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Der Sanitätsdienst der Bundeswehr ist dafür zuständig, die Gesundheit von Soldaten zu schützen, zu erhalten und bei Krankheit wiederherzustellen – so lautet auch das Leitbild dieses Organisationsbereiches. Auch und vor allem bei Auslandseinsätzen! Wenn Sie beim Sanitätsdienst der Bundeswehr einsteigen möchten, können Sie sich hier informieren.

Übersicht

  • Was ist der Sanitätsdienst der Bundeswehr?
  • Aufgabenbereiche
  • Kommando Sanitätsdienst
  • Einstiegsmöglichkeiten
  • Militärische Laufbahnen im Sanitätsdienst
  • Gehalt im Sanitätsdienst der Bundeswehr
  • Besoldungsbeispiele
  • Vereinbarkeit Dienst und Familie

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Was ist der Sanitätsdienst der Bundeswehr?

Der Zentrale Sanitätsdienst der Bundeswehr ist ein militärischer Organisationsbereich mit etwa 25.000 Soldaten und zivilen Mitarbeitern, der für die medizinische Versorgung von Heer, Marine, Luftwaffe und Streitkräftebasis im In- und Ausland zuständig ist.

Insbesondere bei Auslandseinsätzen ist dank des Sanitätsdienstes der Bundeswehr eine medizinische Behandlung nach deutschen Standards gesichert. Eigene Uniformen oder Dienstgradabzeichen gibt es nicht, daher entspricht das Erscheinungsbild dem jeder Teilstreitkräfte, aus denen sie für den Einsatz im Sanitätsdienst der Bundeswehr ausgegliedert worden sind.

Aufgabenbereiche

Neben der medizinischen Versorgung von Soldaten im In- und Ausland ist auch die Rückführung kranker oder verletzter Soldaten aus dem Ausland bzw. bei Übungen die Aufgabe des Sanitätsdienstes. Im Katastrophenfall leistet er Hilfe für zivile Einsatzdienste und humanitäre Auslandshilfe im Auftrag der Bundesregierung. Außerdem ist er zuständig für die Herstellung, Lagerung und Verteilung von Medikamenten und Hilfsmaterial medizinischer Art.

Der Sanitätsdienst stellt Notärzte und Rettungsassistenten sowohl für die Rettungshubschrauber der Bundeswehr oder ziviler Betreiber. Der Sanitätsdienst leistet zudem Laboruntersuchungen zwecks Erfüllung der öffentlich-rechtlichen Aufgaben und Forschungsarbeit für die Wehrmedizin. Auch die Mitarbeit bei Tauglichkeitsprüfungen wie der Musterung und bei der betriebsärztlichen Betreuung gehört zum Aufgabenbereich des Sanitätsdienstes.

Kommando Sanitätsdienst

Das Kommando Sanitätsdienst wurde 2012 aufgestellt und besteht aus ca. 600 Dienstposten. Damit ist es vorgesetzte Dienststelle für alle fünf Bundeswehrkrankenhäuser sowie die Zentralen Institute des Sanitätsdienstes, der Sanitätsakademie der Bundeswehr, des Kommandos Sanitätsdienstliche Einsatzunterstützung und des Kommandos Regionale Sanitätsdienstliche Einsatzunterstützung.

Einstiegsmöglichkeiten

Es gibt vielfältige Möglichkeiten, beim Zentralen Sanitätsdienst der Bundeswehr einzusteigen – auch für Ungediente.

Dreimonatige Grundausbildung

Die Grundausbildung im Sanitätsdienst der Bundeswehr dauert drei Monate. Sie ist darauf ausgelegt, die Rekruten schrittweise an die körperlichen und psychischen Anforderungen ihres Dienstes heranzuführen.

Dazu zählt auch die Handwaffen- und Schießausbildung, die Wach- und Fernmeldeausbildung sowie die Erste-Hilfe-Ausbildung zum Einsatzersthelfer A. In einer einmonatigen Aufbauausbildung erfolgt die Einführung in die speziellen Aufgaben als Sanitärsoldat, die durch eine schriftliche und praktische Prüfung absolviert wird.

Ausbildung oder Studium nach dem Schulabschluss

Wer einen Hauptschul- oder Realschulabschluss mitbringt, kann im Sanitätsdienst der Bundeswehr einen Medizinalfachberuf erlernen. Mit Abitur ist ein Studium der Pharmazie bwz. der Human-, Zahn- oder Tiermedizin an einer Hochschule möglich.

