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Dentalhygiene studieren? Ist das nicht so als würde man Zähneputzen studieren? Wir verraten Ihnen, welche Berufsaussichten Sie mit diesem Studium haben, welche Voraussetzungen Sie dafür mitbringen müssen und was den Beruf von dem des Zahnarztes unterscheidet.

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Überblick:

  • Dentalhygiene und Management
  • Duales Studium
  • Berufsaussichten
  • Aufgaben
  • Dentalhygiene studieren
  • Studienaufbau
  • Zulassungsvoraussetzungen
  • Kritik
  • Entwicklung
  • Kosten

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Dentalhygiene und Management

Der klassische Weg für alle, die Zahnpatienten behandeln wollen, führt über ein Medizinstudium zum Beruf des Zahnarztes. Aber Sie haben auch noch andere Möglichkeiten. Sie können zum Beispiel als Zahnarzthelfer arbeiten, haben dabei aber nur unterstützende Aufgaben. Als Dentalhygieniker können Sie selbst Hand anlegen und die Zahngesundheit fördern. Andererseits haben Sie aber nicht die gleichen Kompetenzen wie ein Zahnarzt, der auch komplizierte Operationen durchführen kann.

Um dieser Zwischenstellung gerecht zu werden, verbinden einige Universitäten das Studium der Dentalhygiene mit einer Schulung im Bereich Management. Damit sind Sie bestens gerüstet, um Ihren Platz auf dem Markt zu finden.

Duales Studium

Vor und während des Studiums Praxiserfahrung zu sammeln, ist sehr hilfreich, um sein Handwerk in der Dentalhygiene von der Pike auf zu lernen. Universitäten und Gesundheitseinrichtungen arbeiten dafür eng zusammen. Für Sie hat das den Vorteil, dass Sie einen vergleichsweise niedrigen Aufwand haben und nicht erst lange nach einem Praktikumsplatz suchen müssen.

Geeignete Stellen in der Umgebung, die zu den Anforderungen der Universität passen, finden Sie regelmäßig in den Veröffentlichungen der Hochschule. Gleichzeitig können die Dozenten im Unterricht auf die speziellen Anforderungen der Unternehmen eingehen und so gut geschultes Personal ausbilden, das weiß, worauf es bei der Arbeit ankommt.

Berufsaussichten

Die meisten Menschen wissen gar nicht, dass es einen florierenden Markt für Mundgesundheit gibt. Neben Herstellern für Zahnbürsten, Spülungen und anderen Pflegeprodukten sind darin Zahnärzte und verschiedene Bildungseinrichtungen vertreten. Schätzungen zufolge entstehen in den kommenden Jahrzehnten über 50.000 neue Arbeitsplätze auf den unterschiedlichsten Ebenen. Als Dentalhygieniker sind Sie da genau richtig.

Obwohl Zahnpflege bei den meisten Menschen selbstverständlich ist, greifen im Alter immer mehr Zahnerkrankungen um sich. Es ist absehbar, dass das früher oder später zu einer Überlastung der Zahnärzte führt, wenn keine geeigneten Stellen geschaffen werden, die das abfedern.

Aufgaben

Dentalhygieniker sind dafür qualifiziert eigenständig Patienten zu behandeln. Damit ergänzen und erweitern sie das Angebotsspektrum von Zahnärzten und Kieferorthopäden. Ihr Fachgebiet ist die Prophylaxe, also der Schutz vor Krankheiten. Deshalb haben Sie den Vorteil, dass das Berufsbild nicht von vornherein mit negativen Vorstellungen belastet ist. Sie können damit schon bei Kindern wirkungsvoll dazu beitragen, dass die Zähne lange gesund bleiben.

Zur Arbeit eines Dentalhygienikers gehört deshalb auch die Aufklärung. Mit Vorträgen und Aktionen in Kindergärten und Schulen schaffen Sie ein Bewusstsein dafür wie wichtig ein gesunder Mund- und Rachenraum ist.

