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Hier möchten wir Ihnen einen äußerst interessanten Einblick in die Berufswelt des Steinbildhauers geben. Dabei gehen wir insbesondere auf die Ausbildungswege ein, auf das Einstiegsgehalt sowie die Gehaltsentwicklung. Am Ende des Artikel erhalten Sie noch eine besonders wichtige Prognose zur beruflichen Zukunft des Steinbildhauers.

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… und das erwartet Sie in diesem Artikel:

  • Allgemeines zum Steinbildhauer
  • Ausbildung zum Steinbildhauer
  • Studium zum Steinbildhauer
  • Zukunftsperspektiven für den Steinbildhauer

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Allgemeines zum Steinbildhauer

Die Hauptaufgabe des Steinbildhauers besteht darin, plastische Natursteinarbeiten herzustellen. Hier gibt es auch einen klaren Gegensatz zum Steinmetz. Anders als die Arbeiten vom Steinmetz sind die Arbeiten vom Steinbildhauer nämlich wesentlich gestalterischer und weniger geometrisch.

Der Steinbildhauer kümmert sich in der Regel also weniger um Profilarbeiten und bautechnische Arbeiten wie Treppen oder Küchenarbeitsplatten.

Steinbildhauer haben hingegen meist künstlerische oder kunsthandwerkliche Fähigkeiten, so wie andere Bildhauer auch. Dabei kann der Steinbildhauer sowohl schöpferisch arbeiten als auch vorgegebene Plastiken in Stein umsetzen.

Der Steinbildhauer von heute: Zu Beginn des 20. Jahrhunderts wurde vermehr eine reliefartige und freie Arbeit praktiziert. Heute sind Steinbildhauer in der Lage, eine dreidimensionale Arbeit haargenau nach eigenen oder fremden Vorgaben zu verwirklichen.

Arbeitsweise: Steinbildhauer arbeiten in der Regel ihre Skulpturen von außen nach innen aus. Die gesamte Skulptur beginnt als ein einziger Steinblock. Hieraus werden als erstes die groben Konturen geschnitten. Von grob zu fein. Am Ende kümmert sich der Steinbildhauer um die vielen Details der Skulptur. Er arbeitet also ganz anders, als beispielsweise ein Modellier mit dem Aufbau einer Tonfigur.

Kreative Aspekte: Neben den technisch-reproduktiven Aspekte kommt es noch ein eine weitere wichtige Fähigkeit an, die man nicht unbedingt lernen kann. Das ist der kreative Anteil der Arbeit.

Ohne eine ausreichende kreative Ader wird es schwer werden, freie künstlerische Arbeiten am Naturstein durchzuführen. Einige Steinbildhauer sind beispielsweise auch mit der Grabmalgestaltung beschäftigt.

Vorsprung dank Technik: Heute kann Steinbildhauerei auch ein wenig anders aussehen. Technik macht es zum Beispiel möglich, Umrisse oder Strukturen in Steinen durch den Einsatz elektronisch gesteuerter Kopierfräsen zu schaffen. Dadurch entfällt die traditionelle Arbeit mit Fäustel und Meißel, die doch körperlich schwer und aufwändig sind.

Der letzte Schliff erfolgt mit dem Steinbildhauereisen. Mit diesem Werkzeug lässt sich beispielsweise die Oberflächenform und Haut der Skulptur bearbeiten.

Ausbildung zum Steinbildhauer

In diesem Abschnitt soll es insbesondere um die Ausbildung des Steinbildhauers gehen. Hier zeigen wir Ihnen, wie sich die Ausbildungszeit zusammensetzt, welche Inhalte in der Ausbildung gelehrt werden und was man in seiner Ausbildung zum Steinbildhauer verdient.

Allgemeines: Als Steinbildhauer bezeichnen sich in Deutschland auch die Steinmetzen, bei denen man sich in einem Beruf mit zwei Fachrichtungen spezialisieren kann.

Hierbei gibt es eine Gesellen-Ausbildungsordnung für die Steinmetzen und Steinbildhauer. Sie umfasst sowohl den Beruf der Steinmetzen als auch den der Steinbildhauer.

Des Weiteren gibt es noch den „Meister im Steinmetz- und Steinbildhauerhandwerk“. Dieser ist ein vollhandwerklicher Beruf, der im Prinzip als ein Berufstyp mit zwei Berufen verstanden wird.

In der Meisterprüfung zu diesem Beruf muss neben einem Meisterstück ein Steinmetz als Arbeitsprobe ein Steinbildhauerwerk anfertigen. Ein Steinbildhauer muss dasselbe mit einer Steinmetzarbeit tun. Nur so kann man beweisen, dass man das Zeug für den „vereinten“ Meisterberuf hat.

Wichtig: Da steinbildhauerische Aufträge in der Regel sehr gering sind, können Meister und Gesellen des Fachs selten allerdings von Steinbildhauerarbeiten leben. Es ist notwenig, weitere Arbeiten anzubieten.

