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Zugegeben, im ersten Moment klingt der Ausdruck „Drogist“ nach jemandem, der Haschkekse bäckt oder verkauft. Bei genauerer Betrachtung stellt man allerdings fest, dass er überhaupt nichts damit zu tun hat, weil er sich in Wahrheit von der Drogerie ableitet.

Tatsächlich ist der Tätigkeitsbereich des Drogisten ähnlich breit gefächert wie das Produktangebot vieler Drogerien, das über Haushaltswaren, kosmetische Pflegeprodukte und Fotografien bis hin zu Lebensmitteln reicht.

Natürlich denkt man bei seinem Arbeitsplatz schnell an eine Stelle in einer der größeren Drogerieketten – doch auch in selbstständigen Drogerien, in den Drogerieabteilungen von Kaufhäusern und Supermärkten sowie im Großhandel für Kosmetik-Erzeugnisse sind Drogisten anzutreffen.

Und wenn sie noch ein Studium absolvieren, findet man sie sogar im Gesundheitswesen und der Pharmazie wieder.

Aber was gehört im Einzelnen zu den Aufgaben eines Drogisten und wie sieht die Ausbildung aus?

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Übersicht:

  • Welche Aufgaben hat ein Drogist?
  • So wird man Drogist
  • Voraussetzungen
  • Ausbildung
  • Studium
  • Weiterqualifikationen
  • Gehalt
  • Perspektiven

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Welche Aufgaben hat ein Drogist?

Von besonderer Bedeutung ist die Kundenberatung. Diese kann sehr umfassend sein und wirklich bis ins Detail gehen, da der Drogist ganz genau weiß, welche Inhaltsstoffe in welchem Produkt sind und für wen sie in welcher Form geeignet sind.

Darüber hinaus kennt er sich mit den kaufmännischen und logistischen Gegebenheiten der Drogerie aus, kann kassieren und ist in der Lage, die Warenbestellung, -annahme und Lagerung selbstständig durchzuführen.

Hinzu kommen noch das Planen und aktive Gestalten von Warenarrangements in Schaufenstern und Regalen sowie das Konzipieren und Betreuen von Marketing-Aktionen wie einem Schminktag.

Es gibt also viel zu tun – und es wird garantiert nicht langweilig…

So wird man Drogist

Voraussetzungen

Im schulischen Bereich punktet man mit einem sehr guten Hauptschulabschluss, aber noch mehr mit einer guten Mittleren Reife oder sogar dem (Fach-) Abitur.

Gute Noten in Deutsch, Biologie und Chemie sind sehr hilfreich, wenn es darum geht, die Berufsschulinhalte besser zu verstehen. Basiskenntnisse in den Bereichen Ernährung, Gesundheit und Wirtschaft schaden ebenfalls nicht, sind aber nicht zwingend vonnöten.

Darüber hinaus braucht man eine gute Auffassungsgabe, Interesse an naturwissenschaftlichen Hintergründen, organisatorisches Geschick, ein Gefühl für kaufmännisches Denken und einen offen-positiven Umgang mit Menschen und Spaß am Beraten und Verkaufen.

Ausbildung

Die Ausbildung zum Drogisten verläuft im dualen System nach IHK-Richtlinien und dauert in der Regel drei Jahre. Bei guten Leistungen oder dem Nachweis von fundierten Vorkenntnissen ist eine Verkürzung auf zwei Jahre denkbar.

Zu den Inhalten des Berufsschulunterrichts zählen vor allem:

  • Wirtschaftslehre,
  • Rechnungswesen,
  • Buchhaltung,
  • Warenkunde,
  • Marketing und
  • Biologie und Chemie (Inhaltsstoffe und Wirkungen von Produkten wie Kosmetika, Arzneien und Pflanzenschutzmitteln; Lagerung von Chemikalien; Sicherheitsrichtlinien),

Abgerundet wird dieses Programm durch die im Betrieb vermittelten praktischen Aspekte wie:

  • Beschaffung, Lagerung und Entsorgung von Produkten,
  • Gestaltung des Verkaufsraums und der Regale,
  • Kundenberatung sowie
  • Organisation und Durchführung von Marketing-Aktionen.

