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Das altehrwürdige Vergolder-Handwerk hat seine erfolgreichsten Zeiten zwar schon hinter sich, doch nach wie vor werden Vergolder gebraucht. Als Vergolder verschönern Sie Kunstgegenstände aller Art mit Gold und Silber in reiner Form oder in verschiedenen Legierungen. Hier erfahren Sie, was Sie als Vergolder sonst noch können müssen, wie die Ausbildung abläuft und was Sie danach erwartet.

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Überblick

  • Geschichte des Vergolder-Handwerks
  • Aufgaben eines Vergolders
  • Wirkungsbereiche von Vergoldern
  • Ausbildungsvoraussetzungen für Vergolder
  • Allgemeine Voraussetzungen für Vergolder
  • Ausbildungsaufbau für Vergolder
  • Gehalt als Vergolder
  • Vergolder und Fassmaler
  • Weiterbildung für Vergolder

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Geschichte des Vergolder-Handwerks

Gold hat Menschen auf der ganzen Welt schon in vorgeschichtlicher Zeit fasziniert. Der besondere Glanz und die Witterungsbeständigkeit des Materials machen es ideal für die Verzierung besonderer Gegenstände und als Schmuck.

Gold ist ein relativ weiches Metall und lässt sich deshalb hervorragend bearbeiten. Das Problem ist eher, dass es danach weiterhin seine Form behält. Eine Möglichkeit ist härtere Materialien mit Gold zu veredeln, sie also zu vergolden.

Das ist in manchen Fällen durch elektrolytische Beschichtung oder durch Hitzebehandlung möglich, in anderen muss das Gold in kaltem und trockenem Zustand aufgeklebt werden. Dafür wurde im Lauf der Zeit das Blattgold entwickelt. Es wird von einem eigenen Berufsstand, den Goldschlägern, hergestellt.

Aufgaben eines Vergolders

Vergolder nutzen echte Edelmetalle und Imitate in feiner Form, um damit verschiedenste Gegenstände zu verschönern. Dabei handelt es sich um Blattgold, Goldpuder und Goldfarben.

In der Kunstgeschichte haben sich verschiedene Objekte herausgebildet, die ohne Vergoldung kaum noch vorstellbar sind. Dazu zählen Statuen, Bilderrahmen und Möbel aus bestimmten Epochen. Innovative Vergolder haben aber keine Berührungsängste und verschönern alles, was bei ihren Kunden Anklang findet.

Ein Vergolder kann auch als Sachverständiger herangezogen werden, um zu beurteilen, ob ein Kunstgegenstand echt ist und wie hoch sein Preis angesetzt werden sollte.

Wirkungsbereiche von Vergoldern

Vergolder sind in der Regel in spezialisierten Betrieben angestellt, die Kunstgegenstände produzieren oder renovieren. Selten findet man sie auch als Künstler oder in anderen Bereichen wie Museen. Wenn Sie ein Praktikum als Vergolder machen wollen oder einen Ausbildungsplatz suchen, kann es sein, dass Sie dafür in Kauf nehmen müssen umzuziehen.

Wenn Sie nach Ihrer Ausbildung den Meistertitel anstreben, ist die Situation noch restriktiver. Es gibt in Deutschland nur eine Meisterschule für Vergolder (und Kirchenmaler). Deren Standort ist in München.

Ausbildungsvoraussetzungen für Vergolder

Es gibt keine rechtlichen Mindestvoraussetzungen um sich für die Ausbildung als Vergolder zu bewerben. Die meisten Vergolderbetriebe legen ihren Schwerpunk bei der Auswahl der Azubis vor allem auf die Eigenschaften, die die Schulabgänger mitbringen.

Um als Vergolder zu arbeiten, brauchen Sie eine ruhige Hand und einen präzisen Blick für Details. Außerdem sollten Sie sich nicht erhoffen, dass Sie reich werden, nur weil Sie Tag für Tag mit Gold und anderen Edelmetallen zu tun haben.