Ausbildungsinhalte: Die Inhalte der Ausbildung enthalten unter anderem folgende Punkte und Aspekte:

  • das Entwerfen und Entwickeln von Entwürfen
  • das Umsetzen der Entwürfe in Modelle
  • das Entwerfen von Relief- und plastischen Schmuckformen
  • das Umsetzen der Entwürfe und das Abgießen
  • das Erstelle von Negativformen, von mehrteiligen Formen
  • das Herstellen von Modellen sowas das Bearbeiten
  • das Übertragen der Modell in Stein, insbesondere durch Punktieren
  • das Erstellen plastischer Körper
  • das Entwerfen ornamentaler Schmuckformen sowie das Ausführen dieser
  • das Vorbereiten von Restaurierungsmaßnahmen an Steinbildhauerobjekten
  • das Durchführen und Dokumentieren der Restaurierungsmaßnahmen
  • das Herstellen von Abgüssen
  • das Dokumentieren von Arbeitsschritten

Wahl zwischen Schwerpunkten: Die Ausbildung zum Steinmetz und Steinbildhauer kann in zwei verschiedenen Schwerpunkten durchgeführt werden. Wählen kann man zwischen:

  • Steinmetzarbeiten
  • Steinbildhauerarbeiten

Während der ersten beiden Ausbildungsjahre gibt es bei beiden recht ähnliche Schwerpunkte und dementsprechend auch ähnliche Ausbildungsinhalte. Die richtige Spezialisierung findet allerdings erst im dritten Ausbildungsjahr statt. In den beiden Ausbildungsjahren zuvor lernt man deswegen die Grundlagen der Steinmetzarbeit und der Steinbildhauerarbeit kennen.

Hierbei lernt man die verschiedenen Steine und Rohstoffe sowie deren individuelle Eigenschaften kennen. Man lernt, wie man die verschiedene Steine und Rohstoffe zu perfekten Steinplatten verarbeitet, oder wie man sogar künstliche Steine herstellt, wie man Maschinen bedient und Regelungsanlagen richtig einstellt.

Traditionelle und wichtige Werkzeuge sind natürlich auch Hammer und Meißel, die man zusammen mit den wichtigsten Maschen für die Steinmetz- und Steinbildhauerei kennenlernt. Weitere wichtige Hilfsmittel, die man in der Ausbildung kennenlernt, sind unter anderem auch Stift und Zeichenblog.

Voraussetzungen für die Ausbildung: Wer Steinmetz oder Steinbildhauer werden möchte, sollte ein paar wichtige Voraussetzungen erfüllen können. Ein bestimmter Schulabschluss wird zwar nicht benötigt, dafür bestimmte körperliche Eigenschaften. So zum Beispiel viel Kraft und handwerkliches Geschick.

Das benötigt man, um die verschiedenen Werkzeuge gezielt einsetzen zu können. Wer sich als Steinbildhauer spezialisieren möchte, sollte auf jeden Fall auch ein hohes Maß an Kreativität mitbringen.

Ausbildungsgehalt: Auch als angehender Steinbildhauer wird man während seiner Ausbildungszeit vergütet. Im ersten Ausbildungsjahr erhält man pro Monat eine Ausbildungsvergütung von rund 430 bis 460 Euro monatlich.

Im zweiten Lehrjahr erhöht sich das Ausbildungsgehalt auf 530 bis 560 Euro pro Monat. Im dritten und letzten Ausbildungsjahr schließlich beträgt das Ausbildungsgehalt 600 bis 680 Euro monatlich.

Studium zum Steinbildhauer

Auch ein entsprechendes Studium in diesem Bereich soll möglich sein. Die Bildhauerei ist ein wesentlicher Bestandteil der bildenden Kunst und befasst sich mit der künstlerischen Gestaltung von Skulpturen und Plastiken.

In dem Studium soll man daher in den ersten Semestern die grundlegenden Arbeitsmethoden etwas besser kennenlernen. Vor allem wird in dem Studium dabei der praktische Lernanteil hervorgehoben.

Gehalt des Steinbildhauers

Wie viel verdient man nun als Steinbildhauer im Laufe seiner Karriere? Gibt es Fortbildungsmöglichkeiten mit denen man sein Gehalt von Zeit zu Zeit steigern kann? Das erfahren Sie in diesem Abschnitt:

Einstiegsgehalt: Als ausgelernter Steinbildhauer steigt man in der Regel mit einem Gehalt von 1.700 bis 2.000 Euro brutto pro Monat ein. Dabei hält das Gehalt immer sehr stark davon ab, für wen man arbeitet. Das betrifft natürlich auch schon das Gehalt in der Ausbildung. Auch hier kann das Ausbildungsgehalt von Arbeitgeber zu Arbeitgeber stark variieren.

Davon hängt das Gehalt noch ab: In der Handwerksbranche ist es üblich, dass die Betriebe den sogenannten Gewerkschaften angeschlossen sind. Diese Gewerkschaften sind dafür zuständig, die Lohnbedingungen mit den Arbeitnehmer abzuklären.

Eine Pflicht für Gewerkschaften besteht allerdings nicht. Laut Tarifregister besteht für den Steinbildhauer ein Mindestlohn von 13 Euro pro Stunde ab dem ersten Berufsjahr. Ab dem zweiten Berufsjahr steht dem Steinbildhauer ein Mindeststundenlohn von 14 Euro zu – zumindest nach dem Tarifregister NRW. Vorarbeiter in einer leitenden Position verdienen sogar 16 Euro pro Stunde.

Zukunftsperspektiven für den Steinbildhauer

Sehr schwierig – Steinbildhauer wird es vermutlich noch viele Jahre geben müssen, allein für die Restauration von alten historischen Bauwerken. Allerdings wird die Nachfrage vermutlich in den nächsten Jahren sinken.

Schon jetzt braucht man nicht so viele Steinbildhauer, wie vor 100 Jahren noch. In der Zukunft könnten spezialisierte Fräsmaschinen dem Steinbildhauer die Arbeit streitig machen. Die Prognosen sind also etwas düster…

Bildquelle: © kosta_iliev – Fotolia.com

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