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Ein Beruf mit Tradition: Berg- und Maschinenmänner bauen unterschiedliche Rohstoffe ab oder – je nach Fachrichtung – transportieren diese. Die Arbeit findet dabei sowohl Unter- als auch Übertage statt. Wer als Berg- und Maschinenmann/-frau arbeiten möchte, muss eine entsprechende Ausbildung absolvieren. Wie diese aussieht und welches Gehalt und welche beruflichen Perspektiven einen erwarten, erfahren Sie hier.

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Übersicht:

  • Berufsbild Berg- und Maschinenmann
  • Aufgaben von Berg- und Maschinenmännern
  • Einsatz von Frauen
  • Ausbildung zum Berg- und Maschinenmann
  • Form und Dauer
  • Inhalte
  • Zugangsvoraussetzungen
  • Gehalt
  • Während der Ausbildung
  • Nach der Ausbildung
  • Berufliche Perspektiven

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Berufsbild Berg- und Maschinenmann

Der Beruf des Berg- und Maschinenmanns ist einer mit Tradition. Bereits seit 1979 gibt es ihn als anerkannten Ausbildungsberuf.
Der Beruf kann in zwei Fachrichtungen ausgebildet und ausgeübt werden. Zum einen in der Fachrichtung Transport und Instandhaltung und zum anderen in der Fachrichtung Vortrieb und Gewinnung.

Berg- und Maschinenmänner arbeiten in Bergwerken, aber auch im Maschinen- und Anlagenbau, in Untertagedeponien und vermehrt in der Rekultivierung von Tagebaugebieten.

Aufgaben von Berg- und Maschinenmännern

Als Berg- und Maschinenmann arbeitet man im Bergbau und sorgt dort für den Abbau und/oder den Transport von unterschiedlichen Rohstoffen – je nach Fachrichtung.

Berg- und Maschinenleute bauen Kohle, Salz und Erze in Bergwerken Über- oder Untertage ab. Je nach Fachrichtung sind sie auch für die Bereitstellung, Bedienung  und Instandhaltung der technischen Geräte zuständig und bereiten die Gewinnung der Rohstoffe, etwa mit Sprengungen, vor. Sie kümmern sich um den Vortrieb von Stollen und Schächten und sorgen dafür, dass die Transport- und Fördereinrichtungen einwandfrei funktionieren.

Einsatz von Frauen

Lange durften Frauen im Bergbau unter Tage im Regelfall nicht beschäftigt werden. Ausnahmen gab es z. B. falls eine berufspraktische Ausbildung abzuleisten war. Mit dem dritten Mittelstandsentlastungsgesetz vom 17. März 2009 wurde in Artikel 16a das Bundesberggesetz geändert. Durch den Wegfall von § 64a Bundesberggesetz können nun auch Frauen diese Ausbildung erlernen und anschließend im Bergbau unter Tage beschäftigt werden.

Ausbildung zum Berg- und Maschinenmann

Wer als Berg- und Maschinenmann/-frau tätig sein möchte, muss eine entsprechende Ausbildung absolvieren.
Die Ausbildung zum Berg- und Maschinenmann/-frau wird in den Fachrichtungen Transport und Instandhaltung und Vortrieb und Gewinnung angeboten.

Form und Dauer

Die Ausbildungszeit zum Berg- und Maschinenmann beträgt in der Regel zwei Jahre (Ausbildungsbereich Industrie und Handel).
Die Ausbildung wird parallel im Ausbildungsbetrieb und in der Berufsschule durchgeführt. Der Berufsschulunterricht findet an bestimmten Wochentagen oder in Blockform statt.

Inhalte

Die Ausbildungsinhalte variieren je nach Fachrichtung. Bei der Ausbildung mit Schwerpunkt Transport und Instandhaltung lernen die Auszubildenden zum Beispiel:

  • wie man im Bergbau gebräuchliche Holzverbindungen herstellt
  • wie Material von Hand und mit Fördermitteln transportiert wird
  • wie man technische Unterlagen und markscheiderische Darstellungen liest
  • wie man Werkstücke (Bleche, Profilteile, Flachprofile, Winkelprofile) trennt, schmiedet, biegt und richtet
  • was beim Bohren, Senken und Gewindeschneiden zu beachten ist
  • welche Arten des Fügens es gibt (Schrauben-, Schlauch-, Rohrverbindungen)
  • wie man Flächen auf Ebenheit und Werkstücke auf Formgenauigkeit prüft
  • was beim Transport sperriger und schwerer Güter zu beachten ist
  • wie man Transport- und Fördereinrichtungen montiert, demontiert und instand hält
  • worauf es beim Verlegen, Abschließen und Ausbauen von Bohr- und Schlauchleitungen ankommt

