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Der Beruf des Tiefbaufacharbeiters ist sehr vielfältig. Das liegt daran, dass er in unterschiedlichen Schwerpunkten ausgebildet wird. Je nach Ausbildungsschwerpunkt führen Tiefbaufacharbeiter Straßen-, Rohrleitungs-, Kanal-, Gleis-, Brunnen- oder Spezialtiefbauarbeiten aus.

Wer als Tiefbaufacharbeiter arbeiten möchte, muss eine Ausbildung absolvieren. Wir erläutern, wie diese aussieht, was die Aufgaben von Tiefbaufacharbeitern im Einzelnen sind und was man in diesem Beruf verdienen kann.

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Übersicht:

  • Berufsbild und Aufgaben Tiefbaufacharbeiter
  • Ausbildung zum Tiefbaufacharbeiter
  • Form und Dauer
  • Inhalte
  • Zugangsvoraussetzungen
  • Gehalt
  • Während der Ausbildung
  • Nach der Ausbildung
  • Berufliche Perspektiven

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Berufsbild und Aufgaben Tiefbaufacharbeiter

Der Tiefbaufacharbeiter ist ein staatlich anerkannter Ausbildungsberuf nach Berufsbildungsgesetz und Handwerksordnung.

Der Beruf verfügt über folgende Schwerpunkte:

  • Straßenbauarbeiten,
  • Rohrleitungsbauarbeiten,
  • Kanalbauarbeiten,
  • Brunnen- und Spezialtiefbauarbeiten sowie
  • Gleisbauarbeiten.

Je nach Ausbildungsschwerpunkt sind Tiefbaufacharbeiter also in einem dieser Bereiche tätig.

Tiefbaufacharbeiter heben Gräben aus, schaffen Verkehrswege, bauen Ver- und Entsorgungssysteme, wirken bei Brunnenbohrungen und dem Tunnelbau mit. Bei all diesen Tätigkeiten wechseln ihre Einsatzorte von Zeit zu Zeit und sie verbringen den überwiegenden Teil ihrer Arbeit im Freien.

Im Einzelnen bestehen die Hauptaufgaben je nach Schwerpunkt hierin:

  • Im Schwerpunkt Straßenbauarbeiten stellen sie Plattenbelage und Pflasterdecken her.
  • Im Schwerpunkt Rohrleitungsbauarbeiten stellen Tiefbaufacharbeiter Druckrohrleitungen her und führen Druckprüfungen durch.
  • Im Schwerpunkt Kanalarbeiten steht das Herstellen von Schachtunterteilen im Mittelpunkt der Arbeit.
  • Im Schwerpunkt Brunnenbau- und Spezialtiefbauarbeiten stellen sie Bohrungen und Verbauabschnitte her.
  • Im Schwerpunkt Gleisbauarbeiten arbeiten sie bei der Herstellung eines Bahndammes oder in der Herstellung eines Gleisjoches.

Anstellung finden Tiefbaufacharbeiter in Betrieben des Tiefbaugewerbes, in Betrieben der Wasserversorgung und Abwasserwirtschaft, in Unternehmen des Straßen- und Schienenverkehrs oder bei kommunalen Bauämtern. Auch Unternehmen der Bauindustrie, die Sanierungs- und Instandsetzungsarbeiten durchführen, kommen in Frage. Sie können aber auch beim Neubau beschäftigt sein.

Ausbildung zum Tiefbaufacharbeiter

Wer als Tiefbaufacharbeiter tätig werden möchte, muss eine entsprechende Ausbildung absolvieren. Wie diese aussieht, erfahren Sie im Folgenden.

Form und Dauer

Tiefbaufacharbeiter ist ein 2-jähriger anerkannter Ausbildungsberuf in der Industrie und im Handwerk.

Die Ausbildung wird parallel im Ausbildungsbetrieb und in der Berufsschule durchgeführt. Der Berufsschulunterricht findet an bestimmten Wochentagen oder in Blockform statt.

Es handelt sich um eine Stufenausbildung, d.h. eine erfolgreich abgeschlossene Ausbildung kann in einem weiteren, darauf aufbauenden Ausbildungsberuf vertieft werden. Ein Tiefbaufacharbeiter kann daher ein weiteres Jahr lernen und dann einen Abschluss als Rohrleitungsbauer, Kanalbauer, Spezialtiefbauer oder Gleisbauer erwerben.

