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Das Gefühl von Angst kennt jeder. Es ist sogar normal, in bestimmten Situationen Angst zu haben. Manchmal aber scheint sich das unangenehme Gefühl der Angst zu verselbstständigen. Es kommt zur Angst vor der Angst. Ein Teufelskreis entsteht. Zunächst noch vereinzelt auftretende Angstattacken werden aus Angst vor der Angst schließlich zum ständigen Begleiter. Sie können das Leben so beeinträchtigen, dass die Lebensqualität völlig abhandenkommt. Sollten auch Sie Angst vor der Angst kennen, lesen Sie bitte gleich weiter. Darum geht es in unserem Artikel: Angst vor der Angst – so bekämpfen Sie die Angst erfolgreich!

Überblick:

  • Warum gibt es überhaupt Angst?
  • Abgrenzung zweier Angst-Kategorien
  • Alltagsängste
  • Panikattacken
  • Typisch für Panikattacken
  • Folgen von Panikattacken
  • So bekämpfen Sie die Angst erfolgreich!
  • Erste Schritte aus der Angst vor der Angst
  • Konfrontationstherapie
  • Therapiedauer
  • Resümee

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Warum gibt es überhaupt Angst?

Angst ist ein so unbehagliches Gefühl, dass mancher sich schon gewünscht haben wird, sie abschaffen zu können. Angst macht nervös, bringt Menschen um ihren Schlaf, verdirbt ganze Tage. Auswirkungen der Angst beeinträchtigen Prüfungsergebnisse, sorgen für das Vermeiden bestimmter Situationen oder führen zu Fehlhandlungen. Die Beispiele ließen sich locker um weitere angstbedingte Szenen und Konsequenzen ergänzen.

Angst stellt jedoch grundsätzlich ein überlebenswichtiges Warnsignal dar. Stellen Sie sich einmal vor, Sie hätten vor nichts mehr Angst. Wahrscheinlich wäre ihr Leben bald zu Ende. Ohne jegliche Angst würden Sie sich untrainiert auf waghalsige Klettertouren einlassen oder bedenkenlos allein nachts durch unsichere Gegenden laufen. Sie würden weniger auf Ihre Gesundheit achten und als Autofahrer riskante Manöver ausführen. Auch diese Beispiele ließen sich mit weiteren Szenarien fortsetzen.

Sie sehen: Angst warnt uns also vor Gefahren und lässt uns entsprechend vorsichtig verhalten und handeln. In der Evolution des Menschen haben sich die Vorsichtigeren und somit Ängstlicheren erfolgreich durchgesetzt, während die allzu Furchtlosen ausstarben.

Wenn die Angst über das Ziel hinausschießt und sich gar zu einer Angst vor der Angst entwickelt, wird sie zu einem Quälgeist, den es energisch zu bekämpfen gilt.

Abgrenzung zweier Angst-Kategorien

Angst existiert in vielen Formen und lässt sich in zwei Gruppen einteilen: situationsbedingte, direkt nachvollziehbare Alltagsängste und wie aus dem Nichts auftauchende, unerklärliche Panikattacken.

Alltagsängste

Angst vor Dunkelheit, Angst vor Spinnen, Angst vor sozialen Kontakten, Angst vor engen Räumen oder Höhenangst – die Zahl der Alltagsängste ist riesengroß. Einige dieser Ängste kann jeder bei sich feststellen oder kennt sie bei jemandem. Angst vor einem Zahnarztbesuch oder Bewerbungsgespräch ist ebenfalls eine als normal anzusehende Alltagsangst.

Erst wenn Alltagsängste sich in eine übersteigerte Form wandeln und die persönliche Lebensgestaltung spürbar beeinträchtigen, ist eine Behandlung angezeigt. Bewährt ist hier die Konfrontationstherapie.

Panikattacken

Panikattacken kommen plötzlich und scheinbar aus dem Nichts. Hierbei handelt es sich um extreme Ängste mit Panikgefühlen bis zur Todesangst. Anders als bei bekannten Alltagsängsten, die sich oft im Voraus durch Vermeiden oder eventuell einen kontrollierten Umgang mit einer speziellen Situation bewältigen lassen, können Panikattacken jederzeit auftreten. Betroffene werden von ihren Panikattacken regelrecht überfallen. Sie fühlen sich ausgeliefert und entwickeln eine Erwartungsangst: die Angst vor der Angst.

Typisch für Panikattacken

Akute Panikattacken verursachen neben ausgeprägtem Angstgefühl diverse körperliche Beschwerden:

  • Herzrasen, Herzstolpern
  • Kloßgefühl im Hals, Flachatmung, Atemnot, Erstickungsangst
  • Mundtrockenheit
  • Schwitzen
  • Übelkeit, Bauchschmerzen
  • Realitätsverlust, Gefühl von Entpersonalisierung
  • Schwindel, Benommenheit
  • Zittern
  • Hitze- oder Kältegefühl
  • Parästhesien wie Kribbeln oder Taubheitsgefühle
  • Angst vor Kontrollverlust oder Ohnmacht
  • Beklemmung
  • Panik bis Todesangst

Nicht alle Gefühle hiervon treten bei einer Panikattacke auf. Der Zustand ist dermaßen unangenehm und sein unverhofftes Auftreten so irritierend, dass die Angst vor der Angst als häufige Folge mehrfach durchlebter Panikattacken entsteht.

Folgen von Panikattacken

Als Folge ihrer Panikattacken verändern davon betroffene Personen oft ihr Verhalten bis hin zu einer massiv beeinträchtigten Lebensqualität. Es kann zum völligen Rückzug kommen.

