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In diesem Artikel beschäftigen wir uns mit einem weiteren kunstvollen Beruf: dem Steinmetz. Hier erfahren Sie, welche Ausbildungsinhalte den Steinmetz während seiner Berufsvorbereitung erwarten, wie sich das Gehalt im Laufe seiner Karriere entwickelt und welche Zukunftsperspektiven den Steinmetz erwarten.

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… und das erwartet Sie in diesem Artikel:

  • Allgemeines zum Steinmetz
  • Ausbildung zum Steinmetz
  • Studium zum Steinmetz
  • Zukunftsperspektiven für den Steinmetz

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Allgemeines zum Steinmetz

Ein Steinmetz ist gerade in der heutigen Zeit etwas ganz besonders – doch leider verliert er in der heutigen Zeit immer weiter an Bedeutung. Kaum jemandem ist bewusst, dass der Steinmetz einer der ältesten handwerklichen Berufe in der Geschichte der Menschheit ist.

Der ursprüngliche Werkstoll des Steinmetz war anfangs noch der Naturstein. Heute haben Steinmetze allerdings auch noch viele weitere Materialien zur Verfügung, mit denen sie arbeiten können.

So verwendet ein Steinmetz heute für seine Arbeit beispielsweise auch noch den Betonwerkstein oder den Kunststein. Auch die Werkzeuge haben sich in den letzten Jahrtausenden etwas gewandelt. Zwar gibt es noch immer die althergebrachten Werkzeuge, doch kommen längst auch Maschinen zum Einsatz.

Aufgaben des Steinmetz: In der Regel erstellt ein Steinmetz verschiedene geometrische Objekte nach einer genauen Vorgabe. Diese Vorgabe ist in einem Plan eingezeichnet, aus der sich dann das fertige Objekt fertigt. Typischen Objekte, die ein Steinmetz erarbeitet, sind beispielsweise Treppen aus Stein, Grabsteine oder verschiedene Zierobjekte und Ornamente an Bauwerken.

Nun gibt es noch einen weiteren Beruf in Deutschland, der sehr große Ähnlichkeit zum Steinmetz hat. Es ist der Steinbildhauer. Auch, wenn beide Berufe sich viele Aufgaben teilen, so gibt es doch einen wesentlichen Unterschied. Der Steinbildhauer wird während seiner Arbeit meist ein ganzes Stück kreativer. Er erschafft lebendig anmutende Skulpturen aus Stein. Der Steinmetz kümmert sich eher um geometrische Objekte.

Bei beiden Berufen gibt es eine starke Ähnlichkeit. Und die zeigt sich auch während der Ausbildung. Beide Ausbildungsberufe haben in den ersten beiden Lehrjahren etwa gleiche Ausbildungsinhalte. Erst im dritten Lehrjahr werden die Unterschiede wirklich sichtbar.

Heutige Berufsfelder: Heute arbeiten Steinmetze noch immer überwiegend mit Naturwerkstein. Seit den 1950er Jahren hat sich der Beruf der Steinmetzen und der Steinbildhauer in die folgenden Tätigkeitsfelder aufgeteilt:

Grabsteine: Hier gibt es zum Beispiel recht individuelle Anforderungen von Kunden. Es gibt Kunden, die vor allem personenbezogene Grabsteine fordern und andere wiederum, welche industriell gefertigte Steine bevorzugen. Industriell gefertigte Grabsteine kommen überwiegend aus dem Ausland. Zum Beispiel aus Indien oder China.

Bauten: Auch im Bauwesen ist ein wesentlicher Bereich des Gewerks gefragt. So werden zum Beispiel Natursteintreppen vom Steinmetz hergestellt, Bodenbeläge, Fensterbänke, Küchenarbeitsplatten, Fassaden, Offene Kamine oder Fassaden.

Denkmalpflege und Steinrestaurierung: Ein besonders interessanter Arbeitsbereich ist auch die Restaurierung alter, historischer Gebäude und Denkmäler.

Gartengestaltung mit Naturstein: Auch die Nachfrage für individuelle Gartenkonzepte steigt, wobei der Steinmetz eine wichtige Rolle spielt.
Steinbildhauerei: Auch auf diesen Bereich haben sich einige Betriebe spezialisiert.

Straßen, Pflaster, Wege und Brückenbau: In diesem Bereich wird Naturstein schon seit vielen Jahrtausenden verwendet. Kein Wunder, dass daher auch heute noch Bedarf herrscht.

Ausbildung zum Steinmetz

Lehrlinge für eine Steinmetzausbildung gibt es sowohl in Deutschland als auch in der Schweiz, in Österreich oder in Luxemburg. In all diesen Ländern wird die Steinmetzausbildung nach dem dualen System gelehrt.

Das bedeutet, dass die Fähigkeiten und Fertigkeiten, die den Beruf ausmachen, im Betrieb und in der überbetrieblichen Ausbildung vermittelt werden. Die Theorie wird in der Berufsschule vermittelt.

Interessant: Besonders interessant ist, dass in Deutschland nur rund 12 Prozent der Lehrlinge für den Steinmetz weiblich sind. Der Anteil der Steinmetz-Gesellinnen, die anschließend auch den Beruf des Steinmetz ausüben, sind niedriger, da die viele weibliche Steinmetze direkt im Anschluss ein Studium aufnehmen – beispielsweise ein Kunst- oder ein Architekturstudium.

Außerdem wählen viele Frauen im zweiten Ausbildungsjahr die Fachrichtung „Steinbildhauer“ und nicht den Steinmetz.

