwissenschaftlichen Fächern wie Chemie und Physik ist für einen Pharmakanten eine hohe Sicherheit im Kopfrechnen wichtig, da er ständig mit unterschiedlichen Mengen und Maßeinheiten zu tun hat.

Für den Umgang mit technischen Geräten und Maschinen sollten ebenfalls Interesse und Geschick vorhanden sein. Ein Pharmakant muss in der Arzneimittelherstellung strengste Hygienevorschriften befolgen.

Daher sollte er bereits in der Ausbildung Hygiene und Ordnung gegenüber ein entsprechend großes Verständnis aufbringen und darf auch gern etwas penibel sein.  Ein Pharmakant muss darüber hinaus bereit sein, im Schichtdienst zu arbeiten.

Ausbildungsinhalte

Die Ausbildung ist inhaltlich klar gegliedert. Im ersten Ausbildungsjahr im Betrieb erhält der angehende Pharmakant einen allgemeinen Überblick über seinen Beruf. Er erfährt, wie die Arbeit eines Pharmakanten organisiert wird.

Außerdem lernt er verschiedene Verfahrenstechniken kennen. Ab dem zweiten Ausbildungsjahr stellt er die ersten Arzneimittel her. Anschließend verpackt und lagert er diese fachgerecht.

Qualitätssichernde Maßnahmen stehen jetzt ebenfalls auf der To-do-Liste der Ausbildung. Ab dem dritten Ausbildungsjahr geht es vorrangig um die Herstellung von Medikamenten. Das Entwickeln von festen, flüssigen und sterilen Arzneien bildet dabei den Schwerpunkt. Die Lehre der Arzneimittelherstellung trägt übrigens den Namen „Galenik“.

In der Berufsschule bekommt der Pharmakant in Ausbildung theoretisches Fachwissen vermittelt. Wichtige Schulfächer sind Mathematik, Chemie und Physik. Dabei geht es um den zielgerichteten Einsatz der Wirkstoffe.

Die Schüler lernen, ihre Dosierung zu berechnen, damit die richtige Mischung aus diesen Stoffen entsteht. Berufsschulen sind nicht verpflichtet, den auszubildenden Pharmakanten praktischen Unterricht anzubieten.

Einige Schulen vermitteln allerdings Grundkenntnisse im Herstellen von Medikamenten, wie zum Beispiel das Fertigen von Granulaten, Tabletten, Pulvern oder Salben.

Studium

Ein ausgebildeter Pharmakant hat anschließend mehrere Möglichkeiten, um sich fortzubilden. Er kann sich zum Industriemeister der Fachrichtung Pharmazie oder zum staatlich geprüften Techniker der Fachrichtung Chemietechnik weiterbilden. Außerdem kann er sich zum Pharmareferenten weiterbilden. Oder er studiert.

An der Hochschule kann sich ein Pharmakant für das Bachelor-Studium der Pharmazie oder Pharmatechnik einschreiben.

Im Studium erhält der Pharmakant vertieftes biopharmazeutisches und pharmatechnologisches Wissen sowie erweiterte Kenntnisse in Verfahrenstechnik. Außerdem lernt er Analysemethoden für die Qualitätskontrolle kennen. Der Pharmakant erwirbt durch das Studium die Berufsbezeichnung „Ingenieur für Pharmatechnik“.

Perspektiven

Pharmakant ist ein Beruf mit Zukunft. Die Forschung nach immer neuen Arzneimitteln und Impfstoffen läuft auf Hochtouren. Die Entwicklung von Medikamenten nimmt viel Zeit in Anspruch, da bis zu ihrer Zulassung umfangreiche Studien beziehungsweise Testphasen ablaufen müssen.

Angesichts der demographischen Entwicklung ist außerdem mit einem kontinuierlich steigenden Medikamentenbedarf zu rechnen. Pharmakanten werden also dringend benötigt – jetzt und in Zukunft. Ein Pharmakant muss dabei bereit sein, sein ganzes Berufsleben lang dazuzulernen.

Ausgebildete Pharmakanten finden vor allem in Pharmabetrieben sowie in Chemieunternehmen ihre Anstellung. Die in diesen Branchen übliche überdurchschnittliche Vergütung gilt auch für das Gehalt eines Pharmakanten.

Fazit

Pharmakant ist ein abwechslungsreicher und dabei anspruchsvoller Beruf mit guter Bezahlung. Unabdingbar hierfür sind ein ausgeprägtes Interesse an chemischen und physikalischen Zusammenhängen, ein hohes technisches Verständnis sowie ein gewissenhaftes und sehr genaues Arbeiten.

Ein Pharmakant passt sein bestehendes Wissen ständig dem aktuellen Stand an. Als Pharmakant sind die beruflichen Zukunftsaussichten sehr gut.

Bildquelle: © Pixelot – Fotolia.com

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