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Die Allgemeine Hochschulreife anzustreben ist für viele das Nonplusultra, wenn es um einen optimalen Start für die Ausbildung geht. Wir geben Ihnen einen Überblick darüber, was Sie beachten sollten, wenn Sie das Abitur anstreben und zeigen Ihnen Möglichkeiten auf, was Sie tun können, wenn es im ersten Bildungsweg nicht klappt und welche Alternativen es gibt.

Überblick:

  • Bildungssystem in Deutschland
  • Vor- und Nachteile
  • Allgemeine Zulassungsvoraussetzungen
  • Spezielle Zulassungsvoraussetzungen
  • Allgemeine Hochschulreife durch Handwerk
  • Allgemeine Hochschulreife durch Studium
  • Abitur
  • Allgemeinbildende Schulen
  • Berufliche Gymnasien und Berufskollegs
  • Privatschulen
  • Abiturprüfung ohne Schule
  • Abiturprüfung

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Das Bildungssystem in Deutschland

Ausbildung und Schule in Deutschland finden im Gegensatz zu anderen Ländern primär in staatlichen Institutionen statt. Das System ist so konzipiert, dass Schüler zwischen den einzelnen Schularten, die es gibt, wechseln können.

In der Praxis bereitet das aber manchmal Schwierigkeiten oder es gibt Ressentiments, die eine leistungsgerechte Ausbildung erschweren. Darüber hinaus will die Regierung das Studium fördern, um den Fachkräftemangel im Bereich IT, Ingenieurswesen und qualifizierter Krankenpflege auszugleichen. Viele bevorzugen deshalb die gymnasiale Ausbildung.

Allgemeine Hochschulreife: Vor- und Nachteile

Aber auch im Handwerk sucht man händeringend nach Fachkräften. Für eine Ausbildung werden häufig bevorzugt Absolventen mit Abitur gewählt, offizielle Voraussetzung ist aber ein weniger anspruchsvoller Schulabschluss.

Durch die Verkürzung des Gymnasiums auf acht Jahre hat der Druck auf die Schüler weiter zugenommen. Pädagogen geben zu bedenken, dass damit der Entwicklung des Kindes nicht genügend Rechnung getragen werden kann und das Schulsystem überfordert wird.

Für lerneifrige Schüler kann das Gymnasium genau das Richtige sein. Die finanziellen Einbußen, die dadurch entstehen, dass diese Schülerinnen und Schüler erst einige Jahre später Geld verdienen können, werden durch die in der Regel höheren Verdienste für Akademiker schnell ausgeglichen.

Allgemeine Zulassungsvoraussetzungen

Die allgemeine Hochschulreife bescheinigt Ihnen, dass Sie folgende Bedingungen erfüllen:

  • Sie sprechen einwandfreies Deutsch
  • Sie haben gute Kenntnisse in einer Fremdsprache
  • Sie besitzen ein solides Allgemeinwissen über deutsche Literatur, Philosophie, Religion und Ethik
  • Sie haben einen Überblick über die geschichtlichen Zusammenhänge seit der Französischen Revolution und verfügen über ein
  • biologisches Grundverständnis
  • Sie sind in der Lage in Mathematik und Physik Probleme zu lösen und die Grenzen dieser Möglichkeiten zu erkennen

Spezielle Zulassungsvoraussetzungen

Die allgemeine Hochschulreife bescheinigt, dass man für ein Studium geeignet ist. Damit hat man aber keinen Anspruch auf einen bestimmten Studienplatz. Einzelne Universitäten und Studienfächer fordern von ihren Studenten unterschiedliche Qualifikationen und Nachweise, bevor sie mit einem Studium beginnen können.

Dabei kann es sich um einen bestimmten Notenschnitt, einen erfolgreich bestandenen Test oder ein Motivationsschreiben handeln. Teilweise können Sie ungenügende Noten durch Wartesemester ausgleichen oder durch einen Quereinstieg umgehen.

Allgemeine Hochschulreife durch Handwerk

Seit dem Jahr 2009 gibt es Regelungen, unter welchen Bedingungen man als Handwerker ein Studium beginnen kann. Damit haben zum Beispiel Handwerksmeister und staatlich geprüfte Techniker die Möglichkeit sich an einer Universität weiterzubilden und die staatliche Förderung durch das so genannte Meister-BAföG in Anspruch zu nehmen.

