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Ob Böden in der Küche, Wände im Badezimmer oder Hausfassaden: Fliesenleger braucht das Land. In verschiedenen Bereichen des Häuserbaus werden die tüchtigen Handwerker benötigt. Dabei geht es nicht immer nur um die zweckmäßige Gestaltung von Räumen, sondern auch um kunstvolle Platten- und Mosaikarbeiten, denn der Ausbildungsberuf nennt sich offiziell Fliesen-, Platten- und Mosaikleger. Wenn Sie mehr zu diesem Beruf erfahren möchte, beispielsweise zur Ausbildung, zu den Karriereaussichten und Gehaltsperspektiven, dann lesen Sie einfach weiter.

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Übersicht:

  • Allgemeines zum Berufsbild
  • Kenntnisse und Fähigkeiten
  • Ausbildung zum Fliesenleger
  • Gehälter in der Branche
  • Perspektiven: Karriereweg eines Fliesenlegers
  • Vom Gesellen zum Meister
  • Studium nach dem Meister

Allgemeines zum Berufsbild

Grundsätzlich kommt der Fliesenleger, wie wir das Berufsbild der Einfachheit halber hier nennen wollen, vor allem in Rohbauten zum Einsatz. Hier kümmert er sich um die Fliesen in der Küche, an Boden und Wänden, sowie in den Badezimmern oder im Keller. Gleichfalls wird er für die Verkleidung von Fassaden oder anderen Wänden im Außenbereich eines Hauses beauftragt – zum Beispiel wenn Natursteine oder Mosaike die Terrasse schmücken sollen.

Damit gehört der Beruf des Fliesenlegers zum klassischen Bau- und Ausbaugewerbe, weshalb viele Handwerker für Betriebe im Ausbaugewerbe, im Fassadenbau oder Tiefbau tätig sind. In 2014 gab es laut Statista 24.469 sozialversicherungspflichtig beschäftigte Fliesenleger in Deutschland. Im Jahr zuvor absolvierten etwa 2.260 Deutsche eine Ausbildung zum Fliesen-, Platten- und Mosaikleger.

Verschiedene Grundkenntnisse und Fähigkeiten sind für das erfolgreiche Bestehen der Berufsausbildung sowie zur Ausübung des Berufes von großer Bedeutung.

Unter anderem gilt es in folgenden Bereichen Fachwissen mitzubringen:

  • Kenntnisse aus dem Bau- und Ausbaugewerbe wie Gesundheits-, Arbeits- und Brandschutz, Baustelleneinrichtung inklusive Arbeitsgerüsteaufbau, Vermessung von Bauteilen, Erstellung von Werkzeichnungen, Herstellung von Arbeitsmaterialien wie Mörtel und Beton
  • Spezielles Fachwissen aus dem Bereich Ausbau wie Umgang mit Werkzeugen und Maschinen, Arbeitsplanung, Kenntnisse zu Stoffen und Materialien, Verwendung und Montage von Bauteilen, Oberflächenbehandlung
  • weiterhin Grundwissen in Bauphysik, Wärme- und Schallschutz, Verlege- und Verankerungstechniken von Platten, Grundkenntnisse der Farbenlehre

Praktisch soll sich der Fliesenleger mit folgenden Dingen beschäftigen können:

  • Anfertigung von Skizzen und Werkzeichnungen
  • Ausführung unterschiedlichster Arbeiten mit Fliesen, Platten und Mosaiksteinen unter Berücksichtigung von Dämm- und Sperrschichten
  • Prüfung & Vorbereitung von Untergründen und Oberflächen
  • Zubereitung der Arbeitsmittel wie Mörtel, Kleber und Kitt
  • Verlegung von Fliesen, Platten und Mosaik inklusive messen, schleifen, schneiden, ansetzen

Ausbildung zum Fliesenleger

Den beruflichen Anfang als Fliesenleger macht man mit einer klassischen Berufsausbildung, die zu bestimmten Zeiten in Betrieben und in einer Berufsschule absolviert wird. Eine dreijährige Ausbildungsdauer ist üblich, sie ist nach der Handwerksordnung Teil II geregelt. Ähnlich wie bei anderen Berufsausbildungen kann man bei guten Leistungen die Dauer kürzen, auf oftmals 2,5 Jahre.

