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Besser bekannt als „Essen auf Rädern“ bieten viele soziale Einrichtungen und auch einige Privatanbieter einen Lieferservice für Mittagsspeisen an. Was das genau bedeutet und wie sich diese Dienstleistung vom allseits bekannten Pizza-Lieferservice unterscheiden, erfahren Sie in diesem Artikel.

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Das Essen auf Rädern

Der Menü-Bringdienst, der vorrangig von sozialen Hilfsorganisationen angeboten wird, gewährleistet die regelmäßige Lieferung von fertig zubereiteten Mahlzeiten. Aber auch einige Privatunternehmen liefern die Mittagsspeisen bis vor die Haustür. Generell kann dieser Dienst von jedem in Anspruch genommen werden, ist aber eigentlich speziell auf die Bedürfnisse von behinderten, älteren oder anderweitig hilfsbedürftigen Menschen ausgelegt. Also für all diejenigen, die nicht mehr in der Lage sind die Mahlzeiten selbstständig zuzubereiten.

Einer der größten Anbieter ist dabei das Deutsche Rote Kreuz, das nach eigenen Angaben täglich bis zu 170.000 Menschen mit Mahlzeiten versorgt. Dafür beschäftigt es in rund 480 verschiedenen Einrichtungen knapp 1500 Mitarbeiter.

Dabei werben alle Anbieter, wie das Deutsche Rote Kreuz auch, mit besonders hochwertigen Speisen und einer besonders schonenden Zubereitung, sodass alle wichtigen Inhaltsstoffe erhalten bleiben. Die große Auswahl an Mahlzeiten beinhaltet selbstverständlich auch genau abgestimmte Speisen für Diabetiker, Vegetarier etc. Außerdem wird der Service an jedem Tag des Jahres angeboten, auch an Sonn- und Feiertagen. Flexibilität und die Möglichkeit kurzfristig Bestellungen aufzugeben und zu ändern, gehört zum Service dazu.

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Ein guter Gedanke mit mangelhafter Umsetzung

In der Realität sieht die gut gemeinte Idee meistens nicht mehr ganz so optimal aus, wie sie es eigentlich sein sollte. 2011 wurde das „Essen auf Rädern“ von der Stiftung Warentest unter die Lupe genommen, wobei nicht alle Anbieter ein befriedigendes Ergebnis erreichen konnten.

Bei dem Test wurden sowohl die Speisen selbst, als auch der Service und die Beratung geprüft und bewertet.

Ausgewählt für diesen Test wurden regionale und bundesweite Anbieter, um ein gewisses Maß an Vergleichbarkeit garantieren zu können.

Im Einzelnen getestet wurden die Temperatur der Mahlzeit bei ihrer Lieferung, die sogenannte sensorische Einschätzung, welche den Geschmack, den Geruch, das Aussehen und das Mundgefühl beinhaltet, sowie der Service. Neben dieser sehr subjektiven Beurteilung wurde im Labor außerdem eine mikrobiologische, sowie ernährungsphysiologische Analyse erstellt, die auf einem wissenschaftlich exakten Verfahren beruht.

Obwohl die sensorische Einschätzung bei keinem der Anbieter als gut bewertet werden konnte, waren die Beauftragten der Stiftung Warentest erleichtert, dass in keiner der Mahlzeiten krankheitserregende Keime festgestellt werden konnten.

Allerdings ergab die ernährungsphysiologische Untersuchung, dass das Essen häufig zu viel Salz, Fett und Kalorien enthalte.

Darüber hinaus beklagte die Stiftung Warentest in ihrer Beurteilung unübersichtliches Informationsmaterial, mangelhaften Service, mittelmäßige Beratung und den Unwillen der Anbieter auf individuelle Abweichungen der Dienstleistungen einzugehen.

Allerdings berichtete die Frankfurter Allgemeine Zeitung, dass dies der Steuerregelung geschuldet sein könnte. Denn laut Bundesfinanzhof überwiege der Dienstleistungscharakter, sobald die Mahlzeiten direkt in die Küche geliefert würden. Dann müssten die Anbieter 19% statt der aktuellen 7% Steuern berechnen, was wiederum zur Folge hätte, dass die Mahlzeiten deutlich teurer werden würden.

Abschließend sei gesagt, dass am Service und an der Qualität des Essens noch einige Verbesserungen notwendig wären, aber auf den Lieferdienst an sich nicht verzichtet werden kann. An der Weiterentwicklung der Zubereitungs- und Auslieferungsmethoden wird weiter gearbeitet und man kann nur hoffen, dass der nächste Test positiver ausfällt.

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