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Ob Joghurt, Käse oder Quark: Milchprodukte sind beliebt und gehören bei vielen zur täglichen Nahrungsaufnahme. Doch bevor die Produkte bei uns landen, durchlaufen sie unter Umständen zunächst eine Qualitätsprüfung. Durchgeführt wird diese von Milchwirtschaftlichen Laboranten. Doch dieser Beruf hält noch mehr Aufgaben bereit.

Milchwirtschaftlicher Laborant ist ein anerkannter Ausbildungsberuf. Wie die Ausbildung im Einzelnen aussieht, welches Gehalt und welche Perspektiven einen als Milchwirtschaftlicher Laborant erwarten – all das erfahren Sie in diesem Artikel.

Übersicht:

  • Berufsbild und Aufgaben Milchwirtschaftlicher Laborant
  • Ausbildung zum Milchwirtschaftlichen Laborant
  • Form und Dauer
  • Inhalte
  • Zugangsvoraussetzungen
  • Gehalt
  • Während der Ausbildung
  • Nach der Ausbildung
  • Berufliche Perspektiven

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Berufsbild und Aufgaben Milchwirtschaftlicher Laborant

Milchwirtschaftliche Laboranten sind die Experten, wenn es um Milchprodukte geht. Und ihre Arbeit ist enorm wichtig. Denn sie stellen die einwandfreie Qualität von Milch und Milcherzeugnissen sicher.

Milchwirtschaftlicher Laborant ist damit ein verantwortungsvoller Beruf in der Lebensmittelbranche: Zu den wichtigsten Aufgaben in diesem Beruf gehören Tätigkeiten im Labor, wie die Vorbereitung, Durchführung und Dokumentation von Versuchsreihen. Wichtiger Arbeitsbereich in diesem Berufsbild ist die Überprüfung der Inhaltsstoffe und Eigenschaften von Rohmilch, Zwischen- und Endprodukten.

Für jeden Prüfauftrag muss das passende Verfahren angewandt werden. So plant man zunächst die Untersuchung und bereitet Geräte und chemische Lösungen im Labor vor. Milchwirtschaftliche Laboranten führen im Anschluss die Untersuchungen mit chemischen, physikalischen und mikrobiologischen Verfahren durch. Beispielsweise bestimmen sie den Fett-, Milchzucker- oder Eiweißgehalt und können Verunreinigungen feststellen. Bei längeren Untersuchen müssen sie auf eine fachgerechte Lagerung der Proben achten.

Die Dokumentation der Versuchsdurchführung im Informationssystem spielt ebenfalls eine wichtige Rolle, da dadurch Messwerte vergleichbar werden. Im abschließenden Prüfbericht wird die Qualität des Materials bewertet, wobei auch Beschaffenheit, Geruch und Aussehen wichtig sind.

Milchwirtschaftliche Laboranten finden Beschäftigung in Betrieben der Milchverarbeitung, z.B. in Molkereien und Käsereien, in der öffentlichen Verwaltung, in Instituten, die Milcherzeugnisse nach den Vorschriften der Lebensmittelgesetze überprüfen, in milchwirtschaftlichen Lehr- und Versuchsanstalten sowie in Betrieben der Nahrungsmittelherstellung.

Ausbildung zum Milchwirtschaftlichen Laborant

Wer als Milchwirtschaftlicher Laborant tätig werden möchte, muss eine entsprechende Ausbildung absolvieren. Wie diese aussieht, erfahren Sie im Folgenden.

Form und Dauer

Milchwirtschaftlicher Laborant ist ein 3-jähriger anerkannter Ausbildungsberuf in Betrieben der Milchverarbeitung (Ausbildungsbereich Landwirtschaft).

Eine Verkürzung der Ausbildung auf 2,5 oder 2 Jahre ist nach abgeschlossener Berufsausbildung oder mit (Fach-) Hochschulreife möglich.

Die duale Ausbildung findet im Ausbildungsbetrieb und in der Berufsschule statt.

Inhalte

Die Ausbildungsinhalte sind in der Verordnung über die Berufsausbildung zum Milchwirtschaftlichen Laboranten geregelt.