Wenn Sie die Ausbildung beginnen wollen, bevor Sie 18 geworden sind, müssen Sie dafür ein ärztliches Attest vorlegen.

Allgemeine Voraussetzungen für Vergolder

Der Beruf des Vergolders ist anspruchsvoller als viele denken. Denn um an die Stellen zu kommen, an denen Blattgold oder ähnliches angebracht werden soll, müssen Sie teilweise Leitern oder Gerüste erklimmen.

Sie arbeiten in großer Höhe in Kirchen und anderen historischen Gebäuden und müssen deshalb schwindelfrei sein. Generell sollten Sie eine gute Gesundheit haben, weil Sie immer wieder verschiedenen Chemikalien, Staub und anderen potentiell schädlichen Substanzen ausgesetzt sind.

Ausbildungsaufbau für Vergolder

Im ersten und zweiten Lehrjahr bekommen Sie in Ihrem Betrieb und in der Berufsschule das Handwerkszeug und die Kenntnisse beigebracht, die Sie als Vergolder brauchen. Das beginnt bei den allgemeinen Grundlagen der Planung. Sie lernen, wie Sie Entwürfe anfertigen und Ihre Arbeitsabläufe vorbereiten. Wenn Sie zur Zwischenprüfung vor dem Ende des zweiten Ausbildungsjahres antreten, haben Sie bereits das nötige Knowhow, um selbstständig als Vergolder zu arbeiten.

Das dritte Lehrjahr ist wichtig, um sich auf die Abschlussprüfung vorzubereiten und weitere Techniken zu lernen, die Sie als Vergolder können müssen. Eine wichtige Beschäftigung ist für viele das Restaurieren alter Möbel und Verzierungen. Um die Restauration fachgerecht auszuführen, müssen Sie wissen, welche Techniken und Materialien für das Original verwendet wurden.

Gehalt als Vergolder

Wie bereits gesagt, ist das Gehalt als Vergolder alles andere als üppig. Sie werden selbst im dritten Lehrjahr nicht mehr verdienen als andere bereits zu Beginn ihrer Ausbildung. Wenn Sie Glück haben, kommen Sie auf 900 Euro brutto im Monat. Als Berufsanfänger liegt Ihre Bruttovergütung bei beim tariflich vereinbarten Lohn.

Die Auftragslage ist für die meisten Vergolder stark von der Konjunktur abhängig. Da sie sich um Luxusgüter kümmern, auf die man bei einem finanziellen Engpass auch mal verzichten kann, schaffen sich viele Vergolder ein zweites Standbein, um abgesichert zu sein.

Vergolder und Fassmaler

Vielleicht stoßen Sie bei Ihren Recherchen zum Vergolder auch auf den Ausdruck Fassmaler. Das hat nichts mit Fässern zu tun, in denen Bier oder andere Flüssigkeiten aufbewahrt werden, sondern mit den Rahmen, in denen Bilder und wertvolle Gegenstände eingefasst sind. Als Fassmaler kümmern Sie sich um deren Vergoldung und die künstlerische Gestaltung.

Weiterbildung für Vergolder

Wenn Sie sich zum Vergoldermeister weiterbilden wollen, müssen Sie sich nicht lange nach der zuständigen Meisterschule umschauen. Ihnen stehen aber daneben auch noch andere Weiterbildungsmöglichkeiten zur Verfügung. Als Vergolder können Sie sich zum staatlich geprüften Techniker oder zum geprüften Fachmann für kaufmännische Betriebsführung qualifizieren.

Wenn Sie fachlich weiterkommen wollen, ist für Vergolder zum Beispiel das Studium der Restaurierung oder der bildenden Künste geeignet.
Als Vergolder sollten Sie sich aber auf jeden Fall für die Kunst vergangener Epochen interessieren, denn sie enthält viele Anregungen, die Ihnen in Ihrer eigenen Arbeit weiterhelfen können.

Bildquelle: © katz23 – Fotolia.com

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