Quereinstieg für Mediziner

Wer eigentlich in einem zivilen Beruf als Mediziner, Apotheker oder Veterinär arbeitet, hat ebenfalls die Möglichkeit, beim Sanitätsdienst der Bundeswehr einzusteigen. Dabei erhalten die Anwärter einen vorläufigen Dienstgrad, der abhängig von Qualifikation und Alter ist.

In einem zweiwöchigen Lehrgang werden sie über ihre Zukunft als Soldat geschult und treten unmittelbar im Anschluss ihren Dienst (auch als militärische Vorgesetzte) in einem Bundeswehrkrankenhaus oder einem anderen Institut der Bundeswehr an. Dafür verpflichten sie sich zwischen ein und vier Jahren, können aber auch innerhalb einer Viermonatsfrist zurücktreten. Wer hingegen Gefallen an seinem neuen Beruf findet, kann den Vertrag auch verlängern oder Berufssoldat werden.

Voraussetzungen nach Dienstgrad

Wer die Einstellung als Anwärter für die Laufbahn des Sanitätsdienstes anstrebt, muss bestimmte Voraussetzungen mitbringen. Ein Fachunteroffizier muss die deutsche Staatsbürgerschaft und einen Hauptschulabschluss oder eine vergleichbare Qualifikation und das richtige Alter von mindestens 18 Jahren und höchstens 24 Jahren vorweisen.

Wer als Unteroffizier/Maat einsteigen will, darf das 32. Lebensjahr noch nicht vollendet haben. Außerdem muss er über einen relevanten Berufsabschluss verfügen. Dasselbe gilt für den Dienstgrad des Stabsunteroffiziers oder Obermaats. Wer hier nur über einen Hauptschulabschluss verfügt, kann dies mit einem Berufsabschluss in Verbindung mit einer mindestens zweijährigen beruflichen Tätigkeit kompensieren.

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Militärische Laufbahnen im Sanitätsdienst

Fachunteroffizier Sanitätsdienst:

Ein Fachunteroffizier Sanitätsdienst erlangt seinen Dienstgrad nach einer 12-monatigen Ausbildung. Er betreut Patienten, führt Laboruntersuchungen durch und assistiert bei Behandlungen.

Feldwebel Sanitätsdienst:

Nach einer Ausbildung von mindestens drei Jahren ist der Dienstgrad Feldwebel Sanitätsdienst erreicht. Die Zeit reduziert sich bei höheren Dienstgraden bei der Einstellung: Ein Unteroffizier benötigt zwei Jahre, ein Stabsunteroffizier ein Jahr. Ein Feldwebel Sanitätsdienst pflegt Patienten und ist für Laboruntersuchungen zuständig, assistiert bei Operationen, übernimmt Krankentransporte und führt lebensrettende Maßnahmen durch.

Offizier Sanitätsdienst

Ein Offizier im Sanitätsdienst absolviert im Rahmen seiner militärischen Laufbahn im Sanitätsdienst ein Studium sowie vorher und nachher eine allgemeine militärische Ausbildung. Anschließend ist er in ärztlichen, zahnärztlichen oder pharmazeutischen Bereichen tätig.

Offizier Truppendienst

Ein Offizier Truppendienst durchläuft eine militärische Ausbildung von sechs bis sieben Jahren, bevor er zum Beispiel im Bereich Sanitärdienst militärische Führungsaufgaben wahrnimmt.

Gehalt im Sanitätsdienst der Bundeswehr

Die Besoldung richtet sich im Sanitätsdienst der Bundeswehr nach der Besoldungsordnung A und B. Ausschlaggebend für das in Stufen eingeteilte Grundgehalt ist der Dienstgrad. Dabei werden Dienstalter sowie Erfahrung berücksichtigt. Außerdem erhalten Soldaten Zulagen im Einzelfall sowie bei Anspruch einen Familienzuschlag.

Besoldungsbeispiele (Stand 2009)

  • Sanitätssoldat, 19 Jahre, ledig: ca. 1.470 Euro netto.
  • Fähnrich, 22 Jahre, ledig: ca. 1.590 Euro netto
  • Leutnant, 24 Jahre, ledig: ca. 1.790 netto
  • Stabsarzt, 29 Jahre, verheiratet: ca. 3.050 Euro nettto

Vereinbarkeit Dienst und Familie

Einsätze für die Bundeswehr und Versetzungen stellen für Soldaten und ihre Familien eine besondere Herausforderung dar. Hierfür hat die Bundeswehr spezielle Angebote geschaffen, darunter zum Beispiel eine Kindergartengruppe für ein Bundeswehrzentralkrankenhaus, Eltern-Kind-Zimmer in einem Sanitätsregiment oder moderne Kinderbetreuung.

Bildquelle: © kaninstudio – Fotolia.com

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