10 Prozent gestiegen Berliner Mieten werden immer teurer!
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Berlin: Seit der Veröffentlichung des Mietspiegels steht fest, dass die Mieten in Berlin drastisch gestiegen sind. Zugegeben – gespürt haben es die Einwohner schon lange, doch nun ist es amtlich. Und interessanterweise könnte ein wichtiger Grund für das Desaster die Mietpreisbremse sein, die eigentlich dafür sorgen sollte, dass die Mieten nicht unverhältnismäßig ansteigen.

Gegenüber dem „rbb“ teilte der Geschäftsführer des Berliner Mietvereins, Reiner Wild, mit, dass die Mieten in den letzten zwei Jahren förmlich explodiert seien. Sein Wissen bezieht der Experte auf den Mietspiegel-Bericht 2017. Laut „rbb“-Informationen sollen die Mieten im Durchschnitt um knapp 10 Prozent gestiegen sein. Viel zu viel!

Wie die „Berliner Zeitung“ am Mittwoch berichtete, soll die durchschnittliche Kaltmiete von 5,84 Euro auf etwa 6,40 Euro pro Quadratmeter angestiegen sein. Solche Werte soll es insbesondere bei gut ausgestatteten Altbauwohnungen geben.

Doch eine besondere Rolle bei den horrenden Mietpreisen soll interessanterweise die Mietpreisbremse selbst spielen. Die meisten Hauseigentümer haben vor dem in Kraft treten die Mietpreise nämlich nochmal drastisch angezogen.

Auch Reiner Wild erklärte gegenüber dem „rbb“, dass die Mietpreisbremse ihre Wirkung leider verfehlen würde: „Die Mietpreisbremse wirkt leider gar nicht.“

Eine Ursache dafür könnte sein, dass die Mieter selbst in nur wenigen Fällen die direkte Konfrontation mit dem Vermieter bezüglich eines zu hohen Mietpreises eingehen. Die Verantwortlichen haben somit freie Hand in der Gestaltung der Mietpreise.

Berliner Mietverein für Bußgeld

Der Berliner Mietverein plädiert daher für ein Bußgeld und zudem für eine Senkung der Kappungsgrenze – die Mieterhöhungen von zehn Prozent sollten auf einen Zeitraum von fünf Jahren beschränkt werden.

FDP fordert Mieten-TÜV

„Alle neuen und bestehenden Gesetze sollten einer sogenannten Wohnkostenfolgeschätzung unterzogen werden“, erklärte der FDP-Fraktionschef Sebastian CZaja (33) gegenüber der Deutschen Presseagentur.

„Jedes Gesetz hat reale Auswirkungen auf Mietsteigerungen, auf Nebenkosten, auf Baukosten, auf Genehmigungsprozesse. (…) All das sind entscheidende Stellschrauben, die am Ende des Tages zu mehr oder weniger Mietbelastung führen.“

Nun plant die FDP einen entsprechenden Antrag für das Abgeordnetenhaus. Zunächst soll jedoch mit sämtlichen Akteuren eine Debatte geführt werden. Man wisse schließlich nicht im Detail, was alles zu Mietsteigerungen führen könnte.

Bildquelle: © pusteflower9024 – Fotolia.com

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