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Wussten Sie, dass die Zahl der abgebrochenen Bachelor- und Masterstudiengänge derzeit bei rund 25 Prozent liegt? Damit gibt fast jeder vierte Student sein Studium auf. Sie sind also mit Sicherheit nicht die einzige Person, die mit dem Gedanken spielt, das Studium abzubrechen. Damit Sie nicht die typischen Fehler begehen, geben wir Ihnen in diesem Artikel einige hilfreiche Tipps und Tricks an die Hand.

Übersicht

  • Welche Gründe kann ein Fernstudium-Abbruch haben?
  • Wie schlimm ist ein Abbruch?
  • Die Angst vor dem „Scheitern“
  • Was sollte man unbedingt beachten?
  • Motivationstief überwinden: So geht’s!

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Welche Gründe kann ein Fernstudium-Abbruch haben?

Einer der bekanntesten Gründe für den Abbruch eines Fernstudiums ist die falsche Fächerwahl. Und natürlich ist das auch kein Phänomen, das speziell das Fernstudium betrifft. Es ist allgemein so, dass man als Student teilweise erst mitten im Studium erkennt, dass der gewählte Studiengang einem nicht das bietet, was man sich erhofft hat:

Die falschen Fächer, zu viel Theorie, die Vorbereitung auf den falschen Job oder auch zu hohe Anforderungen. Aber wie kann es sein, dass man so etwas erst mitten im Studium bemerkt?

Das Problem liegt meist darin, dass die Wahl des Studienfachs aufgrund folgender Gedankengänge getroffen wird:

  • Welche Studienfächer haben die beste Zukunftsperspektive?
  • Welches Studium kann man sich leisten (auch bei NC-Studiengängen)?

Das sind zwar vernünftige Denkansätze, doch vergisst man dabei sehr häufig, dass im Leben nur sehr wenig wirklich planbar ist. Es gibt unglaublich viele äußere und innere Einflüsse, welche die Wahl zum wirklich richtigen Studium stark erschweren können.

Und es wäre schön, wenn es so einfach wäre! So kann es zum Beispiel sein, dass die Thematik des Studiums einfach nicht dem eigenen Interessensbereich entspricht. Das kann sich schlimmer aufs Gemüt auswirken, als es einem lieb ist. Natürlich kann es aber auch sein, dass die Lebenssituation das Studium erschwert.

Ein harter Job, die Rolle der Mutter oder des Vaters einzunehmen, Beziehungsprobleme oder ähnliche Dinge können dazu führen, dass man dem Fernstudium plötzlich keine Aufmerksamkeit mehr schenken kann – oder zumindest nicht in dem Maße, wie es notwendig wäre.

Wie schlimm ist ein Abbruch?

Ein Abbruch des Fernstudiums ist natürlich nicht schlimm. Zumindest solange man nicht schon etwas fortgeschrittener im Studium ist oder viel Zeit und Geld hineininvestiert hat. Ärgerlich ist es vor allem dann, wenn man bereits einen beachtlichen Teil des Studiums hinter sich hat.

All die Zeit und Energie, die man dann investiert hat, waren zumindest teilweise vergebens. Denn um einige Erfahrungen reicher wird man definitiv sein – selbst wenn das letztendlich nur ein schwacher Trost ist. Ist man hingegen erst am Anfang des Studiums (vielleicht sogar erst in der Hälfte), so ist ein Abbruch gar nicht mal so dramatisch.

Die Angst vor dem „Scheitern“

Es ist ein typisch deutsches Phänomen: Im Leben des Deutschen sollte im Optimalfall immer alles nach Plan verlaufen. Dass etwas mal nicht ganz nach Plan klappt oder sogar nach hinten losgeht, wird hier in Deutschland zumeist als „Scheitern“ verurteilt. Man fürchtet sich vor Rückschlägen, so auch beispielsweise davor, dass der eingeschlagene Weg im Fernstudium doch nicht der richtige war – oder zumindest nicht das richtige Fach.

In anderen Ländern ist man da viel lockerer. In Amerika beispielsweise macht sich ein „Scheitern“ im Lebenslauf sogar ganz gut. Vor allem auf unternehmerischer Ebene: Wer ein Unternehmen schon mal an die Wag gefahren hat, der wird durch diese schmerzvolle Erfahrung genau wissen, wie er ein solches Szenario in Zukunft vermeiden kann. Interessant, oder?

Aus diesem Grund sollte man sich nicht den Kopf darüber zerbrechen, wie die Außenwelt einen wahrnehmen könnte, nur weil man sein Studium abgebrochen hat. Die Wahrheit ist, dass viele Wege zum Ziel führen. Das Leben ist kein gerader Strom, sondern wie ein Fluss, der sich durchs Land schlängelt und der letztendlich trotzdem ins Meer findet.

