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2,7 Millionen Deutsche arbeiten in der Logistik. Der Beruf des Staplerfahrers nimmt dabei eine wichtige Schlüsselposition ein. Denn vom Führerhaus aus sorgen Staplerfahrer dafür, dass Paletten eingelagert oder für den Transport bereitgestellt werden. Mit einem Gabelstapler werden diese verladen oder gestapelt – oft muss ein Staplerfahrer aber auch kräftig mit beiden Händen zupacken. Was Sie sonst noch über diesen Beruf wissen sollten, können Sie in diesem Artikel nachlesen.

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Der Bedarf an Staplerfahrern ist groß: Sie werden von Logistikfirmen, Speditionsunternehmen oder auch Handels- und Industrieunternehmen benötigt. Wo auch immer Lasten bewegt werden müssen, kommen Gabelstapler zum Einsatz, die ein Staplerfahrer fachmännisch bedienen können muss. Dafür ist nicht in jedem Fall ein Schulabschluss notwendig – ein Gabelstaplerschein ist hingegen Pflicht.

Ferner ist eine gute Koordinationsfähigkeit wichtig, um die Paletten und Waren sorgfältig manövrieren zu können. Außerdem zählt eine schnelle Auffassungsgabe, gutes Sehen und Hören sowie eine gute Reaktionsfähigkeit. Denn wer im Gabelstapler sitzt, muss auf Zack sein, um die Waren zügig und sicher von A nach B bewegen zu können.

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Flexibles Arbeiten im Schichtsystem

Wer das Arbeiten am Hochregal in zehn Metern Höhe in Erwägung zieht, sollte schwindelfrei sein – denn hierbei erhebt sich auch das Führerhaus in luftige Höhen. Erfahrungen im Bereich der Kommissionierung und im Lager sind ebenfalls gute Voraussetzungen, um eine Stelle als Staplerfahrer zu finden.

Häufig arbeiten Angestellte in diesem Beruf im Schichtsystem – daher sollte ein interessierter Kandidat Flexibilität im Bereich der Arbeitszeiten mitbringen. In vielen Stellenanzeigen wird zudem ein Pkw-Führerschein verlangt, manchmal auch in Verbindung mit einem eigenen Fahrzeug.

Auch Bestands- und Lagerpflege können zum Job gehören

Nicht immer ist der Job als Staplerfahrer auf das Führen von Fahrzeugen beschränkt – als Lagermitarbeiter wird dieser möglicherweise auch zu anderen Arbeiten herangezogen. Dazu können die Bestands- und Lagerpflege zählen oder die Bereitstellung von Waren für die Produktion oder Auslieferung. Vielfach kommt dabei auch Terminal- und Scannertechnik zum Einsatz – wer hier bereits Erfahrungen vorweisen kann, ist je nach Stellenausschreibung im Vorteil.

Die Tätigkeiten im Lager setzen immer auch Zuverlässigkeit, Teamfähigkeit, Verantwortungsbewusstsein und Sorgfalt voraus. Von der termingerechten Auslieferung der Ware können immerhin viele weitere Produktionsschritte abhängig sein. Auch die Wartung und Pflege von Fördergeräten kann Teil der Aufgabe als Staplerfahrer sein. Der Erhalt von Ordnung und Sauberkeit des Arbeitsplatzes wird ebenso in vielen Stellenausschreibungen ausdrücklich erwähnt.

Unerlässlich: Der Gabelstaplerschein

Die Berufsgenossenschaftliche Vorschrift (BGV) D-27 Flurförderfahrzeuge §7 sieht vor, dass Gabelstaplerfahrer fachmännisch ausgebildet sein müssen. In der Ausbildung zum Staplerfahrer lernen die Teilnehmer, Gabelstapler und Hubwagen zu führen. Die Ausbildungsinhalte vereinen allgemeine und rechtliche Grundlagen zu ihrem Beruf, Fahrverhalten und Fahrzeugcharakteristik verbunden mit Fahrübungen sowie Umgang mit Lasten.