Mit erfolgreichem Abschluss ist man in Deutschland Geselle. Laut Statista verdienen Auszubildende in diesem Beruf durchschnittlich 990 Euro während der Berufsausbildung, in den früheren Ost-Bundesländern sind es rund 200 Euro weniger. In der Regel beginnt das Ausbildungsgehalt für Fliesenleger im 1. Lehrjahr bei 540 Euro bis 630 Euro und steigt anschließend auf 750 Euro bis 970 Euro. Im letzten Ausbildungsjahr verdient man zwischen 950 Euro und 1.200 Euro.

Gehalt als Fliesenleger

Was aber verdient man nach der Berufsausbildung? Lohnt sich der Beruf des Fliesenlegers aus finanzieller Sicht? In 2014 war ein Einstiegsgehalt von 2.500 Euro brutto durchschnittlich möglich. Nach einigen Jahren Berufserfahrung konnte man rund 3.000 Euro brutto verdienen. Ausschläge nach unten sind möglich, höhere Gehälter sind für Einsteiger und Berufserfahrene (etwas bis 5 Jahre Praxis) eher nicht üblich.

Außer man bemüht sich um Zusatzqualifikationen.

Möglicher Karriereweg eines Fliesenlegers

Fliesenleger müssen ihre berufliche Karriere keineswegs mit dem Gesellen beenden, es gibt durchaus lukrative und interessante Perspektiven in dem Handwerk voran zu kommen und mehr Geld zu verdienen. Verschiedene Stationen und berufliche Perspektiven haben wir nachfolgend einzeln aufgeführt:

Vom Gesellen zum Meister

Für viele Fliesenlegergesellen geht der erste Karriereschritt Richtung Meisterprüfung. Diese kann man nach erfolgreicher Berufsausbildung zum Fliesenleger vorbereiten. Bis vor einigen Jahren war nach der Handwerksordnung noch eine mehrjährige Berufserfahrung Voraussetzung für die Meisterprüfung, heute reicht eine erfolgreich bestandene Gesellen- oder Facharbeiterprüfung.

Zwar ist die Vorbereitungszeit und auch die Meisterprüfung selber mit viel Arbeit und Lernen verbunden, doch lohnt sich der Schritt auf der Karriereleiter: Als Meister sind Sie nicht nur berechtigt sich selbstständig zu machen, sondern auch als Ausbilder oder angestellte Führungskraft zu arbeiten. Die Meisterprüfung wird von der zuständigen Handwerkskammer (HWK) abgenommen.

Gut zu wissen: Nach dem Aufstiegsausbildungsförderungsgesetz steht jedem Fliesenleger mit abgeschlossener Erstausbildung ein sogenanntes Meister-Bafög zu, das der finanziellen Unterstützung von Gesellen dient, die sich zum Handwerksmeister und damit selbstständig arbeiten und andere Handwerker ausbilden wollen.Eine solche Förderung ist für viele Fliesenleger wichtig, denn die Meisterprüfung stellt mit rund 9.000 Euro für Kurse, Prüfungsgebühren und Materialien eine finanzielle Investition dar.

Studium nach dem Meister

Als Meister im Fliesenhandwerk hat man die Berechtigung sich nach der Handwerksordnung zum Geprüften Betriebswirt weiterbilden zu lassen. Hierbei handelt es sich um eine kaufmännische Aufstiegsfortbildung, die dazu berechtigt als Führungskraft im Handwerk tätig zu sein.

Dazu zählen weiterhin die Tätigkeiten als selbstständiger Geschäftsführer sowie Manager mit erstklassiger Ausbildung im Handwerk. Der Betriebswirt im Handwerk (HWK) gilt gemeinhin als höchste Ausbildungsstufe des Fliesenlegers (und anderer Handwerksberufe). Sie kann nur noch durch ein Studium getopt werden.

Ein Studium an einer Hochschule oder Fachhochschule ist natürlich jederzeit mit einem Abitur möglich, nicht erst nach der Meisterprüfung oder der Fortbildung zum handwerklichen Betriebswirt.

Wer allerdings kein Hochschulreife hat, allerdings zunächst die Weiterbildung absolvieren, bevor er an der Universität ein Studium beginnen kann. Hinsichtlich der Fachrichtungen bieten sich zum Beispiel Bauphysik, Bauwesen, Ingenieurswesen oder ähnliches an. Ein Studium mit Bachelorabschluss dauert in der Regel drei Jahre mit je zwei Semestern.

Bildquelle: © pf30 – Fotolia.com

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