Was sollte man unbedingt beachten?

Besonders gravierend sind die Fälle der Studienabbrüche bei Fernstudiengängen. Während des Fernstudiums ist man aufgrund des mangelnden Kontakts zu den Kommilitonen in der Regel auf sich allein gestellt. Die zeitliche Flexibilität des Fernstudiums ist zwar ein großer Pluspunkt, doch das Minus ist dafür, dass man sich gewissermaßen allein durchschlagen muss.

Das ist schade, denn mit Kommilitonen lassen sich Lerngruppen bilden und Frustrationsphasen bestens überstehen. Der tägliche Austausch mit den Kommilitonen sorgt dafür, dass Probleme und Hürden des Studiums gemeinsam in Angriff genommen werden können. Diesen Luxus hat man beim Fernstudium natürlich nicht und ist daher größtenteils auf sich selbst gestellt.

Ein weiterer Aspekt ist der mangelnde direkte Kontakt zu den Dozenten. Meist kennt der Fernstudent diese nicht persönlich und traut sich daher nicht, mit ihnen über gewisse Probleme zu sprechen. Aus diesen Gründen sind die Studienabbrecher-Quoten im Fernstudium etwas höher als im Präsenzstudium.

Wer mit dem Gedanken spielt, das Studium aufgrund der beschriebenen Probleme abzubrechen, der sollte sich unbedingt nochmals seine Situation bewusst machen: Auf der einen Seite hat man durch das Studium wertvolle Erfahrungen  gewinnen können, auf der anderen Seite hat es auch jede Menge Zeit, Energie und Geld gekostet. Ist der Abbruch es wirklich wert? Häufig kann man doch einen Weg finden, wie man ein Motivationstief überwinden kann. Die Flinte zu schnell ins Korn zu werfen kann ein großer Fehler sein.

Motivationstief überwinden: So geht’s!

Das Wichtigste ist erst einmal, keine voreiligen Entscheidungen zu treffen, sondern Ruhe zu bewahren. Ein Motivationstief kann immer wieder in regelmäßigen Zyklen auftreten – wer sich zur Wehr setzt und das Motivationstief überbrückt, ist danach wieder topfit und in der Lage, sich bestens auf das Fernstudium zu konzentrieren.

So schaffen Sie Ordnung in Ihrem Kopf

Ein besonders empfehlenswerter Trick besteht darin, sich ein weißes Blattpapier zu nehmen und alle Probleme, die einen bedrücken, aufzuschreiben. Dadurch ist man in der Lage, seine Gedanken zu sortieren. Plötzlich sieht das große Gedankengewirr übersichtlich und alles andere als bedrohlich aus.

Nun kann man sich für jedes einzelne der Probleme eine Lösung überlegen. Am besten fängt man dabei bei den kleineren einfacher lösbaren Dingen an. Und immer dann, wenn Sie einen Punkt abgearbeitet haben, machen Sie einen Haken dahinter oder streichen ihn durch. Ganz so, wie Sie wollen.

Mit Dozenten sprechen

Wer sich noch nicht ganz sicher ist, ob er sein Studium wirklich abbrechen möchte, der sollte sich am besten mit einem Dozenten über die Probleme unterhalten. Es mag zwar etwas merkwürdig erscheinen, doch der mangelnde direkte Kontakt zu Kommilitonen und Dozenten kann sich auch als ein großer Vorteil entpuppen:

So kann man beispielsweise den Kontakt zu den Dozenten schriftlich aufnehmen, um sich bei den eigenen Problemen beraten zu lassen. Im einem Präsenzstudium trauen sich die Studenten so etwas häufig nicht zu, da es ihnen unangenehmen ist, den Dozenten jeden Tag zu treffen und zu sehen und diesem dann über persönliche Probleme zu berichten.

Studienberatung der Fernuni befragen

Eine weitere Maßnahme besteht darin, sich mit der Studienberatung der Hochschule zu besprechen. Auch diese hat häufig gute Tipps für die Fernstudenten. Die Studienberatung kennt sich bestens mit den Problemfällen der Studenten aus und wird einem immer ein guter Ratgeber sein.

Auch bei psychischen Problemen wie Prüfungsängsten können spezielle Kurse belegt werden, die von den Krankenkassen in der Regel sogar bezahlt werden. Solche Tipps und noch viel mehr bekommt der Fernstudent bei der Studienberatung seiner Fernuniversität.

Bildquelle: © contrastwerkstatt – Fotolia.com

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