Inhalte

Im Ausbildungsbetrieb lernen die Auszubildenden unter anderem:

  • was beim Herstellen von Mörtel- und Betonmischungen, Bewehrungen, Dämmungen, Wandputz und Estrich beachtet werden muss
  • welche Kenntnisse der Hausentwässerung, Oberflächenentwässerung, Kanalisation wichtig sind
  • wie man Baukörper aus künstlichen Steinen und Bauplatten herstellt
  • was beim Lesen und Anfertigen von Zeichnungen, Skizzen und Verlegeplänen berücksichtigt werden muss

Im Schwerpunkt Straßenbauarbeiten:

  • wie man Oberflächenentwässerungen herstellt
  • wie man Pflasterdecken und Plattenbeläge herstellt

Im Schwerpunkt Rohrleitungsbauarbeiten und Kanalbauarbeiten:

  • wie man Druckrohrleitungen einbaut
  • wie Kabel verlegt und Kabelschächte hergestellt und versetzt werden

Im Schwerpunkt Brunnen- und Spezialtiefbauarbeiten:

  • wie man Rohrleitungen einbaut
  • wie Bohrungen hergestellt und ausgebaut werden

Im Schwerpunkt Gleisbauarbeiten:

  • wie man Pflasterdecken und Plattenbeläge herstellt
  • wie man Gleise verlegt

In der Berufsschule erwirbt man weitere Kenntnisse in berufsspezifischen Lernfeldern (z.B. wie man Bauteile aus unterschiedlichen Materialien errichtet, z.B. Mauern, Holzkonstruktionen oder Stahlbetonbauteile) sowie in allgemeinbildenden Fächern wie Deutsch und Wirtschafts- und Sozialkunde.

Zugangsvoraussetzungen

Nach dem Berufsbildungsgesetz ist keine bestimmte Schulbildung vorgeschrieben. Die Betriebe stellen überwiegend Ausbildungsanfänger mit Hauptschulabschluss ein.

Voraussetzung für den Zugang zu einer dualen Ausbildung ist ein Ausbildungsvertrag mit einem Ausbildungsbetrieb. Die Ausbildungsbetriebe suchen sich Auszubildende nach eigenen Kriterien (z.B. schulische Vorbildung) aus.

Jugendliche unter 18 Jahren müssen eine ärztliche Bescheinigung über eine Erstuntersuchung vorlegen.

Gehalt

Finanzielle Aspekte spielen bei der Berufswahl meist eine wichtige Rolle. Deswegen wollen wir hier erste Orientierungshilfen geben, was man als Tiefbaufacharbeiter während und nach der Ausbildung verdienen kann.

Während der Ausbildung

Laut dem Bundesministerium für Arbeit und Soziales, Tarifauswertung – Tarifvertragliche Ausbildungsvergütungen beträgt eine beispielhafte monatliche Ausbildungsvergütung (brutto, Stand Oktober 2015):

  • 1. Ausbildungsjahr: € 609 bis € 708
  • 2. Ausbildungsjahr: € 836 bis € 1.088

Nach der Ausbildung

Nach der Ausbildung hängt das Einstiegsgehalt vor allem von dem Arbeitsort ab. Da seit 2015 jedoch der gesetzliche Mindestlohn gilt, wird man mindestens 1.470 Euro brutto im Monat verdienen.

Mit einer dreijährigen Ausbildung ist als Fachmann noch ein wenig mehr drin. Im Laufe der Jahre wächst dann gemeinsam mit der Berufserfahrung auch der Lohn an. Nach einigen Jahren im Beruf kann man bis zu 2.700 Euro brutto im Monat verdienen.

Wer sich weiterbildet und beispielsweise einen Meistertitel erwirbt oder studiert, der kann das Gehalt natürlich noch weiter steigern.

Berufliche Perspektiven

Eine gute Startposition können sich angehende Tiefbaufacharbeiter verschaffen, indem sie bereits während ihrer Ausbildung Zusatzqualifikationen erwerben, z.B. im Bereich Europäisches Waren- und Wirtschaftsrecht durch die Zusatzqualifikation „Europaassistent im Handwerk“.

Die Zusatzqualifikation „Europaassistent im Handwerk“ eröffnet für Auszubildende mit einem mittleren Bildungsabschluss die Möglichkeit, interkulturelle Kompetenzen aufzubauen, Fremdsprachenkenntnisse zu verbessern und sich fachlich – über die Erstausbildung hinaus – zu bilden. Bestandteile der Zusatzqualifikation sind ein besonderer Berufsschulunterricht und ein mehrwöchiges Praktikum im Ausland.

Wie bereits erwähnt, können Tiefbaufacharbeiter nach erfolgreicher Abschluss-/Gesellenprüfung unter bestimmten Voraussetzungen ihre Ausbildung um ein Jahr fortsetzen und z.B. die Prüfung als Straßenbauer, als Kanalbauer oder in anderen Tiefbauberufen ablegen.

Mit einer Hochschulzugangsberechtigung kann man auch studieren und beispielsweise einen Bachelorabschluss im Studienfach Bauingenieurwesen erwerben.

Derzeit sind um die 50 Ausbildungsplätze zum Tiefbaufacharbeiter frei.

Bildquelle: © Petair – Fotolia.com

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