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Chemisch-technische Assistenten unterstützen Chemiker bei ihrer Tätigkeit in der Chemiebranche. Das heißt konkret: Sie analysieren Proben unterschiedlicher Stoffe und stellen chemische Substanzen her. Zudem dokumentieren sie die Untersuchungsergebnisse und werten sie aus.

Chemisch-technischer Assistent ist ein anerkannter Ausbildungsberuf. Wie die Ausbildung im Einzelnen aussieht, welches Gehalt und welche Perspektiven einen erwarten – all das erfahren Sie in diesem Artikel.

Übersicht:

  • Berufsbild und Aufgaben Chemisch-Technischer Assistent
  • Ausbildung zum Chemisch-Technischen Assistent
  • Form und Dauer
  • Inhalte
  • Zugangsvoraussetzungen
  • Gehalt
  • Während der Ausbildung
  • Nach der Ausbildung
  • Berufliche Perspektiven

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Berufsbild und Aufgaben Chemisch-Technischer Assistent

Chemisch-technische Assistenten unterstützen Chemiker im Arbeitsumfeld der Chemiebranche. Das bedeutet: Sie führen mit chemischen Methoden Untersuchungen durch. Die dabei entstehenden Proben werden ausgewertet. Sie stellen für die verschiedensten Versuche Chemikalien zusammen und überwachen Lagerung und Entsorgung der Stoffe. Auch die Überwachung des Chemikalienbestandes ist ihre Aufgabe.

Chemisch-technische Assistenten finden Beschäftigung in Unternehmen der chemischen, pharmazeutischen und Kunststoffindustrie, in Betrieben unterschiedlicher Branchen, in denen Ausgangs-, Zwischen- und Endprodukte mit Verfahren der anorganischen, organischen und physikalischen Chemie überprüft werden, z.B. bei Nahrungsmittelherstellern oder Sondermüllentsorgern, in medizinischen und naturwissenschaftlichen Untersuchungslabors und bei Forschungseinrichtungen.

Übrigens: Die Ausbildung zum Chemotechniker wurde in den 60er Jahren durch die zum Chemisch-technischen Assistenten ersetzt. Nach einer Phase des Überganges, in der parallel beide Berufe angeboten wurden, ist heute nur noch der CTA ein staatlich anerkannter Ausbildungsberuf.

Ausbildung zum Chemisch-Technischen Assistent

Wer als Chemisch-technischer Assistent tätig werden möchte, muss eine entsprechende Ausbildung absolvieren. Wie diese aussieht, erfahren Sie im Folgenden.

Form und Dauer

Die Ausbildung zum Chemisch-technischen Assistent ist eine landesrechtlich geregelte schulische Ausbildung an Berufsfachschulen und Berufskollegs. Das heißt, sie kann sowohl an öffentlichen als auch an privaten Schulen stattfinden.

Die Ausbildung dauert im Regelfall zwei, oft auch drei bis vier Jahre, je nachdem wie viele Zusatzqualifikationen Bestandteil der Ausbildung sind.

Die Ausbildung wird – je nach Bundesland – auch mit folgenden Schwerpunkten angeboten:

  • Biochemie
  • Lebensmittelchemie
  • Umwelt
  • Umweltanalytik

Inhalte

Die Ausbildung umschließt theoretischen und praktischen Unterricht (im Labor), beides in ungefähr gleichem zeitlichen Umfang, der vollständig an der jeweiligen Schule stattfindet.

Während des theoretischen und praktischen Unterrichts lernt man beispielsweise:

  • welche chemisch-analytischen Untersuchungsverfahren es gibt
  • wie man physikalische Größen von Stoffen bestimmt
  • wie chemisch-technische Analysen unter Anwendung physikalisch-chemischer Messverfahren durchgeführt werden
  • wie man Stoffe elektrochemisch, spektroskopisch und chromatografisch untersucht
  • wie chemische Reaktionen stöchiometrisch berechnet werden
  • mit welchen klassischen Methoden der qualitative Nachweis von Ionen erfolgt
  • wie man gravimetrische und volumetrische Analysen durchführt
  • wie organische Präparate nach Vorschrift hergestellt und auf Identität und Reinheit überprüft werden
  • welche Geräte für die Messung elektrischer Größen benötigt werden und wie diese Geräte aufgebaut werden
  • wie mechanische und thermische Eigenschaften von Feststoffen und Flüssigkeiten zur Identifizierung genutzt werden können
  • wie anorganisch-qualitative Einzelnachweise ausgewertet werden
  • wie die Versuchsauswertung mittels berufsbezogener Informationstechnik erfolgt
  • welche Sicherheitsmaßnahmen beim Umgang mit Chemikalien beachtet werden müssen und was bei einem Unfall zu tun ist