Dentalhygiene studieren

In Sachen Dentalhygiene-Studium ist Deutschland ein Nachzügler. Nachdem es das Fach in den meisten anderen europäischen Ländern bereits gab, wurde es hier erst 2013 eingeführt.

Das macht sich auch in der Art des Unterrichts bemerkbar. Moderne didaktische Methoden und die Ausrichtung an der Praxis stehen hier klar im Vordergrund.

Wer sich bisher im Bereich Dentalhygiene fortbilden wollte, war auf unterschiedliche Schulungen angewiesen. Das Studium bietet ein deutlich höheres Niveau und einen Abschluss, der leicht anerkannt werden kann.

Aufgrund des geringen Alters des Fachs wird es aber noch eine Weile dauern, bis sich Fachkräfte, die in Dentalhygiene ausgebildet sind, allgemein durchsetzen.

Studienaufbau

Die Grundlage des Studiums bilden die Kenntnisse, die Sie auch als zahnmedizinischer Fachangestellter brauchen. Sie orientieren sich deshalb sehr stark an der entsprechenden Ausbildung. Daneben legt man Wert auf ein selbstständiges Lernen, wofür in einem eigenen Modul die entsprechenden Techniken vermittelt werden.

Danach folgen die Zahnheilkunde-Vertiefungsmodule. In ihnen lernen Sie, was Sie über die Anatomie und die medizinischen Grundlagen der Zahnheilkunde wissen müssen und beschäftigen sich mit verschiedenen Spezialthemen: Kinderzahnheilkunde, Alterszahnheilkunde, Prophylaxe.

Zulassungsvoraussetzungen

Entsprechend der Zielsetzung des Studiums kann es sowohl von Absolventen mit Hochschulreife und von zahnmedizinischen Fachangestellten mit mindestens drei Jahren Berufserfahrung aufgenommen werden. Das bietet eine weitere Vertiefung und Anbindung an die Praxis. Je nach Zusammensetzung der Teilnehmer können sich so angehende Dentalhygieniker mit erfahrenen Zahnarztgehilfen austauschen.

Um den Anforderungen Rechnung zu tragen, wird das Studium in verschiedenen Typen angeboten, die sich zum Vollzeitstudium oder zum Studium parallel zum Job eignen.

Kritik

Man sollte nicht verschweigen, dass die Bundesärztekammer das Studium Dentalhygiene kritisch sieht, da die vorhandenen Fort- und Weiterbildungen völlig ausreichend seien. Außerdem setzt das Zahnheilkundegesetz den Tätigkeiten eines Dentalhygienikers einen engen Rahmen. Es ist zu befürchten, dass der Zahnarzt in Zukunft nur noch die Rolle eines Chirurgen inne haben wird und so den umfassenden Kontakt zu seinen Patienten verliert.

Darüber hinaus würden durch die universitäre Ausbildung wichtige soziale Komponenten vernachlässigt.

Entwicklung

In Ländern wie den USA hat sich die Trennung zwischen Zahnarzt und Dentalhygieniker bereits vollzogen. Viele Menschen gehen nur dann noch zum Zahnarzt, wenn ein Problem vorliegt, ansonsten lassen sie die Vorsorge und die Zahnreinigung vom Dentalhygieniker erledigen. Dieser bietet außerdem eine Reihe von weiteren Leistungen an.

Dazu zählt zum Beispiel das Aufhellen der Zähne oder das Anbringen von Schmucksteinen. Ob diese Entwicklung als Vorbild für Deutschland dienen kann, ist fraglich, da hier schon allein die gesetzlichen Voraussetzungen anders sind.

Kosten

Das Studium der Dentalhygiene wird an privaten Universitäten in Deutschland, Österreich und der Schweiz angeboten. Die jeweilige Bildungseinrichtung legt fest, welchen Beitrag Sie jeweils pro Semester zahlen müssen. Dabei ist es aber teilweise möglich, dass die Kosten von den Unternehmen getragen werden, für die Sie arbeiten. Als Richtwert können Sie sich auf 600 bis 800 Euro pro Semester einstellen.

Bildquelle: © Adam Gregor – Fotolia.com

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