Im Ausbildungsbetrieb lernen die Auszubildenden demnach unter anderem:

  • wie man Arbeitsaufträge entgegennimmt und Arbeitsabläufe plant
  • wie man Laborgeräte für ihren Einsatz vorbereitet
  • welche Maßnahmen der Personal-, Produkt- und Betriebshygiene durchzuführen sind
  • wie man Proben für chemische, physikalische, mikrobiologische und sensorische Untersuchungen vorbereitet
  • wie man die Kontrolle sicherheitsrelevanter Vorgaben durchführt und veranlasst
  • wie man die fachliche Vorauswahl für Ersatzbeschaffungen trifft
  • wie man Lebensmittelsicherheitssysteme anwendet
  • wie man Rückstellmuster kennzeichnet, lagert und dokumentiert
  • wie man sensorische Prüfungen nach produktspezifischen Vorgaben vorbereitet und durchführt
  • wie man Labordaten mithilfe von Informationsmanagementsystemen verwaltet und aufbereitet

Zugangsvoraussetzungen

Rein rechtlich gibt es keine schulischen Voraussetzungen für die Ausbildung zum Milchwirtschaftlichen Laborant. Betriebe stellen jedoch vorwiegend Bewerber mit mittlerem Bildungsabschluss ein.

Bewerber haben zudem gute Chancen auf einen Ausbildungsplatz, wenn sie folgende Voraussetzungen mitbringen:

  • Interesse an (Lebensmittel-)Chemie, Physik, Mikrobiologie
  • Hygienebewusstsein
  • gute Beobachtungsgabe
  • Freude am exakten Arbeiten mit modernen Analysegeräten
  • Sorgfalt und Zuverlässigkeit
  • Konzentrationsvermögen
  • Verantwortungsbewusstsein und Zuverlässigkeit
  • sicherer Umgang mit Zahlen und Verständnis für Messergebnisse
  • Teamfähigkeit

Gehalt

Finanzielle Aspekte spielen bei der Berufswahl meist eine wichtige Rolle. Deswegen wollen wir hier erste Orientierungshilfen geben, was man als Milchwirtschaftlicher Laborant während und nach der Ausbildung verdienen kann.

Während der Ausbildung

Laut dem Bundesministerium für Arbeit und Soziales, Tarifauswertung – Tarifvertragliche Ausbildungsvergütungen beträgt eine beispielhafte monatliche Ausbildungsvergütung (brutto, Stand Oktober 2015):

  • 1. Ausbildungsjahr: € 718 bis € 813
  • 2. Ausbildungsjahr: € 774 bis € 938
  • 3. Ausbildungsjahr: € 853 bis € 1.088

Nach der Ausbildung

Als ausgebildeter Milchwirtschaftlicher Laborant liegt das Einstiegsgehalt zwischen 1.500 und 2.000 Euro brutto monatlich. Ist man schon länger im Unternehmen oder der Branche tätig, steigt das Gehalt natürlich an. Bei Berufserfahrenen liegt das Gehalt zwischen 2.500 und 3.000 Euro brutto im Monat. Zusätzlich kann man noch mit Zulagen, wie Urlaubsgeld oder einem 13. Monatsgehalt rechnen. 

Wer sich weiterbildet und mehr Verantwortung übernimmt, kann sein Gehalt noch weiter steigern. Als Labormeister beispielsweise übernimmt man mehr Verantwortung und kann etwa 3.500 Euro brutto verdienen. Wer noch einen draufsetzt, ein Studium absolviert und die Leitung in einem Labor übernimmt, kann mit einem Gehalt von bis zu 5.000 Euro rechnen.

Berufliche Perspektiven

Milchwirtschaftliche Laboranten arbeiten nach der Ausbildung vor allem in Betrieben der Milchverarbeitung, z.B. Molkereien und Käsereien, aber auch in Instituten, die Milcherzeugnisse nach den Vorschriften der Lebensmittelgesetze überprüfen, sowie in milchwirtschaftlichen Lehr- und Versuchsanstalten.

Nach der Ausbildung eröffnen sich verschiedene Möglichkeiten für die weitere berufliche Entwicklung:

Als ausgebildeter Milchwirtschaftlicher Laborant kann man durch Anpassungsweiterbildungen seine Fachkenntnisse aktuell halten, auf den neuesten Stand bringen und erweitern. Das Themenspektrum reicht dabei von Milchprodukten bis hin zu Qualitätsprüfung.

Eine Aufstiegsweiterbildung hilft, beruflich voranzukommen und Führungspositionen zu erreichen. Naheliegend ist es, die Prüfung als Milchwirtschaftlicher Labormeister abzulegen.

Wie bereits gesagt, kann man mit einer Hochschulzugangsberechtigung auch studieren und beispielsweise einen Bachelorabschluss im Studienfach Ernährungswissenschaft, Ökotrophologie erwerben.

Bildquelle: © mmphoto – Fotolia.com

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