Zusätzlich zu den unterrichtsbegleitenden Übungen, bei denen z.B. anorganische und organische, qualitative und quantitative Analysen oder technische Untersuchungen mittels Chromatografie oder Spektroskopie durchgeführt werden, sind Betriebspraktika zu absolvieren (z.B. in der chemischen Industrie).

Weiterhin besteht die Möglichkeit, Projektarbeiten anzufertigen, das heißt, die Schüler bearbeiten ein Thema (oft in kleineren Gruppen), über das sie mündlich und/oder schriftlich berichten müssen.

Zugangsvoraussetzungen

Um die Ausbildung antreten zu können, wird mindestens ein mittlerer Bildungsabschluss vorausgesetzt. Die Berufsfachschulen wählen Bewerber nach eigenen Kriterien aus. Ein Interesse für Chemie und Physik wird vorausgesetzt. Es wird in der Regel auch Wert auf gute Leistungen in Mathematik, Deutsch oder Englisch gelegt.

Weitere Ausbildungsvoraussetzungen sind je nach Bundesland z.B.:

  • ärztliches Attest über die gesundheitliche Eignung
  • Höchstaltersgrenze

Angehende Chemisch-technische Assistenten sollten zudem gründlich und zuverlässig sein sowie exakt arbeiten können. Des Weiteren sollten sie Ordnungssinn und die Bereitschaft, auf Anforderung zu arbeiten, mitbringen.

Gehalt

Finanzielle Aspekte spielen bei der Berufswahl meist eine wichtige Rolle. Deswegen wollen wir hier erste Orientierungshilfen geben, was man als Chemisch-technischer Assistent während und nach der Ausbildung verdienen kann.

Während der Ausbildung

Für die Ausbildung wird keine Vergütung gezahlt.

Die Ausbildung an öffentlichen Schulen ist für die Schüler in der Regel kostenfrei, jedoch fallen ggf. Aufnahme- und Prüfungsgebühren an. Private Schulen erheben dagegen meist Lehrgangsgebühren.

Nach der Ausbildung

Wie hoch das Gehalt nach der Ausbildung ausfällt, hängt von dem Arbeitgeber ab. In der Regel werden Chemisch-technische Assistenten nach Tarif bezahlt. Je nachdem, welcher Tarifvertrag zugrunde liegt, kann man mit einem Gehalt zwischen 2.900 Euro bis 3.400 Euro brutto rechnen.

Wird man nicht nach Tarif bezahlt, so wird das Gehalt verhandelt und richtet sich vor allem danach, welche Aufgaben man übernimmt. Hier kann der Lohn anfangs auch unter den 2.900 Euro brutto liegen.

Wie immer gilt: Je anspruchsvoller die Aufgaben sind, desto höher ist auch der Verdienst.

Berufliche Perspektiven

Ihre Chancen können angehende Chemisch-technische Assistenten bereits während der Ausbildung verbessern, indem sie Zusatzqualifikationen erwerben, z.B. die Fachhochschulreife oder die allgemeine Hochschulreife als Basis für ein späteres Studium.

Durch Anpassungsweiterbildung kann man seine Fachkenntnisse aktuell halten oder auf den neuesten Stand bringen. Das Themenspektrum reicht dabei von Chemie bis hin zu physikalischer Messtechnik.

Eine Aufstiegsweiterbildung hilft, beruflich voranzukommen und Führungspositionen zu erreichen. Naheliegend ist es, eine Weiterbildung als Techniker der Fachrichtung Chemietechnik zu absolvieren.

Mit einer Hochschulzugangsberechtigung kann man auch studieren und beispielsweise einen Bachelorabschluss im Studienfach Chemie erwerben.

Bildquelle: © Photographee.eu – Fotolia.com

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