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„Wie machen die das bloß?“ haben Sie sich bestimmt schon gefragt, wenn Ihnen eine besonders kunstvolle T-Shirt-Beschriftung begegnet ist oder ein Samtstoff neben seinem eleganten Fall wunderbaren Glanz aufwies. Es sind die Produktveredler, die auf die Materialeigenschaften von Textilien noch eins draufsetzen beziehungsweise das Beste aus ihnen herausholen. Lesen Sie hier, wie vielseitig der Beruf Produktveredler ist.

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Überblick

  • Steckbrief Produktveredler
  • Einsatzbereiche von Produktveredlern
  • Beispiele für Textilveredlungen von Produktveredlern
  • Produktveredler: Qualitätssicherung und Verantwortung
  • Produktveredler Ausbildung
  • Voraussetzungen
  • Ausbildungsinhalte
  • Ausbildungsvergütung
  • Produktveredler Gehalt
  • Studium: Aussichten für Produktveredler
  • Perspektive für Produktveredler
  • Fazit

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Steckbrief Produktveredler

Produktveredler setzen verschiedene Methoden zur Ausrüstung und Verbesserung von Textilien ein. Je nach Aufgabenbereich arbeiten Produktveredler in den Abteilungen Färberei, Druckerei, Beschichtung und Textilausrüstung. Die Textilausrüstung ist auch unter der Bezeichnung Appretur bekannt.

Für ihre Tätigkeiten nutzen Produktveredler hauptsächlich von Computern gesteuerte Maschinen und Anlagen. Sie bereiten diese vor, stellen Produktionsparameter ein und überwachen den Arbeitsprozess. Damit die Veredelungsprozesse möglichst störungsfrei funktionieren, warten Produktveredler ihre Maschinen und Anlagen und reparieren auch geringfügige Störungen selbst.

Die bei den Veredelungsprozessen verwendeten Farblösungen, Druckpasten, Beschichtungs- und Appreturmittel bereiten Produktveredler für den Einsatz vor. Daneben erstellen sie auch eigene Rezepte für die verschiedenen Veredelungsmittel oder testen und verbessern gegebenenfalls bereits vorhandene Rezepturen.

Produktveredler sind auch für Qualitätskontrollen zuständig. Im Labor prüfen sie die unterschiedlichen Textilien auf eine gleichmäßige Veredelung sowie außerdem auf mögliche Risse, Falten sowie Schmutz. Auftretende Produktionsfehler dokumentiert ein Produktveredler sorgfältig und kümmert sich um Korrekturmaßnahmen.

Ein Produktveredler ist außerdem für eine anschließende sachgerechte Lagerung der veredelten Textilien zuständig.

Einsatzbereiche von Produktveredlern

Produktveredler sind in Textilveredlungsbereichen von Spinnereien, Webereien, Strickereien und Wirkereien beschäftigt. Ihre Arbeitsplätze befinden sich hauptsächlich in Produktionshallen, Lagerräumen sowie in Laboren.

Beispiele für Textilveredlungen von Produktveredlern

Produktveredler kennen sich mit vielen unterschiedlichen Textilveredlungsvarianten aus. Dabei richtet sich die Art der Veredelung nach dem speziellen Material und späteren Verwendungszweck des Textils.

Ein Teppich zum Beispiel muss strapazierfähig sein, fleckenabweisend und resistent gegen Motten. Entsprechend rüstet ihn ein Produktveredler aus. Bei Kleidungsstoffen spielen neben Stoffmaterial und Farbe auch der Griff und allgemeine Trageeigenschaften wichtige Rollen.

Von Samt oder Satin erwarten Käufer den typischen Flor beziehungsweise kühle Glätte sowie den für beide Stoffarten üblichen Glanz. Produktveredler verleihen diesen Textilien die gewünschten Eigenschaften, die außerdem elegant mit einem Hauch Luxus, aber auf keinen Fall billig aussehen dürfen.

Schützende Beschichtungen wie beispielsweise bei wetterfest ausgestatteten Jacken oder Hosen sowie Appreturen sind das Werk kundiger Produktveredler. Ebenso fällt das Bleichen, Färben und Drucken, auch mit pastösen Farben für reliefartige Drucke, in ihren Aufgabenbereich.

Produktveredler: Qualitätssicherung und Verantwortung

Produktveredler sind mit ihren Tätigkeiten zur Qualitätssicherung maßgeblich am Herstellungsprozess von Textilien beteiligt. Sie führen Farbkorrekturen aus, optimieren die Oberflächenbeschaffenheit von Stoffen oder versehen sie mit weiteren verbessernden Details wie zum Beispiel einem Lichtschutzfaktor. In ihrem Job setzen sich Produktveredler außerdem mit Umweltschutz auseinander.

Somit tragen Produktveredler mit ihren Aufgaben eine hohe Verantwortung. Fehlentscheidungen verderben Textilien und unterbrechen oder verlangsamen Herstellungsprozesse. Finanzielle Schäden und unzufriedene Kunden wären die Folgen. Produktveredler werden für ihren Beruf daher sorgfältig ausgebildet.

