STADTFÜHRER

Gerade Studenten sind oft mit der Situation konfrontiert, ein Leben in einer völlig fremden und neuen Stadt zu beginnen. Viele Straßen, Häuser und Plätze führen dann zu einem Gefühl der Orientierungslosigkeit. Abhilfe verschaffen hierbei Stadtpläne oder Hinweisschilder. Wem das allerdings zu trocken ist, um die neue Umgebung besser kennenzulernen, der nimmt an einer Stadtführung teil.  Diese werden häufig von Rentnern oder Hausfrauen ausgeführt, die die Stadt in und auswendig kennen und sich mit dieser Erfahrung etwas dazuverdienen möchten. Doch auch als Student hat man die Möglichkeit mit vorheriger Recherche, solche Touristenführungen anzubieten.

Die Aufgabe des Stadtführers klingt dabei zunächst sehr simpel: Fremden Menschen die wichtigsten und schönsten Plätze der Stadt aufzeigen. Hinzu kommen jedoch einige Faktoren, die das Erreichen dieses Zieles erschweren. Zum einen ist das die zeitliche Begrenzung, die ein Stadtführer einhalten muss. In der Regel beläuft sich eine Führung auf ein bis zwei Stunden durchaus eine Herausforderung in Städten wie München oder Berlin. Befinden sich wichtige Ziele jeweils am anderen Ende der Stadt, ist ein Fußmarsch kaum realisierbar.

Zum anderen hat man es oft mit gemischten Gruppen zu tun. Dies bedeutet, man muss das Tempo einerseits an Senioren anpassen, die meist keine hohe körperliche Fitness mitbringen und sich gerne länger mit der einen oder anderen Sehenswürdigkeit beschäftigen und andererseits an Kinder oder Jugendliche, die sich schnell langweilen und ein spannendes, flottes Programm wünschen. In jedem Fall beinhaltet die Aufgabe des Stadtführers jedoch das Zurücklegen großer Strecken zu Fuß.

Dies führt direkt zu den Voraussetzungen, die ein Stadtführer mitbringen muss. Aus besagten Gründen ist eine gute körperliche Verfassung unabdingbar. Aber auch eine laute, klare und verständliche Stimme sollte nicht fehlen. Oft muss man sich auch für größere Gruppen an lauten und überfüllten Plätzen verständlich machen ganz ohne Mikrofon. Dazu gehört auch eine Portion Selbstvertrauen, vor allem dann, wenn auch die ein oder andere unangenehme Frage gestellt wird.

Als Stadtführer sollten natürlich auch geschichtliches Wissen und Interesse nicht zu kurz kommen. Zahlen und Fakten gehören zu jeder Stadtführung dazu, auch wenn dies im ersten Moment ein wenig trocken erscheinen mag.  Zur Auflockerung dienen wiederrum kleine Geschichte oder Anekdoten. Wer also mit Witz und Charme erzählen kann, ist gut als Stadtführer geeignet.

Keine unbedingt notwendige, aber durchaus hilfreiche Voraussetzung ist das Beherrschen von Fremdsprachen. Bei vielen Führungen kommt es vor, dass auch ausländische Touristen mit geringen Deutschkenntnissen teilnehmen. Wer hier mit Englisch oder Französisch aushelfen kann, fällt auf jeden Fall  positiv auf und kann damit rechnen, weiterempfohlen zu werden.

Für Studenten eignet sich die Tätigkeit besonders gut, da keine spezielle Ausbildung nötig ist. Wer Spaß an Kultur, Geschichte und dem Umgang mit Menschen hat, dem sind keine Grenzen gesetzt. Der Verdienst ist meist durch einen pauschalen Betrag festgelegt. Bei einer Vergütung mittels Stundenlohn ist mit zehn Euro zu rechnen.

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