Nach einer bestandenen Zwischenprüfung schreibt der Auszubildende am Ende seiner Ausbildungszeit noch einen umfassenderen Abschlusstest und absolviert ein fallbezogenes Fachgespräch, bevor er beruflich weiter durchstartet.

Studium

Es gibt kein direkt vergleichbares Studium, das die klassische Ausbildung zum Drogisten ersetzt. Allerdings ist es für viele Studienfächer vorteilhaft, wenn man nicht nur eine Hochschulberechtigung, sondern auch eine bereits abgeschlossene Ausbildung zum Drogisten vorweist.
Dürfen es einige Beispiele für eine mögliche Kombination aus Ausbildung und weiterqualifizierendem Studium sein?

Weiterqualifikationen

Hier ist die Palette sehr groß, man kann also aus Herzenslust aus verschiedenen Möglichkeiten wählen.

Generell sind Lehrgänge sehr zu empfehlen. Diese bieten sich für einen punktuellen Zusatzwissen-Erwerb wunderbar an und sind bei den verschiedensten Anbietern zu den unterschiedlichsten Zeitpunkten und Zeitplänen buchbar.

Hierzu gehören unter anderem Kurse zum Thema:

  • Groß- und Einzelhandel,
  • Warenkunde,
  • Einkauf,
  • Vertrieb und Verkauf,
  • Lager und Logistik,
  • Marketing,
  • Finanz- und Rechnungswesen,
  • Handels- und Gesellschaftsrecht oder
  • IT-Anwendungen.

Ebenfalls sinnvoll ist eine Weiterbildung zum geprüften Handelsfachwirt.

Je nachdem, ob sie berufsbegleitend oder in Vollzeit erfolgt, muss man für die drei bis 24 Monate einplanen.

Zur Prüfung zugelassen werden kann, wer eine dreijährige kaufmännische Ausbildung und ein Jahr Berufspraxis oder eine erfolgreich abgeschlossene Ausbildung zum Verkäufer und zwei Jahre Berufspraxis oder eine fünfjährige Berufspraxis im Handel nachweist.

Zur Abschlussprüfung gehören sowohl eine Präsentation als auch ein Fachgespräch und eine Bearbeitung von schriftlichen Fragen zu den Bereichen:

  • Unternehmensführung und -steuerung,
  • Handelsmarketing,
  • Führung und Personalmanagement,
  • Volkswirtschaft für die Handelspraxis,
  • Beschaffung und Logistik sowie
  • einem Wahlpflichtfach.

Der Abschluss zum geprüften Handelsfachwirt bei der IHK ist seit 2013 mit dem B.A. gleichwertig, aber nicht gleichartig und berechtigt beispielsweise zum Führen einer Drogeriemarkt-Filiale.

Alternativ lohnt sich auch ein Studium – Gesundheitswesen oder Pharmazie sind viel versprechende Fächer, die einem Drogisten die Türen zu weiteren Branchen öffnen.

Gehalt

Während seiner Ausbildungszeit verdienen Drogisten:

  • 590 bis 900 € brutto pro Monat (Tarif für Westdeutschland liegt bei gut 600 €) im ersten Ausbildungsjahr,
  • 670 bis 970 € brutto pro Monat (Tarif für Westdeutschland liegt bei gut 670 €) im zweiten Ausbildungsjahr und
  • 770bis 1.070 € brutto pro Monat (Tarif für Westdeutschland liegt bei gut 770 €) im dritten Ausbildungsjahr.

Das Einstiegsgehalt liegt bei rund 1.300 bis 1.900 € brutto pro Monat; mit ein wenig Berufserfahrung erreicht man bereits 2.300 €.

Aber natürlich muss an dieser Stelle noch kein Schluss sein: Geprüfte Handelsfachwirte wie Filialleiter erreichen sogar bis zu 4.500 € brutto pro Monat.

Perspektiven

Die Perspektiven für Drogisten sind vergleichsweise gut, was die in den letzten Jahren gestiegenen Ausbildungszahlen belegen.
Vor allem Fachkräfte, die Spezialwissen und Weiterqualifikationen vorweisen, sind für viele Branchen interessant und haben vergleichsweise viele Joboptionen.

Bildquelle: © wildworx – Fotolia.com

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