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Wer Möbel nicht nur als fertiges Produkt sieht, sondern sich für die Entstehungsgeschichte interessiert, der sollte womöglich über eine Ausbildung zum Tischler nachdenken. Denn als solcher stellt man in erster Linie Möbel aus Holz oder anderen Materialien selbst her und kann sich so aktiv an dem Entstehungsprozess beteiligen.

Erfahren Sie hier mehr zur Tischler Ausbildung, welche Aufgaben einen in diesem Beruf erwarten und wie die Verdienstmöglichkeiten aussehen.

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Überblick

  • Die Aufgaben eines Tischlers
  • Ausbildung zum Tischler
  • Inhalte der Ausbildung
  • Zugangsvoraussetzungen
  • Berufliche Perspektiven nach der Ausbildung
  • Was verdient man als Tischler?

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Die Aufgaben eines Tischlers

Für viele, die handwerkliches Interesse haben und eine Ader zum Praktischen und Kreativen, werden die Aufgaben eines Tischlers mit Sicherheit sehr spannend klingen.

Kurz gesagt: Tischler stellen Möbel, Türen und Fenster aus Holz und Holzwerkstoffen her oder führen Innenausbauten durch.

Die etwas längere Version: Tischler sind für die Herstellung von Schränken, Sitzmöbel, Tischen, Fenstern und Türen, aber auch Innenausbauten sowie Messe- und Ladeneinrichtungen meist in Einzelanfertigung zuständig.

Da es sich bei den meisten Produkten um Einzelanfertigungen handelt, findet vor der eigentlichen Arbeit zunächst eine ausführliche Beratung mit dem Kunden statt. Nach der Auftragserteilung be- und verarbeiten sie Holz und Holzwerkstoffe mit einer Vielzahl unterschiedlicher, auch computergesteuerter Techniken.

Tischler sägen, hobeln und schleifen, verarbeiten Furniere und behandeln die Holzoberflächen. Einzeln angefertigte Teile verschrauben oder verleimen sie zu fertigen Holzprodukten.

Auf Baustellen setzen sie Fenster, Treppen und Türen ein; in Wohn- oder Büroräumen verlegen sie Parkettböden und montieren Einbaumöbel, Raumteiler oder Wandverkleidungen. Vor der Übergabe an den Kunden überprüfen sie ihre Arbeit. Außerdem reparieren sie beschädigte Möbel oder gestalten Musterstücke.

Die Arbeit eines Tischlers ist also sehr praktisch und erfordert ein ausgeprägtes handwerkliches Geschick. Wer sich hierin erkennt und sich seine Arbeit genau so vorstellt, für den kann die Ausbildung zum Tischler genau das Richtige sein.

Ausbildung zum Tischler

Wer als Tischler tätig sein möchte, muss eine Ausbildung absolvieren. Denn Tischler ist ein anerkannter Ausbildungsberuf im Handwerk, die Ausbildung dauert drei Jahre.

In der Regel handelt es sich bei der Ausbildung zum Tischler um eine duale Ausbildung, die sowohl im Ausbildungsbetrieb als auch in der Berufsschule stattfindet.

Inhalte der Ausbildung

Bei einer dualen Ausbildung (Schule und Betrieb) können Auszubildende folgende Inhalte erwarten:

Im Ausbildungsbetrieb erlernen sie beispielsweise

  • was beim Anfertigen von Skizzen, Plänen und Zeichnungen zu beachten ist und wie man technische Unterlagen liest und den Materialbedarf ermittelt
  • wie man Arbeitsplätze, z.B. bei der Montage vor Ort, einrichtet und sichert
  • welche verschiedenen Holzarten und Holzwerkstoffe es gibt und wie man sie manuell oder maschinell bearbeitet
  • wie man Hand- und Maschinenwerkzeuge handhabt bzw. einstellt und sie instand hält
  • wie man Rahmen, Korpusse oder Gestelle herstellt
  • worauf es bei Zwischen- und Endkontrollen ankommt
  • wie man Rahmen und Gestelle herstellt, die einzelnen Bestandteile zusammenbaut und wie die Erzeugnisse (z.B. Türen, Fenster, Treppen, Möbel) durch Teile aus Glas, Metall oder Kunststoff komplettiert werden
  • wie pneumatisch, hydraulisch, elektrisch und elektronisch gesteuerte sowie programmierbare Maschinen und Anlagen eingestellt und bedient werden
  • welche Möglichkeiten der Oberflächenbehandlung es gibt, z.B. Beizen oder Färben, und wie man Holzschutzmaßnahmen durchführt
  • wie man die Erzeugnisse für den Transport vorbereitet, was bei der Montage (und Demontage) vor Ort wichtig ist, wie man Dämmstoffe, elektrische Geräte und Armaturen einbaut und die Arbeit schließlich an die Kunden übergibt

Während der gesamten Ausbildungszeit werden zudem Kenntnisse über Themen wie Rechte und Pflichten während der Ausbildung, Organisation des Ausbildungsbetriebs und Umweltschutz vermittelt.

