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Ambulante Pflegedienste gehören ganz selbstverständlich zum Stadtbild. Wer mit offenen Augen herumgeht, entdeckt mehrmals in der Woche das Auto eines ambulanten Pflegedienstes, das gerade vor einem Haus parkt oder zu einem pflegebedürftigen Menschen unterwegs ist. Aber wie erkennt man einen guten Pflegedienst? Hier bekommen Sie ein paar Tipps, die Ihnen das Leben leichter machen.

Überblick:

  • Was ist ambulante Pflege?
  • Situation
  • 1. Rechte
  • Grund- und Behandlungspflege
  • 2. Nähe
  • 3. Gemeinnützig oder privat?
  • 4. Meinungen einholen
  • Pflegedienste finden
  • Ambulante psychiatrische Pflege
  • 5. Weitere spezielle Pflegeformen

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Was ist ambulante Pflege?

Von ambulanter Pflege spricht man im engeren Sinn, wenn pflegebedürftige Menschen an deren Wohnort betreut werden. Theoretisch ist auch der umgekehrte Fall möglich, dass pflegebedürftige Menschen zeitweise eine Pflegeeinrichtung in ihrer Nähe aufsuchen. In der Praxis spielt das aber keine Rolle.

Die ambulante Pflege kann von Angehörigen erledigt werden, die teilweise im gleichen Haus wohnen. Häufiger sind dafür aber speziell ausgebildete Fachkräfte zuständig. Ihre Dienstleistungen haben sich inzwischen zu einer wichtigen Branche entwickelt, die zunehmend wichtiger wird.

Situation

Schätzungsweise gibt es in Deutschland an die 11.000 ambulante Pflegedienste mit insgesamt fast 215.000 Beschäftigten. Sie versorgen 472.000 Pflegebedürftige. Den Markt teilen sich gemeinnützige Organisationen wie Caritas, Diakonie oder rotes Kreuz und private Unternehmen.

Im Vergleich: 980.000 Pflegebedürftige werden von deren Angehörigen gepflegt.

1. Lassen Sie sich über Ihre Rechte informieren

Ein guter Pflegedienst wird Sie verständlich und umfassend über die rechtlichen Rahmenbedingungen informieren. Er wird mit Ihnen besprechen, welche Pflegeleistungen vom staatlichen Pflegegeld abgedeckt werden und wofür Sie gegebenenfalls selbst etwas beisteuern müssen.

Da sich die Pflegedienst-Mitarbeiter täglich damit beschäftigen, können sie Ihnen auch den einen oder anderen Tipp geben, wo und wie Sie sich in Ihrer Situation Unterstützung holen können. Das gilt für finanzielle Zuschüsse, Selbsthilfegruppen und Informationen darüber, was Sie als Angehöriger tun können.

Grund- und Behandlungspflege

Das Gesetz unterscheidet zwischen einer grundlegenden Pflege, die jeder Mensch braucht, der im Alter eingeschränkt ist und einer so genannten Behandlungspflege, die dazu dienen soll, dass sich sein Gesundheitszustand nicht verschlechtert oder sogar bessert.

Was das konkret bedeutet, muss von Fall zu Fall geklärt werden. Wenn Sie einen ambulanten Pflegedienst engagieren, muss deshalb ein individuell angepasster Plan ausgearbeitet werden, welche Maßnahmen unbedingt notwendig sind, was Sie selbst übernehmen können und wofür Sie die Hilfe von Spezialisten brauchen.

2. Nähe

Wenn Sie nach einem Pflegedienst suchen, dann bieten sich Unternehmen an, die bei Ihnen vor Ort sind. Besonders bei Demenzerkrankungen oder der Pflege von älteren Personen ist es zudem sinnvoll, einen Pflegedienst auszuwählen, dessen Mitarbeiter einen ähnlichen Hintergrund haben wie die pflegebedürftige Person.

