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Pharmazeutisch-technische Assistentin ist ein Gesundheitsberuf. Fast alle PTA, wie die Pharmazeutisch technische Assistentin umgangssprachlich meistens mit ihrer Kurzbezeichnung genannt wird, arbeiten in Apotheken, wo sie Apotheker im Arbeitsalltag unterstützen. Weitere Arbeitsplätze für PTA befinden sich in Krankenhäusern, Arzneimitteluntersuchungsstellen, der pharmazeutischen Industrie, in Laboratorien, im Öffentlichen Dienst sowie in Universitäten.

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Übersicht:

  • Berufsbild
  • Geschichte
  • Gehalt
  • Praktikum
    Angestelltengehalt
    Ausbildung
  • Voraussetzungen
    Anmeldungsunterlagen
    Ausbildungsinhalte
    Schulgeld
    Studium
  • Perspektiven
  • Fazit

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Berufsbild

Der Beruf der Pharmazeutisch-technischen Assistentin ist sehr abwechslungsreich. Wesentliche Tätigkeiten dabei sind:

  • Herstellung und Prüfen von Arzneimitteln
  • Beratung und Verkauf
  • Einweisen in den Gebrauch von Hilfsmitteln wie Kompressionsstrümpfe und Inkontinenzartikel
  • Auskünfte bei Ernährungsfragen
  • Informieren über Körperpflege- und Kosmetikartikel
  • Überprüfen der Lagerbestände
  • Registrieren und Überwachen der Betäubungsmittelbestände

Im Arbeitsalltag der Pharmazeutisch-technischen Assistentin wechseln sich kommunikative Aufgaben mit stilleren Arbeiten ab.

Die männliche Berufsbezeichnung Pharmazeutisch-technischer Assistent existiert ebenfalls, wird aber kaum gebraucht, da in diesem Beruf fast ausschließlich Frauen tätig sind.

Geschichte

Pharmazeutisch-technische Assistentin ist der Nachfolgeberuf des einstigen gesundheitlichen Assistenzberufs Apothekerassistent. Es gibt ihn seit 1969 nach einer Neuordnung der Apothekerausbildung.

Gehalt

Das Gehalt einer Pharmazeutisch-technischen Assistentin orientiert sich an der Berufserfahrung in Jahren. Während der Ausbildung wird kein Gehalt gezahlt, da diese in einer Schule stattfindet.

Erst im daran anschließenden halbjährigen Praktikum erhält die angehende Pharmazeutisch-technische Assistentin eine Vergütung. In tarifgebundenen Apotheken beschäftigte Pharmazeutisch-technische Assistentinnen erhalten ungefähr folgende Brutto-Monatsgehälter:

Praktikum

Die monatliche Vergütung im Praktikum einer PTA in Ausbildung beträgt 633 Euro.

Angestelltengehalt

Pharmazeutisch-technische Assistentinnen erhalten nach erfolgreicher Ausbildung Monatsgehälter nach folgender Staffelung:

  • 1. bis 2. Berufsjahr: 1920 Euro
  • 3. bis 5. Berufsjahr: 2022 Euro
  • 6. bis 8. Berufsjahr: 2207 Euro
  • 9. bis 14. Berufsjahr: 2401 Euro
  • ab 15. Berufsjahr: 2504 Euro

In Industrieunternehmen können Pharmazeutisch-technische Assistentinnen mit wesentlich höheren Gehältern rechnen. So verdienen Labormitarbeiter in der chemischen Industrie pro Monat in der Einstiegsstufe circa 2700 Euro brutto und in der Endstufe ungefähr 3500 Euro brutto.

Ausbildung

Die Ausbildung zur Pharmazeutisch-technischen Assistentin ist in Deutschland einheitlich geregelt. Sie erfolgt an Berufsfachschulen sowie Berufskollegs.

Die Ausbildung dauert insgesamt zweieinhalb Jahre, wovon die ersten beiden Jahre als schulische Ausbildung ablaufen, woran sich dann in einer Apotheke ein halbjähriges Praktikum – auch Famulatur genannt – anschließt. Ferner ist neben der schulischen Ausbildung die Teilnahme an einem Kurs in Erster Hilfe von 8 Doppelstunden erforderlich.

An den meisten PTA-Schulen startet die Ausbildung Anfang September. Unterrichtet werden wöchentlich rund 30 Schulstunden von Montag bis Freitag.

Voraussetzungen

Für die Ausbildung zur Pharmazeutisch-technischen Assistentin ist mindestens ein Mittlerer Schulabschluss nachzuweisen. Außerdem ist für die Aufnahme einer PTA-Ausbildung ein Mindestalter von 16 Jahren vorgeschrieben.

Persönliche Eigenschaften wie Sorgfalt, gutes Kommunikationsvermögen und Fortbildungsbereitschaft zählen ebenfalls zu den notwendigen Voraussetzungen.