In der Berufsschule erwirbt man weitere Kenntnisse in berufsspezifischen Lernfeldern (z.B. Erzeugnisse warten und instand halten, Produkte aus unterschiedlichen Werkstoffen herstellen, Bauelemente des Innenausbaus herstellen und montieren) sowie in allgemeinbildenden Fächern wie Deutsch und Wirtschafts- und Sozialkunde.

Zugangsvoraussetzungen

Rein rechtlich gesehen ist für die Ausbildung zum Tischler keine bestimmte Vorbildung vorgeschrieben.

Die Betriebe stellen überwiegend Auszubildende mit Hauptschulabschluss ein.

Es kommt also in erster Linie nicht auf die schulische Vorbildung an, sondern eher auf persönliche Interessen und Fähigkeiten.

So ist zum Beispiel das Interesse an praktisch-konkreten und kreativ-gestaltenden Tätigkeiten wichtig und hilfreich, um den Beruf des Tischlers erlernen und ausüben zu können.

Des Weiteren sind folgende Fähigkeiten und Kenntnisse vom Vorteil:

  • Durchschnittliches allgemeines intellektuelles Leistungsvermögen
  • Durchschnittliches räumliches Vorstellungsvermögen
  • Handwerkliches Geschick
  • Technisches Verständnis
  • Zeichnerisches Können
  • Rechenfertigkeiten

Neben Sorgfalt und Kreativität ist zudem auch ein freundliches Auftreten wichtig. Denn Kundenkontakt wird man als Tischler fast immer haben. Kontaktscheu sollte man als Tischler also nicht sein.

Berufliche Perspektiven nach der Ausbildung

Tischler finden nach abgeschlossener Ausbildung in erster Linie Beschäftigung bei Herstellern von Möbeln, Holzwaren oder Holzkonstruktionsteilen oder im Tischlerhandwerk, zum Beispiel in Bautischlereien.

Bereits während der Ausbildung ist es möglich, Zusatzqualifikationen zu erwerben, zum Beispiel im Bereich Europäisches Waren- und Wirtschaftsrecht durch die Zusatzqualifikation „Europaassistent im Handwerk“.

Oder auch als „Assistent für Energie und Ressourcen im Handwerk“. Diese oder andere Zusatzqualifikationen können dazu führen, dass man sich von anderen Bewerbern abhebt und den Berufseinstieg erleichtern.

Ist man bereits als Tischler tätig, so können Aufstiegsweiterbildungen helfen, beruflich voranzukommen und Führungspositionen zu erreichen. Auch die Prüfung als Tischlermeister kann abgelegt werden.

Wer noch einen Schritt weitergehen möchte, der kann mit einer Hochschulzugangsberechtigung auch studieren und beispielsweise einen Bachelorabschluss im Studienfach Holztechnik erwerben.

Aber auch der Weg in die Selbstständigkeit ist mit einem eigenen Betrieb möglich.

Was verdient man als Tischler?

Betrachtet man zunächst die Ausbildungsvergütung, so lag diese nach Angaben des Bundesinstituts für Berufsbildung (BIBB) im Oktober 2014 durchschnittlich bei:

  • 1. Ausbildungsjahr: € 490 bis € 494 brutto
  • 2. Ausbildungsjahr: € 607 bis € 611 brutto
  • 3. Ausbildungsjahr: € 701 bis € 744 brutto

Und nach der Ausbildung? Wie so oft, hängt auch bei der Tätigkeit als Tischler das Gehalt von einigen Faktoren ab. Dazu zählen zum Beispiel die berufliche Erfahrung, der Abschluss (Meister ja oder nein?), der Arbeitsort und vor allem, ob der Arbeitgeber nach Tarif bezahlt oder nicht.

Eine beispielhafte tarifliche Bruttogrundvergütung liegt bei 14,65 Euro pro Stunde.

Nicht-tarifliche Einstiegsgehälter variieren teilweise sehr stark, so dass hier Werte zwischen 1.360 bis 2.100 Euro brutto genannt werden können.

Alle hier angegeben Werte dienen lediglich der Orientierung und können in der Praxis zum Teil stark abweichen.

Bildquelle:  © Sergey Nivens – Fotolia.com

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