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Großbritannien erlaubt Babys mit drei Elternteilen als erstes Land der Welt. Das Ziel ist unglaublich. Doch wie kann so etwas funktionieren?

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Als erstes Land der Welt möchte Großbritannien die künstliche Befruchtung aus dem Erbgut von drei Menschen erlauben. Das Ganze soll natürlich nicht einfach so ohne tieferen Sinn erfolgen: Durch den Eingriff wollen die Forscher die Übertragung einer Erbkrankheit verhindern.

Wie aber erzeugt man Embryos aus dem Erbgut dreier Menschen? Die Methode ist umstritten. Doch sie ist notwendig, um die Übertragung einer schweren Erbkrankheit zu unterbinden. Aus diesem Grund erlaubte nun die zuständige Aufsichtsbehörde das Vorhaben.

Das Parlament hatte die künstliche Erzeugung von Babys mit drei Elternteilen schon im vergangenen Jahr gebilligt. Nach dem Votum der Abgeordneten war zusätzlich noch die Erlaubnis der Behörde für menschliche Befruchtung und Embryologie erforderlich. Doch nun können die Kliniken die Methode anwenden.

Eine tragische Erbkrankheit

Durch die Methode soll Frauen geholfen werden, die an einer Fehlfunktion der Mitochondrien leiden. Dies sind Organelle in den Zellen, die Glukose in Energiemoleküle umwandeln. Man nennt die Mitochondrien deswegen auch gerne die Kraftwerke der Zelle mit einer eigenen DNA.

Leider werden pro Jahr etwa 125 Babys mit einer sogenannten Mitochondriopathie geboren. Die Erkrankung wird dabei von der Mutter vererbt. Bei einer Fehlfunktion verfügt der Organismus nicht über ausreichend Energie. Das wiederum führt dazu, dass schwere Krankheiten wie Diabetes oder Muskelschwäche auftreten können.

Mitochondrien einer anonymen Frau

Die Technik, die in Newcastle entwickelt wurde, blockiert die Übertragung der Mitochondriopathie der Mutter auf das Kind, indem die defekte Mitochondrie aus der Eizelle entfernt und diese durch eine Mitochondrie einer anderen Frau ersetzt wird.

Die andere Frau soll dabei anonym bleiben. Eine auf diese Weise veränderte Eizelle wird dann anschließend im Labor mit dem Sperma des Vaters befruchtet und dann in die Gebärmutter der Frau eingesetzt.

Das hierdurch entstandene Kind wird die Charakteristika seiner Mutter und seines Vaters haben. Die von der anderen Mutter stammenden Erbanlagen sind so gering, dass diese kaum Einfluss nehmen. Die DNA einer Mitochondrie macht nur ein Prozent der gesamten DNA in einer menschlichen Zelle aus. Allerdings wird eine Veränderung des Erbguts von Generation zu Generation weitergegeben.

Eine wichtige Entscheidung

Hefa-Chefin Sally Cheshire bezeichnete die Genehmigung für derartige Eingriffe als „historisch und wichtig“. Eine Zulassung der Methode sei zudem eine Weltneuheit. Allerdings riet Cheshire auch zu Vorsicht bei der Umsetzung. Denn die Methode bringt auch einige Risiken.

Die ersten Frauen sollen schon an März oder April auf diese Weise behandelt werden können. Hier kommt es nur noch darauf an, wann das Forschungszentrum in Newcastle das entsprechende Programm startet.

Bildquelle: © pololia – Fotolia.com

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