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Segregation und ihre Auswirkung auf Städte: In diesem Artikel zeigen wir Ihnen, was man unter der Segregation versteht und warum sich die Segregation so stark auf die Städte unserer Zeit ausgewirkt hat. Das Redaktionsteam von Heimarbeit.de wünscht Ihnen viel Spaß beim Lesen!

Das alles finden Sie in diesem Artikel:

  • Was bedeutet Segregation?
  • Wann spricht man von einer Segregation?
  • Segregation in allen menschlichen Kulturen
  • Verschiedene Prozesse der Segregation
  • Wie kann eine Segregation entstehen?
  • Segregation messen

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Was bedeutet Segregation?

Das Wort Segregation kommt aus dem Lateinischen und bedeutet so viel wie Absonderung oder Trennung. Es ist nicht nur als ein statisches Merkmal zu verstehen, sondern kann auch einen Prozess bedeutet.

Das Merkmal Segregation ist dabei auf den Raum bezogen und meint die ungleichmäßige Vereitlung von Bevölkerungsgruppen. Dabei können sowohl einzelne als auch mehrere segregierende Merkmale eine Rolle spielen. Segregation bedeutet also einen Prozess, den Vorgang sowie die Stationen und Stadien von Bevölkerungsgruppen.

Das, was am Ende einer Segregation steht, ist die Ausbildung von charakteristischen Stadtvierteln mit ihren ganz persönlichen und typischen Eigenschaften, die man häufig auch als „Image“ bezeichnet.

Wann spricht man von einer Segregation?

Die Bevölkerung von Städten oder ländlichen Siedlungen ist in der Regel stark durch Verschiedenheit oder unterschiedliche Merkmale der Ungleichheit gekennzeichnet. Je nach dem, wie groß eine Siedlung ist, lassen sich an ihr verschiedene Gruppen unterscheiden. Zum Beispiel bezüglich des Alters, der Ethnizität oder der Religion. Man kann die Bewohner charakterisieren und anschließend in verschiedene Gruppen einteilen.

Natürlich ist auch die Lagegunst sowie die Ausstattung von Wohnorten nicht immer gleich, sondern teilweise stark variierend. So lassen sich beispielsweise zwischen dem Wohnort sowie zwischen dem Wohlstand und Status einige interessante Parallelen entdecken.

Beispiel: Es gibt arme Fischerdörfchen und reiche Wohlstandsstädte, die zum Beispiel dank eines rohstoffreichen Grunds Wirtschaft zu sich ziehen konnten und sich infolge dessen zu einer starken Industriestadt entwickeln konnte. Wobei das vielleicht noch eher in den 70er Jahren der Fall war – heute sind vor allem die Dienstleistungsstandorte die vermögenden.

Nun gibt es verschiedene Zusammenhänge zwischen Status und Verteilung von Wohnstandorten sowie den dahinterstehenden Prozessen – und genau damit beschäftigt sich die Segregationsforschung. Das Wort „Segregation“ bezeichnet also genau diesen Vorgang.

Segregation in allen menschlichen Kulturen

Dass eine Segregation in fast allen menschlichen Kulturen vorkommt, lässt sich sehr einfach erkennen. Insbesondere natürlich in den Kulturen, die eine besonders starke gesellschaftliche Differenzierung nachweisen. In Kreisen von Eingeborenen lässt sich ein solcher Prozess eher schwierig nachweisen.

Mittelalterliches und frühneuzeitliches Europa

Im mittelalterlichen und frühneuzeitlichen Europa könnte man in der Stadtentwicklung sehr schön beobachten, wie sich zum Beispiel die Viertel der Kaufleute immer deutlicher von den Vierteln der Handwerker zu unterscheiden begannen.

Ungefähr genau so langen kann man auch eine Segregation nach ethnischen und religiösen Zugehörigkeiten beobachten. So zum Beispiel beim jüdischen Ghetto oder den Vierteln einer klassischen orientalischen Stadt, an der sich sogar eine noch wesentlich kleinere Einteilung nach Religions- und Volksgruppenzugehörigkeit beobachten lässt.