Sie vermeiden Einkäufe und Behördengänge oder erledigen diese nur noch in Begleitung. Besuche bei Freunden oder Familienangehörigen fallen fort. In Extremfällen gehen sie nicht mehr ans Telefon und verlassen nicht mehr das Haus.

So bekämpfen Sie die Angst erfolgreich!

Ein Ausstieg ist möglich. Bekämpfen Sie die Angst vor der Angst erfolgreich mit unseren Tipps.

Bestimmt haben Sie festgestellt, dass bei Alleinsein auftretende Panikattacken am schlimmsten sind, während sie in Gegenwart anderer Menschen rascher nachlassen und als weniger bedrohlich empfunden werden. Daher sollten Sie die Bekämpfung Ihrer Angst vor der Angst mit fachkundiger Hilfe angehen.

Es geht nicht anders: Sie werden sich der Angst vor der Angst stellen müssen, so beängstigend Ihnen dieses im Moment auch vorkommen wird. Wie bei aus dem Ruder gelaufenen Alltagsängsten hat sich auch beim Bekämpfen der Angst vor der Angst eine Konfrontationstherapie als erfolgreich erwiesen.

Erste Schritte aus der Angst vor der Angst

Falls Sie einer Therapie gegen Ihre Angstzustände noch zweifelnd gegenüberstehen, besuchen Sie für erste Informationen einschlägige Internet-Foren oder Selbsthilfegruppen vor Ort. Im Austausch mit ebenfalls von Angst vor der Angst betroffenen Menschen werden Sie sich verstanden und nicht mehr allein mit ihrem Problem fühlen. Hier können Sie bereits hilfreichen Rat erhalten.

Zu den Themen Panikattacken und Angst vor der Angst gibt es außerdem umfangreiche Literatur. Beim Lesen erfahren Sie fundierte Hintergründe über Panikattacken und das Entwickeln einer Erwartungsangst, der Angst vor der Angst. Mit diesem Wissen können Sie versuchen, die Ursachen Ihrer Ängste zu analysieren und neuen Mut fassen, dem Teufelskreis der Angst vor der Angst zu entkommen.

Am schnellsten besiegen Sie die Angst vor der Angst unter fachkundiger Begleitung eines Therapeuten.

Konfrontationstherapie

Die Konfrontationstherapie zählt zu den kognitiven Verhaltenstherapien. Bei Kognition geht es um die persönlichen Gedanken, Einstellungen, Überzeugungen und Bewertungen. Die individuelle Kognition beeinflusst Gefühle, Verhalten und Körperreaktionen. Eine darauf konzentrierte Therapie hat sich gerade auch in der Angstbehandlung als erfolgreich erwiesen.

Anders als viele andere Therapien startet die Konfrontationstherapie nicht in der Vergangenheit, sondern sofort im Jetzt. Auch wenn oft die Ursachen in der Kindheit liegen, nutzen Therapeuten in der Konfrontationstherapie wissenschaftlich bestätigte Verfahren, die tatsächlich mit direktem Einstieg in die aktuelle Situation zum Erfolg führen.

Die Konfrontationstherapie widmet sich drei Punkten:

  • Situationsveränderung, sofern machbar
  • Erkennen und Ändern von blockierenden und widersinnigen Ansichten und Bewertungen
  • Verhaltensänderungen

Gemeinsam mit Ihrem Therapeuten gehen von Angst vor der Angst Betroffene auf Ursachenforschung:

  • Welche Situationen sind typisch für die Angstattacken?
  • In welchen Situationen bleibt die Angst aus?
  • Gibt es auslösende Gedanken oder Handlungen?
  • Handelt es sich dabei um situationsgerechte oder übertrieben negative Gedanken?
  • Wie können wir anders darauf reagieren?
  • Wie schaffen wir es, unser bisheriges Verhalten zu ändern?

In intensiven Gesprächen arbeiten Klient und Therapeut die ursächlichen Probleme heraus. Da bei Angsterkrankungen die persönlichen Gefühle, Einstellungen und Gedanken stark auf den Körper einwirken, setzt hierüber auch die Therapie an – mit Erfolg!

Spezielle Übungen und sogar Hausaufgaben zwischen den einzelnen Therapiesitzungen unterstützen die Angstbehandlung.

Neben den Änderungen im Denken und Verhalten lernen die Klienten in einer Konfrontationstherapie auch körperliche Techniken zum Bekämpfen der Angst vor der Angst:

  • Entspannungsübungen wie Autogenes Training oder Progressive Muskelentspannung
  • Atemtechniken
  • Verhaltensübungen
  • Vorstellungsübungen
  • Selbstsicherheitstraining
  • Desensibilisierung
  • Konfrontationstraining
  • Therapiedauer

Die Dauer einer Konfrontationstherapie beträgt normalerweise zwischen 10 und 30 Sitzungen von je 50 Minuten. Bei bereits längerem Bestehen der Angstzustände oder ursächlichen traumatischen Ereignissen kann auch eine Langzeittherapie angebracht sein.

Resümee

Das erfolgreiche Besiegen der Angst vor der Angst ist möglich und dazu mit fachkundiger Unterstützung einfacher, als zunächst befürchtet. In der Behandlung erfahren Sie außerdem viel über sich selbst und lernen Entspannungstechniken. Beides können Sie in zahlreichen weiteren Alltagssituationen positiv einsetzen.

Bildquelle: © Minerva Studio – Fotolia.com

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