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Weil das Geld zu knapp ist, müssen immer mehr Bedürftige zu den Ausgabestellen der Tafeln gehen, um sich dort beispielsweise mit Brötchen, Obst oder Getränken zu versorgen. Allerdings sind es längst nicht mehr die normalen Bedürftigen, die man an den Tafeln sieht, sondern auch Rentner und vor allem immer mehr Familien…

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Immer mehr Bedürftige sprengen Belastungsgrenzen der Tafeln

Die Tafeln haben derzeit alle Hände voll zu tun. Der Andrang wächst und wächst, da die Anzahl der Bedürftigen weiter steigt. So sind beispielsweise die Tafeln in NRW schon längst an ihrer Belastungsgrenze angelangt. „Die Zahl derer, die kommen, ist im vergangenen Jahr drastisch nach oben gegangen“, sagt Christiane Dähn von der Lübbecker-Land-Tafel in Espelkamp.

Bereits 1.700 Menschen werden von den sechs Ausgabestellen in Lübbecke, Rahden, Stemwede-Wehdem, Espelkamp, Preußisch Oldendorf und Hüllhorst-Schnathorst mit Lebensmitteln versorgt.

Die Lebensmittel beziehen die Tafeln unter anderem von Bäckereien, von Supermärkten und teilweise von Bürgern, die sich gegen die Armut einsetzen. Besonders ausschlaggebende Gründe für den erhöhten Mehrbedarf sind Altersarmut und Einwanderung, so Christiane Dähn.

Allerdings sind nicht nur alte Menschen und Flüchtlinge auf die Lebensmittel der Tafeln angewiesen, sondern auch vermehrt Familien, denen es an Geld fehlt, um sich ausreichend mit bestimmten Dingen zu versorgen. Ab und an gibt es bei den Tafeln Engpässe, wenn weniger Lebensmittel gespendet werden. Damit die Tafeln auf solche Verknappungen vorbereitet sind, nehmen die Tafeln besonders gerne lang haltbare Lebensmittel an.

So zum Beispiel Nudeln oder Reis, aber auch Mehl, Gurken im Glas und ähnliches. Die Lebensmittel werden dann eingelagert, um dann in schlechteren Zeiten, in denen weniger Lebensmittel gespendet werden, verfügbar zu sein.

Auch ehrenamtliche Mitarbeiter fehlen

„Wir haben im vergangenen Jahr rund ein Drittel mehr Bedürftige gehabt“, erklärt der Landesvorsitzende der rund 170 Landtafeln in NRW, Wolfgang Weilerswist.

Knapp ein Viertel der Tafelbesucher seien mittlerweile Kinder und Jugendliche. Die Einrichtungen müssten, um den höheren Andrang stemmen zu können, stärker zusammen arbeiten. Deswegen gibt es einige Lager und Verteilzentren der Tafeln, die landesweit agieren. Denn einige Tafeln sind durch den enormen Andrang schlichtweg überfordert.

Auf der Internetseite der Tafel Bielefeld hieß es beispielsweise, man könne aufgrund der starken Nachfrage seit dem 1. April 2016 keine weitere Neukunden mehr aufnehmen.

Interessant ist hingegen, dass es den Tafeln nicht etwa an Lebensmitteln fehlt, sondern an Personal. Hierzu werden ehrenamtliche Mitarbeiter gebraucht, die bereit sind, regelmäßig zu helfen. Das erklärte der stellvertretende Vorsitzende, Jörg Steckel. So habe die Bielefelder Tafel bereits 60 Mitarbeiter, könnte allerdings 40 weitere gut gebrauchen.

Zahl der bedürftigen Familien hat drastisch zugenommen

In den vergangenen drei Jahren habe sich die Zahl der Bedürftigen von 4.000 auf 7.000 erhöht. Früher seien häufiger arme Einzelpersonen gekommen, heute sind es sogar überwiegend Familien. Der Bedarf an Lebensmitteln, die für einen sehr geringen Preis abgegeben werden (der lediglich symbolisch ist) sei stark angestiegen.

Bildquelle: © kadebruehl – Fotolia.com

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