Anmeldungsunterlagen

Interessenten für eine Ausbildung zur Pharmazeutisch-technischen Assistentin sollen bei den Schulen im Allgemeinen folgende Bewerbungsunterlagen einreichen:

  • Bewerbungsschreiben
  • Tabellarischer Lebenslauf
  • Nachweis über den Mittleren Schulabschluss
  • Lichtbild (optional)
  • Eventuell eine ärztliche Bescheinigung über die Berufstauglichkeit

Zum Altersnachweis ist auch der Personalausweis vorzulegen. Bei persönlicher Anmeldung kann dieser direkt vorgelegt werden. Ob bei schriftlicher Anmeldung eine einfache Kopie ausreicht, ist vorher bei der Schule zu erfragen.

Ausbildungsinhalte

Die schulische Ausbildung zur PTA gliedert sich in einen theoretischen und einen praktischen Teil. Entsprechend den Rahmenrichtlinien für den Unterricht der Berufsfachschule für Pharmazeutisch-technische Assistentinnen beziehungsweise Pharmazeutisch-technische Assistenten besteht die Ausbildung aus diesen sechs Unterrichtsfächern mit Lernfeldcharakter:

  1. Verordnungen ausführen
  2. Beratung und Abgabe im Rahmen einer Selbstmedikation
  3. Anbieten und Erbringen von Dienstleistungen
  4. Arzneimittelherstellung
  5. Qualitätskontrolle
  6. Mitwirkung bei Betriebsgestaltung und -entwicklung

Die Schulen für die Pharmazeutisch-technische-Assistenten-Ausbildung geben außerdem praktischen Laborunterricht. Hier lernen die angehenden PTA Grundlagen von qualitativer und quantitativer Laboranalyse und stellen Rezepturen und Defekturen gemäß anerkannten pharmazeutischen Regeln her.

Auch Galenik und die Verwendung von üblichen Medikamenten-Darreichungsformen wie Tabletten, Dragees, Kapseln, Zäpfchen, Salben, homöopathische Mittel, Lösungen und Tees sind Bestandteil des praktischen Unterrichts.

Im theoretischen Teil folgen die Fächer:

  • Arzneimittelkunde
  • Allgemeine und pharmazeutische Chemie
  • Körperpflegekunde
  • Botanik
  • Drogenkunde
  • Pharmazeutische Technologie und Arzneimittelherstellung
  • Medizinprodukte-Kunde
  • Pharmazeutische Gesetzes- und Berufskunde
  • Apothekenpraxis inklusive EDV-Anwendung

Zusätzlich werden die Fächer Deutsch, Englisch, Politik und EDV unterrichtet.

Schulgeld

Die Ausbildung zur Pharmazeutisch-technischen Assistentin kostet fast immer Gebühren, da sie kaum von kostenfreien staatlichen, sondern überwiegend von privaten Bildungsträgern angeboten wird.

Ein Kostenvergleich lohnt sich. Die monatlichen Gebühren können knapp 100  Euro betragen, aber auch das Doppelte oder mehr.

Hinzu kommen weitere Ausgaben für Bücher, Übungsmaterial, Kopien, Laborkittel, Schutzbrille und gelegentliche Exkursionen.

Studium

Examinierte Pharmazeutisch-technische Assistentinnen können am Wipta, dem Weiterbildungsinstitut für PTA, berufsbegleitende Weiterbildungsgänge besuchen zu Themen wie Ernährung, Krankenhaus, Offizin, Industrie oder Dermopharmazie.

Darüber hinaus werden Studiengänge angeboten. Die Fachhochschule in Schmalkalden führt einen Studiengang zur Pharmazieökonomin durch. Ebenso ist ein Pharmaziestudium möglich, wofür in den einzelnen Bundesländern unterschiedliche Zugangsvoraussetzungen gelten.

Perspektiven

Die Berufsaussichten für Pharmazeutisch-technische Assistentinnen sind ausgesprochen gut. In einer Gesellschaft mit einer stetig steigenden Zahl alter Menschen sowie einem zunehmenden Gesundheitsbewusstsein steigt der Bedarf an qualifiziertem Personal in Gesundheitsberufen.

Eine bedeutende Schnittstelle zwischen Gesundheitsfürsorge und Bevölkerung bilden dabei die Apotheken. Pharmazeutisch-technische Assistentinnen geben den Kunden einer Apotheke fachkundige Antworten auf vielfältige Fragen.

Neben Ärzten und Heilpraktikern sind sie bei vielen Menschen wichtige Ansprechpartner, wenn es um Gesundheit und Wohlbefinden geht.

Fazit

Der Beruf der Pharmazeutisch-technischen Assistentin ist eine gute Empfehlung für Schulabgängerinnen, die naturwissenschaftlich interessiert sind, über gute mathematische Kenntnisse für die Herstellung von Medikamenten verfügen, sorgfältig und konzentriert arbeiten können und Kundenkontakt lieben.

Sie erwartet ein sehr abwechslungsreicher Beruf mit hoher Verantwortung und guten Zukunftsaussichten.

Bildquelle: © grafikplusfoto – Fotolia.com

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