Wählt man die Fachrichtung Vortrieb und Gewinnung, lernt man während der Ausbildung beispielsweise:

  • wie man im Bergbau gebräuchliche Holzverbindungen herstellt
  • wie Material von Hand und mit Fördermitteln transportiert wird
  • wie man technische Unterlagen und markscheiderische Darstellungen liest
  • wie man Werkstücke (Bleche, Profilteile, Flachprofile, Winkelprofile) trennt, schmiedet, biegt und richtet
  • was beim Bohren, Senken und Gewindeschneiden zu beachten ist
  • welche Arten des Fügens es gibt (Schrauben-, Schlauch-, Rohrverbindungen)
  • wie man Flächen auf Ebenheit und Werkstücke auf Formgenauigkeit prüft
  • welche Bohrverfahren und Sprengarbeiten es beim Durchbrechen in Mineral und Nebengestein gibt
  • wie man Mineral und Nebengestein gewinnt, löst, lädt und abfördert
  • was für den Ausbau (Einbringen von Stützen im Grubenbau) erforderlich ist
  • wie man Einrichtungen der Wetterführung (Frischluftzufuhr) einbaut und wartet

In der Berufsschule erwirbt man weitere Kenntnisse in berufsspezifischen Gebieten (z.B. Technologie des Bergbaus, technische Mathematik) sowie in allgemeinbildenden Fächern wie Deutsch und Wirtschafts- und Sozialkunde.

Zugangsvoraussetzungen

Rein rechtlich ist keine bestimmte Vorbildung vorgeschrieben. Für diesen Beruf entscheiden sich vorwiegend Realschüler.

Vor Beginn der Ausbildung ist die gesundheitliche Eignung zur Ausübung des Berufs in Form eines ärztlichen Attests nachzuweisen.

Des Weiteren ist technisches Verständnis gefragt. Bewerber sollten zudem Interesse und Freude an körperlicher Arbeit haben und teamfähig sein. Großes Sicherheits- und Verantwortungsbewusstsein ist ebenso wichtig, wie mathematische Kenntnisse und Verständnis für technische Zeichnungen.

Gehalt

Finanzielle Aspekte spielen bei der Berufswahl meist eine wichtige Rolle. Deswegen wollen wir hier erste Orientierungshilfen geben, was man als Berg- und Maschinenmann während und nach der Ausbildung verdienen kann.

Während der Ausbildung

Laut dem Bundesministerium für Arbeit und Soziales, Tarifauswertung – Tarifvertragliche Ausbildungsvergütungen beträgt eine beispielhafte monatliche Ausbildungsvergütung (brutto, Stand Oktober 2014):

  • 1. Ausbildungsjahr: € 563 bis € 745
  • 2. Ausbildungsjahr: € 615 bis € 793

Nach der Ausbildung

Nach der Ausbildung hängt das Gehalt davon ab, für welche Fachrichtung man sich entschieden hat und in welchem Bundesland man arbeitet. Allgemein kann man sagen, dass das durchschnittliche Gehalt von Berg- und Maschinenmännern bei monatlich bis zu etwa 2.800 Euro brutto liegt.

Ist man nach Tarif beschäftigt, so kann eine beispielhafte tarifliche Bruttogrundvergütung anfangs bei monatlich 2.005 Euro liegen.

Berufliche Perspektiven

Nach der Ausbildung zum Berg- und Maschinenmann hat man die Möglichkeit, diverse Zusatzqualifikationen, Weiterbildungen und Aufstiegsausbildungen zu absolvieren.

So kann man nach abgeschlossener Ausbildung zum Beispiel eine Prüfung als Techniker/in im Bereich Bergbautechnik ablegen.

Mit einer Hochschulzugangsberichtigung kann man auch studieren. Ein möglicher Studiengang ist zum Beispiel Geotechnologie. Mit einem Studium eröffnen sich nicht nur neue Perspektiven auf dem Arbeitsmarkt, sondern auch bessere Verdienstmöglichkeiten.

Bildquelle: © mirpic – Fotolia.com

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