Produktveredler Ausbildung

Die Ausbildung zum Produktveredler ist staatlich anerkannt und dauert drei Jahre. Sie läuft dual im Ausbildungsbetrieb und in der Berufsschule ab.

Voraussetzungen

Für die Ausbildung zum Produktveredler ist kein Mindestschulabschluss vorgeschrieben. Die meisten Ausbildungsbetriebe entscheiden sich für Bewerber mit einem Hauptschulabschluss oder mittleren Schulabschluss.

Interessenten für eine Ausbildung zum Produktveredler sollten gute Schulnoten in Mathematik, Physik und Chemie mitbringen, denn sie haben häufig mit Maschinen und Chemikalien zu tun und müssen chemische Rezepturen anwenden und auch berechnen.

Ebenfalls wichtig für Produktveredler sind persönliche Eigenschaften wie Sorgfalt, Aufmerksamkeit, Beobachtungsgabe, handwerkliches Geschick, technisches Verständnis, Reaktionsgeschwindigkeit und Entscheidungsfreude.

Ausbildungsinhalte

Im Ausbildungsbetrieb werden künftige Produktveredler von ihren erfahrenen Kollegen schrittweise in den Arbeitsalltag eingeführt. Nachdem sie zunächst zuschauen, führen sie anschließend unter Anleitung und Aufsicht erste Tätigkeiten selbst aus. Neben dem Veredeln textiler Produkte lernen Auszubildende zum Produktveredler das Bedienen von Maschinen und Beheben von Störungen.

In der Berufsschule vertiefen sie ihre praktischen Kenntnisse zusätzlich theoretisch im Fachkundeunterricht. Hinzu kommen Unterrichtsfächer wie Mathematik, Chemie, Physik, Werken und Technik.

Ausbildungsvergütung

Je nach Ausbildungsbetrieb und Region erhalten Auszubildende zum Produktveredler im Durchschnitt folgende monatliche Brutto-Ausbildungsvergütungen:

  • Ausbildungsjahr: 699 bis 845 Euro
  • Ausbildungsjahr: 750 bis 900 Euro
  • Ausbildungsjahr: 800 bis 1000 Euro

Produktveredler Gehalt

Das Einstiegsgehalt für einen Produktveredler beträgt circa 1400 bis 1600 Euro brutto monatlich. Als allgemeines durchschnittliches Brutto-Grundgehalt sind ungefähr 2100 bis 2200 Euro monatlich zu erwarten. Neben dem Arbeitgeber, seiner Tarifbindung, der Größe und der Region hängen die Gehälter für Produktveredler auch von ihrer eigenen Berufserfahrung, absolvierten Weiterbildungen und der übernommenen Verantwortung ab.

Wer als Produktveredler mehr verdienen möchte, kommt um eine Weiterbildung nicht herum. Sie lohnt sich aber. So kann ein Industriemeister in der Textilwirtschaft ein Brutto-Monatsgehalt von 3200 Euro erreichen, ein Textiltechniker sogar 4000 Euro.

Studium: Aussichten für Produktveredler

Neben Weiterbildungen zum Meister oder Techniker steht einem Produktveredler auch der Weg zum Studium offen. Nach einer mehrjährigen Tätigkeit erwirbt ein Produktveredler die Fachgebundene Hochschulreife. Studiengänge wie Textiltechnik oder Textildesign sind für Produktveredler mit Studienwunsch die ideale Fortsetzung ihrer Karriere.

Perspektive für Produktveredler

Ausgebildete Produktveredler haben gute berufliche Zukunftsaussichten. Textilien mit hochwertigen Produkteigenschaften sind anhaltend gefragt, sei es in der Mode, bei Sportbekleidung, im Heimtextiliensektor, in der Möbelanfertigung, der Autoindustrie und vielen weiteren textilen Einsatzbereichen.

Neben traditionellen Veredelungstechniken liegen moderne Ausrüstungen von Textilien im Trend: antibakteriell, schwer entflammbar, fleckenresistent und geschützt vor UV-Strahlung oder Mücken sind nur einige dieser textilen Eigenschaften.

Dazu nehmen Umweltschutzaspekte einen immer größeren Raum in der Textilherstellung ein, was auch in den Tätigkeitsbereich der Produktveredler einfließt.

Fazit

Schulabgänger mit Hauptschul- oder mittlerem Schulabschluss mit guten Noten in Mathematik und naturwissenschaftlichen Fächern sowie Talent für Handwerk und Technik, die auf der Suche nach einem anspruchsvollen Beruf sind, sollten sich einmal mit den Beruf Produktveredler näher befassen. Hier finden sie ein äußerst vielseitiges Tätigkeitsspektrum mit zusätzlichen attraktiven Weiterbildungsmöglichkeiten und einer guten Zukunftsperspektive.

Bildquelle: © golubovy – Fotolia.com

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