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Eine runde Sache – nur wenige Erfindungen haben die Menschen in ihrer Kultur- und Technikgeschichte so schnell so elementar weiter gebracht wie das Rad. Inzwischen ist eine Welt ohne Räder – und vor allem ohne fahrbare Untersätze – nicht mehr vorstellbar.

Im Gegenteil: Die Faszination Auto ist ungebrochen, erlebt durch die neuen Elektro-Modelle einen weiteren Aufschwung und schlägt Tag für Tag Millionen von Menschen in ihren Bann.

Wie sollte es da überraschen, dass jeden Tag tausende Autos über die Ladentheke gehen, ihren Besitzer wechseln oder repariert werden?

Damit diese Vorgänge reibungslos ablaufen, potenzielle Kunden das für sie ideale Auto auch tatsächlich entdecken und Werkstätten alles an Zubehör und Ersatzteilen bekommen, was sie sich nur wünschen, gibt eine ganze Reihe von Automobilkaufmännern ihr Bestes.

Doch was macht man eigentlich als Automobilkaufmann?

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Übersicht:

  • Welche Aufgaben hat ein Automobilkaufmann?
  • So wird man Automobilkaufmann
  • Voraussetzungen
  • Ausbildung
  • Studium
  • Weiterbildungsmöglichkeiten
  • Gehalt
  • Perspektiven

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Welche Aufgaben hat ein Automobilkaufmann?

Automobilkaufmänner arbeiten bevorzugt im Kraftfahrzeug- und Kraftfahrzeugteile-Handel, bei Autoherstellern oder in deren Filialen.
Sie sind dort nicht nur im Verkaufsraum oder am Kundenschalter, sondern auch im Büro und zuweilen sogar im Lager anzutreffen.

Wie man bereits aufgrund ihrer Berufsbezeichnung (Auto und Kaufmann) vermuten kann, geht es bei ihren Tätigkeiten vor allem um kaufmännische und kraftfahrzeugtechnische Belange – wie die Disposition, die Beschaffung, der Vertrieb und der Verkauf von Kraftfahrzeugen und einzelnen Kraftfahrzeugteilen.

Im Einzelnen bedeutet das:

  • Buchhaltung, Kostenrechnung und Kalkulation,
  • Personalmanagement,
  • Marketing (Marktbeobachtung und Analyse sowie Werbe- beziehungsweise Planungsrelevant und Durchführung),
  • Lagerverwaltung und Bestellung,
  • Annahme von Wartungs- und Reparaturaufträgen sowie
  • Beratung und Erstellung von Firmen- und Privatkunden bezüglich interessanter Finanzierungs-, Leasing-, Versicherungs- und Garantieverträgen.

Ein abwechslungsreiches und organisatorisch verantwortungsbewusstes Aufgabenspektrum wie man sieht. Eine gründliche Ausbildung ist daher Pflicht, wenn es um wahre Kompetenz geht und wenn man den Beruf von der Pike auf lernen will.

So wird man Automobilkaufmann

Voraussetzungen

Um Automobilkaufmann zu werden, braucht man optimalerweise das Abitur, unter Umständen übernehmen Betriebe jedoch auch Bewerber mit guter Mittlerer Reife oder sehr gutem Hauptschulabschluss.

Sehr wichtig sind vor allem ein ausgeprägtes Interesse an Kraftfahrzeugen und ihrer Technik; zusätzlich sollte das kaufmännisch-unternehmerische Denken von Bedeutung sein.

Gute Kenntnisse in Mathematik und teilweise Physik / Technik sind daher unabdingbar, bieten also einen Vorteil, wenn man bereits eine entsprechende schulische Richtung einschlägt.

Weiterhin sprechen ein selbstständiges, analytisches Denken und ein gutes Sprachgefühl in Form von Deutsch, Englisch und gegebenenfalls einer weiteren Fremdsprache viele Pluspunkte.

Gute Eingangsformen und ein sicheres Auftreten runden das Bewerberprofil ebenfalls ab.

Interessant für viele potenzielle Auszubildenden bleibt übrigens, dass man auch mit körperlichen Beeinträchtigungen eine Laufbahn als Automobilkaufmann einschlagen kann.