Sicherheits- und Funktionsprüfungen sorgen für den souveränen Umgang mit dem Gabelstapler im Lageralltag. Mit theoretischen und praktischen Prüfungen schließen die Teilnehmer die Schulung zum Staplerfahrer ab. Nach BGV A 1 ist der Arbeitnehmer verpflichtet, seine Angestellten mindestens einmal jährlich zu unterweisen.

Mit Realschulabschluss: Ausbildung zur Fachkraft für Lager und Logistik

Wer sich neben dem Gabelstaplerfahren ein komplexeres Aufgabengebiet wünscht und über einen Realschulabschluss verfügt, kann innerhalb einer Ausbildung zur Fachkraft für Lager und Logistik seinen Wunschberuf in der Logistik von der Pike auf erlernen. Diese berufliche Laufbahn ist mittlerweile sehr beliebt: So hat sich das Interesse an diesem Ausbildungsweg in den letzten Jahren verdoppelt.

Die duale Ausbildung dauert dreieinhalb Jahre und setzt gute Deutsch- und Englisch- sowie Mathekenntnisse voraus. In der Lagerwirtschaft sind auch Computerkenntnisse von Bedeutung. Denn wenn Waren in riesigen Lagerhallen gefunden und bewegt werden müssen, grenzt dies an eine logistische Meisterleistung. Papiere wollen überprüft, die Qualität der Güter kontrolliert und besondere Lagerbedingungen erfüllt werden.

Verdienstaussichten als Staplerfahrer

Als Gabelstaplerfahrer liegt das durchschnittliche Monatsgehalt bei 1.664 Euro brutto. Wer sich hingegen für die Ausbildung zur Fachkraft für Lager und Logistik entscheidet, kann schon am Anfang der beruflichen Tätigkeit deutlich mehr verdienen und mit einem Einstiegsgehalt von 1.800 bis 1.900 Euro brutto rechnen.

Und auch schon in der Ausbildung ist der Verdienst mit durchschnittlich rund 700 Euro brutto im ersten Ausbildungsjahr recht attraktiv. Im zweiten Ausbildungsjahr lassen sich bis knapp 800 Euro Monatslohn und im dritten Monat bis 870 Euro verdienen. Die Verdienstmöglichkeiten sind jedoch noch steigerbar: Als Fachkraft für Lager und Logistik lassen sich interessante Weiterbildungsmöglichkeiten wahrnehmen: zum Beispiel als Logistikmeister, als Fachkraft Logistik/Materialwirtschaft oder als Technischer Fachwirt. Dieser ist nicht mehr nur im Lager beschäftigt, sondern hat auch mit Aufgabenfeldern zu tun, die im Bürobereich liegen.

Option Zeitarbeit

In Online-Stellenbörsen finden Staplerfahrer vielfältige Jobangebote. Die Anstellung in großen Konzernen bieten Vorteile wie Sozialleistungen oder übertarifliche Bezahlung sowie langfristige Perspektiven. Gerade ohne Schulabschluss kann jedoch auch die Anstellung über eine Zeitarbeitsfirma einen guten Einstieg bieten.

Die weltbesten Staplerfahrer kommen derzeit aus Deutschland!

Staplerfahrerprofis aus aller Welt, die mit ungeheurer Wendigkeit, Schnelligkeit und Präzision ihre Manöver ausführen, können bei den jährlichen Stapler-Meisterschaften ihr Können unter Beweis stellen. Der StaplerCup wurde 2005 ins Leben gerufen – seither haben 15.000 Männer und Frauen an den nationalen und internationalen Wettkämpfen teilgenommen. Jeder, der einen Gabelstaplerführerschein hat, kann sich online für eine Regionalmeisterschaft anmelden, aber nur ein Mal teilnehmen, um sich fürs Finale zu qualifizieren.

Die 60 besten Fahrer der 25 Regionalmeisterschaften messen sich dann beim StaplerCup, der jedes Jahr Ende September auf dem Aschaffenburger Schlossplatz ausgetragen wird. Erst 2014 fand die erste Weltmeisterschaft der Staplerfahrer statt, ihre Teilnehmer stammten aus insgesamt 18 Nationen. Unter ihnen wurde das deutsche Team zum Sieger gekürt. Das ist der Beweis: Staplerfahrer ist ein Beruf mit Leidenschaft!

Bildquelle: © Kzenon – Fotolia.com

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