Ausbildung in Deutschland: In Deutschland ist der Steinmetz ein handwerklicher Ausbildungsberuf. Die Ausbildung dauert insgesamt drei Jahre und wird mit dem Anfertigen eines Gesellenstückes sowie dem Bestehen einer theoretischen und einer praktischen Prüfung abgeschlossen. Im Jahr 2007 gab es etwa nur 1.400 Auszubildende, und das bei insgesamt 5.000 handwerklichen Steinmetzbetrieben.

Wahl zwischen Schwerpunkten: Die Ausbildung zum Steinmetz und Steinbildhauer kann in zwei verschiedenen Schwerpunkten durchgeführt werden.

Wählen kann man zwischen:

  • Steinmetzarbeiten
  • Steinbildhauerarbeiten

Während der ersten beiden Ausbildungsjahre gibt es bei beiden recht ähnliche Schwerpunkte und dementsprechend auch ähnliche Ausbildungsinhalte. Die richtige Spezialisierung findet allerdings erst im dritten Ausbildungsjahr statt. In den beiden Ausbildungsjahren zuvor lernt man deswegen die Grundlagen der Steinmetzarbeit und der Steinbildhauerarbeit kennen.

Hierbei lernt man die verschiedenen Steine und Rohstoffe sowie deren individuelle Eigenschaften kennen. Man lernt, wie man die verschiedene Steine und Rohstoffe zu perfekten Steinplatten verarbeitet, oder wie man sogar künstliche Steine herstellt, wie man Maschinen bedient und Regelungsanlagen richtig einstellt.

Traditionelle und wichtige Werkzeuge sind natürlich auch Hammer und Meißel, die man zusammen mit den wichtigsten Maschen für die Steinmetz- und Steinbildhauerei kennenlernt. Weitere wichtige Hilfsmittel, die man in der Ausbildung kennenlernt, sind unter anderem auch Stift und Zeichenblog.

Voraussetzungen für die Ausbildung: Wer Steinmetz oder Steinbildhauer werden möchte, sollte ein paar wichtige Voraussetzungen erfüllen können. Ein bestimmter Schulabschluss wird zwar nicht benötigt, dafür bestimmte körperliche Eigenschaften.

So zum Beispiel viel Kraft und handwerkliches Geschick. Das benötigt man, um die verschiedenen Werkzeuge gezielt einsetzen zu können. Anders als der Steinbildhauer muss der Steinmetz nicht zwingend kreativ sein.

Ausbildungsgehalt: Auch als angehender Steinmetz wird man während seiner Ausbildungszeit vergütet. Im ersten Ausbildungsjahr erhält man pro Monat eine Ausbildungsvergütung von rund 430 bis 460 Euro monatlich. Im zweiten Lehrjahr erhöht sich das Ausbildungsgehalt auf 530 bis 560 Euro pro Monat. Im dritten und letzten Ausbildungsjahr schließlich beträgt das Ausbildungsgehalt 600 bis 680 Euro monatlich.

Studium zum Steinmetz

Ein richtiges Studium zum Steinmetz gibt es natürlich nicht. Allerdings ist es möglich, neben der Ausbildung noch ein berufs- bzw. ausbildungsbegleitendes Studium aufzunehmen. Möglich ist das durch ein Fernstudium. Das bedeutet zwar den doppelten Lernaufwand, doch hat man dafür nach drei Jahren zwei Abschlüssen. Einen Bachelor und den Ausbildungsabschluss als Steinmetz.

Gehalt des Steinmetz

Das Gehalt lässt in den meisten Fällen zu wünschen übrig. Da der Steinmetz heute längst nicht mehr so geschätzt wird wie früher, muss sich dieser mit sehr wenig Geld zufrieden geben.

Einstiegsgehalt: Das Einstiegsgehalt variiert sehr stark mit dem Arbeitgeber. Einige Unternehmen, die sich nicht an den Tariflohn halten, bezahlen nach Mindestlohn. Das bedeutet dann einen Monatslohn von nur 1.400 Euro. Möglich sind aber auch Einstiegsgehälter von bis zu 2.000 Euro.

Fortbildungsmöglichkeiten: Wer die Chance hat, sollte unbedingt ein Studium anfangen oder sich auf ähnliche Art und Weise fortbilden. Das ist enorm wichtig, da es sonst kaum möglich ist, sein Gehalt signifikant zu verbessern.

Auch die Zukunftsaussichten sind nicht besonders rosig für den Steinmetz – allein das sollte schon Grund genug sein, sich entsprechend fortzubilden. Denkbar wären beispielsweise Kunst- oder Architekturstudiengänge.

Zukunftsperspektiven für den Steinmetz

Wie schon angedeutet hat der Steinmetz keine besonders florierende Zukunft vor sich. Immer weniger Steinmetze gebraucht. In wenigen Jahren schon können Maschinen die Arbeiten von Steinmetzen ganz ersetzen.

Nur als traditionelle Handwerker würden diesen dann noch Einsatz finden. Maschinen sind heute schon in der Lage die komplexesten Formen aus präzise, schnell und effizient aus Stein zu meißeln. Die Vorarbeit leistet ein Konstrukteur am Computer. Wer sich diesem Beruf widmen möchte, sollte sich dessen unbedingt bewusst sein. Auch das Gehalt spricht nicht unbedingt für einen Karriereweg als Steinmetz.

Bildquelle: © esebene – Fotolia.com

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