Wer sich für Autos interessiert, der Tätigkeit in einer Werkstatt als beispielsweise Kfz-Mechaniker jedoch physisch nicht gewachsen ist, muss sein Interesse an Fahrzeugen nicht per se begraben.

Ausbildung

Die Ausbildung dauert in der Regel drei Schuljahre, wobei Auszubildende bei guten Leistungen oder einer nachweisbar hohen Qualifikation wie dem Abitur die Prüfung bereits nach zweieinhalb bis zwei Jahren absolvieren können.

Zusätzlich gibt es zwei grundsätzliche Möglichkeiten – eine rein schulische Ausbildung und eine duale Variante, in der der Auszubildende sowohl Zeit in der Berufsschule als auch im Betrieb verbringt.

Dabei gilt: Über je mehr Abteilungen das Unternehmen verfügt, desto mehr Stationen kann der Auszubildende kennen lernen und je mehr Bereiche lernt er kennen.

  • Zu den Inhalten an der Berufsschule zählen vor allem
  • Deutsch, Englisch, Sozialkunde und Religion,
  • Allgemeine Wirtschaftslehre,
  • Grundlagen der Betriebswirtschaftslehre und des Wirtschaftsrechnens,
  • Rechnungswesen,
  • Controlling,
  • Finanzdienstleistungen,
  • Service und Auftragsabwicklung.

Generell findet bei der dreijährigen Ausbildung nach dem zweiten Jahr eine Zwischenprüfung statt, während die Ausbildung am Ende durch eine mündliche wie schriftliche Prüfung endet.

Die Themen enthalten dabei Vertriebs- und Serviceleistung (drei Stunden) sowie Finanzdienstleistung, Wirtschafts- und Sozialkunde (je anderthalb Stunden).

Studium

Zumindest in Deutschland gibt es keinen Studiengang, der der Ausbildung zum Automobilkaufmann nahe kommt.

Allerdings kann man nach dem erfolgreichen Abschluss der Ausbildung unter anderem Betriebswirtschaft studieren und sich dabei auf das Kfz-Gewerbe oder auf Automobilwirtschaft studieren.
Und auch im Bereich der Fort- und Weiterbildungsmöglichkeiten stehen verschiedene Ideen zur Auswahl.

Weiterbildungsmöglichkeiten

Wer seine Ausbildung abgeschlossen hat und sich in der Automobilbranche weiter entwickeln möchte, kann sowohl

  • geprüfter Automobilverkäufer als auch
  • Betriebsfachwirt im Kraftfahrzeuggewerbe,
  • Leasingfachwirt oder
  • Kaufmann für Materialwirtschaft, Marketing oder Einkauf und Logistik
    werden.

Die Fortbildungen laufen berufsbegleitend, dauern je nach Kurs meist zwischen einem halben und einem Jahr und machen sich natürlich auch beim Gehalt bemerkbar.

Gehalt

Während der Ausbildungszeit verdient man in etwa:

  • zwischen 500 und 890 € brutto pro Monat im ersten Lehrjahr,
  • zwischen 540 und 920 € brutto pro Monat im zweiten Lehrjahr und
  • zwischen 610 und 1.020 € brutto im dritten Lehrjahr.

Das Einstiegsgehalt erhöht sich dann deutlich und beträgt im Durchschnitt zwischen 1.800 und 2.400 € brutto pro Monat.
Es hängt aber insgesamt sehr von der Region und der Betriebsgröße ab; große Autohäuser und Hersteller zahlen oft deutlich mehr als kleine Unternehmen – und auch im Westen verdient man tendenziell mehr als in Ostdeutschland.

Darüber hinaus lohnt sich die berufliche Weiterentwicklung auf alle Fälle, denn die Gehälter liegen in etwa bei:

  • 2.400 bis 4.000 € für kaufmännische Materialwirte,
  • 3.000 € für Betriebsfachwirte im Kraftfahrzeuggewerbe,
  • 3.300 € für Leasingwirte und
  • 3.000 bis 3.500 € für geprüfte Automobilverkäufer.

Perspektiven

Die Jobaussichten sind prinzipiell gut – schließlich sind Autos für viele Menschen unverzichtbar und es bleibt die Frage, wie sich die Mobilität im Laufe der Zeit verändern wird. Wenn das keine spannende Herausforderung ist?

Bildquelle: © Syda Productions – Fotolia.com

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