Heute

Auch heute lassen sich die vielen segregativen Prozesse, die ständig passieren, noch sehr gut anhand bestimmter Entwicklungen oder Ergebnissen verfolgen. Die historische Trennung der farbigen Bevölkerung hat zum Beispiel auch heute noch gravierende Auswirkungen auf verschiedene Viertel in nordamerikanischen Städten, in denen fast ausschließlich die farbige Bevölkerung lebt.

Segregation in Deutschland

Einige Beispiele für das Ergebnis verschiedener segregativer Prozesse sind auch sehr schön am Beispiel deutscher Städte und deren Stadtviertel erkennbar – so zum Beispiel in Hamburg Blankenese, Köln-Chorweiler, München-Schwabing oder Berlin-Kreuzberg. Diese Stadtteile sind entweder mit sehr positiven oder aber auch mit einem sehr negativen Image behaftet.

Verschiedene Prozesse der Segregation

Die zuvor aufgezählten Beispiel sind ein guter Beweis dafür, das Segregation offenbar in zwei verschiedenen Prozessen ablaufen kann. Oder einfach ausgedrückt: Stadtviertel können sich allem Anschein nach vor allem auf zwei unterschiedliche Arten bilden – zum einen durch eine freiwillig angestrebte Art und zum anderen durch eine unfreiwillige oder gar erzwungene Absonderung. Den Prozess der angestrebten Segregation nennt man auch aktiv – den erzwungenen passiv.

Residantielle Segregation

Nun kann man noch in verschiedene Formen der residentiellen Segregation unterscheiden. Residentiell bedeutet in diesem Zusammenhang eine Segregation nach dem Wohnort.

Hier gibt es verschiedene räumliche Ausprägungen, die sich jeweils überlagern können:

  • Segregation nach dem sozialen Status
  • ethnische und religiöse Segregation
  • Segregation nach familiärem Status

Besonders ausschlaggebend scheint die Segregation nach dem sozialen und ethnischen Status zu sein. Sie hat die größte Bedeutung und Raumwirksamkeit. Je nach dem, wie groß das Ausmaß der Segregation ist, kann diese auch umgekehrt als ein Indikator für die gesellschaftliche Integration oder auch für die gesellschaftliche Isolation einer sozialen Gruppe gedeutet werden.

Wie kann eine Segregation entstehen?

Besonders interessant wird es, wenn man sich mit der Frage beschäftigt, wie eine Segregation entsteht:

Ab einer bestimmten Größe und einer inneren Differenzierung kann eine schnelle Entmischung oder aber auch eine schnelle Konzentration bestimmter Gruppen der Bevölkerung beobachtete werden. Eine Entmischung kann dabei entweder durch bestehende Strukturen wie zum Beispiel Wohnungsbestand oder Repräsentationsgebäude induziert werden, oder aber durch eigens geschaffte Strukturen wie beispielsweise den Wohnungsneubau, neue Geschäfte oder das Entstehen von Kommunikationsnetzen.

Einen maßgeblichen Einfluss auf die Wahl des Standortes haben bei Personen oder auch Gruppen von Personen zu einem wesentlichen Bestandteil auch das verfügbare Einkommen, der Informationsstand über den bestehenden, lokalen Wohnungsmarkt, das Bestehen oder das Fehlen von Zugangsrestriktionen sowie die Bereitschaft zur teilweisen oder völligen Veränderung des persönlichen Aktionsraumes eine hohe Bedeutung.

Segregation messen

Tatsächlich ist es sogar möglich, den Prozess der Segregation zu messen. Bei der Messung einer Segregation werden verschiedene Bevölkerungsgruppen anhand einer Zuweisung des Grades der Ungleichverteilung analysiert. Das bedeutet, dass eine Gruppe, die sich sehr stark von anderen Gruppen unterscheidet, auch einem besonders scharf abgegrenzten Raum zugeordnet werden kann.

Um die räumliche Ungleichheit besser darstellen zu können, existieren unterschiedliche Maßzahlen. So gibt es beispielsweise Maßzahlen, mit deren Hilfe ein Vergleich der Verteilung von zwei Bevölkerungsgruppen dargestellt werden kann, sowie Maßzahlen, mit deren Hilfe sich die Verteilung einer bestimmten Bevölkerungsgruppe auf die Gesamtbevölkerung messen lässt.

Bildquelle: © psdesign1 – Fotolia.com

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