Das kann den Umgang miteinander erheblich erleichtern. Persönliche Gespräche sind wichtig und nur dann möglich, wenn Pflegekraft und Pflegebedürftiger den gleichen Dialekt sprechen oder eine Ahnung von den Themen haben, die den anderen interessieren.

3. Gemeinnütziger Träger oder privates Unternehmen?

Welche ambulanten Pflegedienste zur Auswahl stehen, ist regional sehr unterschiedlich. In großen Städten haben Sie die Auswahl aus einer Vielzahl von Anbietern, während Ihnen im ländlichen Raum und den Kleinstädten nur eine Handvoll privater Pflegedienste zur Verfügung stehen.

Grundsätzlich gibt es keinen Unterschied in der Arbeit der großen, gemeinnützigen Unternehmen und von Einmannbetrieben bzw. Einfraubetrieben.

Bei Kleinunternehmen haben Sie aber eine bessere Kontrolle darüber, wer für die Pflege verantwortlich ist. Der Ansprechpartner bleibt über einen langen Zeitraum gleich, während bei großen Organisationen der zuständige Mitarbeiter sehr schnell durch einen neuen ersetzt werden kann.

4. Meinungen einholen

Bevor Sie sich für einen ambulanten Pflegedienst entscheiden, sollten Sie sich mit anderen Betroffenen zusammenschließen. Vielleicht gibt es auch in Ihrer Stadt eine Selbsthilfegruppe oder ein Stammtisch, bei dem Sie leicht herausfinden können, welcher ambulante Pflegedienst am besten geeignet ist.

Unter Umständen haben Sie durch diese Kontakte auch die Möglichkeit, die Arbeit der Pflegedienst-Mitarbeiter aus erster Hand mitzuerleben.

Die Umstellung auf die neue Situation erfordert sowohl für Sie als auch für die pflegebedürftige Person etwas Zeit. Sie sollten also nichts überstürzen.

Wo man Pflegedienste findet

Ambulante Pflegedienste sind mit eigenen Webseiten im Internet vertreten und lassen sich zum Beispiel über das Informationsangebot Ihrer Krankenkasse ganz leicht finden.

Sie müssen auf deren Internetseite nur Ihren Wohnort und den gewünschten Suchradius eingeben und schon bekommen Sie geeignete Angebote angezeigt. Alternativ können Sie sich bei Ihrem Arzt oder einer Gruppe von Angehörigen von pflegebedürftigen Personen vor Ort informieren.

Ambulante psychiatrische Pflege

Neben der allseits bekannten ambulanten Pflege gibt es auch die ambulante psychiatrische Pflege nach dem §37 des SGB V. Sie wird bei bestimmten psychischen Störungen ärztlich verordnet, um einen Krankenhausaufenthalt zu verkürzen oder ganz zu vermeiden.

Für diese Art von ambulanter Pflege ist eine spezielle Ausbildung erforderlich, da sie nur durch psychiatrische Fachgesundheits- und Krankenpfleger durchgeführt werden sollte. Viele Fälle von Demenz kommen dafür infrage.

Ihr Arzt wird Ihnen dabei helfen geeignete Anbieter für diese Art von ambulanter Pflege zu finden.

5. Weitere spezielle Pflegeformen

Ambulante Pflege ist nicht gleich ambulante Pflege und wird von Fall zu Fall anders behandelt. Die ambulante Pflege hat im Grund den Sinn, pflegebedürftigen Menschen trotz Einschränkungen ein Leben in den eigenen vier Wänden zu ermöglichen.

Wenn es vor allem um die Behandlung von Krankheiten geht, dann spricht man von Krankenpflege. Sind Kinder betroffen von Kinderkrankenpflege. Darüber hinaus gibt es noch die spezialisierte ambulante Palliativversorgung.

Bei dieser geht es darum, Menschen, die keine Aussicht auf Heilung mehr haben, zu ermöglichen ihren Lebensabend in den eigenen vier Wänden zu verbringen. Auch für diesen Spezialfall der ambulanten Pflege braucht man eigens ausgebildetes Personal.

Bildquelle: © DOC RABE Media – Fotolia.com

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