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Die Arbeitslosenzahlen der Mitgliedsstaaten sind in regelmäßigen Abständen einer der Hauptgründe für Debatten mit Konfliktpotenzial zwischen den europäischen Ländern. Wie sieht es mit dem aktuellen Stand im Juli 2016 aus?

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Positive Entwicklung, dennoch kein Grund zur voreiligen Beruhigung

Obwohl die Zahlen der Arbeitslosenzahlen in den meisten europäischen Ländern weiter fallen und die 19 Länder der Währungsunion mit einer Quote von 10,1% die gleiche Quote wie im Juni erreichten und die Grenze vom Juli 2011 knackten, gab es in der Eurozone immer noch 16,3 Millionen arbeitslose Menschen.

Nichtsdestotrotz lag der Wert damit deutlich unter den 10,8% Arbeitslosen vom Juli 2015: In diesem Monat waren noch 1,03 Millionen weitere Europäer ohne feste Anstellung.

Was ist mit den anderen europäischen Staaten, die nicht zur Eurozone gehören?

Insgesamt sind 28 Länder Mitglieder der EU, sodass Eurostat für Gesamteuropa im Juli 2016 eine Arbeitslosenquote von 8,6% und eine Arbeitslosen-Gesamtzahl von 21,06 Millionen Menschen berechnete – ein Rückgang von 0,8%, wenn man die für den Juli 2015 bestimmten 9,4% berücksichtigt.
Apropos Eurostat…

Verschiedene Quoten-Berechnungsarten sorgen für verschiedene Ergebnisse

Da die Quoten-Berechnungssysteme von Organisation zu Organisation und Staat zu Staat schwanken, kommt man auf verschiedene Werte – was im ersten Moment möglicherweise für Irritationen sorgt, wenn Eurostat von 4,2 Millionen Arbeitslosen in Deutschland spricht und die Bundesagentur für Arbeit auf 6,0 % ermittelt (Werte für den Juli 2016).

Für den europäischen Vergleich werden allerdings die Daten von Eurostat genutzt.

Große Schwankungen im europäischen Vergleich

Personen über 25 Jahre

Generell lässt sich trotz der leichten Verbesserung für den gesamten EU-Raum festhalten, dass die südeuropäischen Staaten weiterhin unter einer verstärkten Arbeitslosigkeit der Über-25-Jährigen leiden:

Während die deutschen und tschechischen Werte laut Eurostat bei 4,2% liegen, die Österreicher und Niederländer 6% Arbeitslose haben und und auch die Quoten von Iren (8,3%), Belgiern (ebenfalls 8,3%) und Finnen (9,1%) noch unter der 10%-Grenze liegen, sind die Arbeitslosenquoten in Kroatien mit 13,2%, Spanien mit 19,6% und Griechenland mit 23,5% deutlich höher.

Jugendliche und junge Erwachsene unter 25 Jahren

Wer sich bei der griechischen Arbeitslosenquote schon bei den Werten der Erwachsenen die Augen reibt, wird in Bezug auf die Quote für Jugendliche und junge Erwachsene noch verblüffter sein: Satte 50,4% der griechischen Jugendlichen waren im März 2016 arbeitslos gemeldet, in Spanien waren es im Mai auch immerhin 43,9 % und in Italien mit 36,9% immerhin noch jeder dritte junge Erwachsene.
Am niedrigsten waren die maltesischen, deutschen, niederländischen und österreichischen Quoten mit 7,1% bis 11,3%.

Zusammengefasst lässt sich also sagen, dass die Quoten für Jugendliche und junge Erwachsene in vielen Staaten tendenziell fast doppelt so hoch liegen wie die für ältere Erwachsene.

Ein 1-zu-1-Vergleich ist jedoch insofern nicht möglich als dass Studenten ohne Job nicht berücksichtigt werden und in der verkleinerten Bezugsgruppe einzelne Arbeitslose mehr Gewicht erhalten.

Bildquelle: © djvstock – Fotolia.com

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