In der Regel müssen Sie eine mindestens zweijährige Ausbildung, eine dreijährige Berufspraxis und einen erfolgreich abgeschlossenen Qualifizierungstest beziehungsweise ein Probestudium vorweisen können, um zu einem Bachelorstudiengang zugelassen zu werden.

Allgemeine Hochschulreife durch Studium

Es mag paradox klingen, aber Sie können die allgemeine Hochschulreife durch den erfolgreichen Abschluss eines Studiums erlangen. Dieser Weg ist vor allem dann praktikabel, wenn Sie eine fachgebundene Studienberechtigung haben und sich im universitären Bereich weiterbilden wollen. In den meisten Tätigkeiten haben Sie die Möglichkeit mit der entsprechenden Berufserfahrung ein Studium zu beginnen.

Das Abitur

Der Standard-Weg zur Allgemeinen Hochschulreife ist das Abitur. Es gibt mehrere Möglichkeiten, die zum Abitur führen, sowohl auf dem ersten als auch auf dem zweiten Bildungsweg. Die Bildungskarriere ist also nicht von vornherein festgelegt, doch wie bereits erwähnt, ist es nicht immer einfach von einer Schulart auf die andere zu wechseln oder später noch den Anschluss zu schaffen.

Allgemeinbildende Schulen

Dazu zählen Gymnasien und Gesamtschulen mit gymnasialer Oberstufe. Hier beträgt die gesamte Schulzeit 12 oder 13 Jahre, wobei sie in eine Primarstufe und zwei Sekundarstufen eingeteilt wird. Je nach Leistung sieht das Bildungssystem es vor, dass Klassen wiederholt oder übersprungen werden können. Sinken die schulischen Leistungen unter ein bestimmtes Niveau, muss die entsprechende Klasse wiederholt werden.

Berufliche Gymnasien und Berufskollegs

Das berufliche Gymnasium oder Fachgymnasium umfasst die Sekundarstufe II, also die Klassen 11 bis 13. Neben den allgemein bildenden Fächern, die auch in den anderen Gymnasien angeboten werden, beherrscht hier ein so genanntes Profilfach den Unterricht. Dieses Profilfach ist an einer späteren Berufskarriere ausgerichtet.

Berufsgymnasien sind traditionell in manchen Bundesländern wie Baden-Württemberg und Niedersachsen stark verankert, während sie in anderen Bundesländern kaum eine Rolle spielen.

Privatschulen

Bei den Privatschulen gibt es einen Unterschied zwischen staatlich anerkannten Ersatzschulen und staatlich zugelassenen Ergänzungsschulen. Während die einen selbst vollwertige Abiturprüfungen durchführen dürfen, können die anderen nur darauf vorbereiten.

Neben einzelnen Institutionen gehören zu den Privatschulen auch die Waldorfschulen. Man kann sie nach zwölf Jahren mit einem Abschluss beenden, der dem Hauptschul- oder Realschulabschluss entspricht, oder nach einem 13. Schuljahr die Abiturprüfung ablegen.

Abiturprüfung ohne Schule

In Deutschland herrscht Schulpflicht. Im Regelfall hat man einen Schulabschluss in der Tasche, wenn diese endet. Es gibt allerdings auch die Möglichkeit zur Abiturprüfung anzutreten, ohne dafür zuvor die entsprechende Schule besucht zu haben.

Von Fernschulen und anderen Organisationen kann man sich gegen Gebühr darauf vorbereiten lassen: theoretisch können Sie das sogar auch autodidaktisch machen, sich also alles selbst beibringen, was Sie für das Abitur brauchen.

Die Abiturprüfung

Nach wie vor unterscheidet sich das Verfahren der Abiturprüfung von Bundesland zu Bundesland. Seit langem gibt es Bestrebungen sicherzustellen, dass das Leistungsniveau überall gleich ist. Doch mancher Schülern konnte seinen Notendurchschnitt dadurch verbessern, indem er sein Abitur in einem anderen Bundesland gemacht hat.

Bildquelle: © Cherries – Fotolia.com

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