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250.000: So groß ist die Zahl der Patienten, die in einem Jahr in ein Krankenhaus eingeliefert werden müssen, weil sie ihre Medikamente falsch eingenommen haben. Das darf nicht so weitergehen!

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250.000 überflüssige Klinikeinweisungen – eine Zahl die fassungslos macht

Was stimmt hier nicht? Wie kann es passieren, dass so viele Menschen ihre Pillen falsch einnehmen? Vereinzelt kann das schon mal vorkommen. Aber gleich so viele und jedes Jahr aufs Neue? Denn die immense Zahl von 250.000 Krankenhauseinweisungen allein aufgrund einer falschen Medikation ist keineswegs ein statistischer Ausreißer.

Wie ist überhaupt eine falsche Medikation möglich?

Es gibt gleich mehrere Gründe für eine fehlerhafte Medikamenteneinnahme. Neben der beabsichtigten Wirkung haben Medikamente auch weniger erwünschte Nebenwirkungen. Dazu können beim Einnehmen mehrerer Medikamente parallel verschiedene, teilweise sogar gefährliche Wechselwirkungen auftreten.

Dadurch sind Fehler bei der Medikamenteneinnahme praktisch vorprogrammiert. Ist ein Patient vergesslich, trägt dies ebenfalls zu einer höheren Fehlerquote bei. Manche Menschen sind damit überfordert, wenn sie verschiedene Arzneien einnehmen müssen, womöglich noch zu unterschiedlichen Zeitpunkten. Recherchen ergaben, dass gerade bei mehreren langfristig verordneten Medikamenten vermehrt Einnahmefehler auftraten.

Müssen ein besseres Team werden: Patient und Arzt

Es zeigt sich auch immer wieder, dass zu viele Patienten gegenüber ihrem behandelnden Arzt nur ungenügend Auskunft geben über Medikamente, die ihnen bereits von einem anderen Arzt verordnet wurden. Sie nennen unzutreffende Einnahmemengen oder verschweigen die Medizin gleich ganz. Ein Arzt kann zwar aufgrund seiner Erfahrung relevante Fragen stellen, ist hier aber auch auf die Mitwirkung seines Patienten angewiesen.

Klinische Notfallversorgung gefährdet

Bei der großen Anzahl von 250.000 im Grunde überflüssigen Krankenhauseinweisungen aufgrund fehlerhafter Medikation stellt sich die berechtigte Frage: Wie viele „echte“ Notfälle müssen Krankenhäuser inzwischen abweisen, weil sie voll belegt sind? Immer wieder melden sich Kliniken aus den Systemen von Rettungsleitstellen ab, weil ihre Kapazitäten zur Aufnahme neuer Patienten erschöpft sind. Ein unbehaglicher Gedanke: Mussten deswegen bereits Menschen sterben?

Schlimm genug, dass vermeidbare Klinikeinweisungen die Gesundheitssysteme viel Geld kosten – absolut nicht mehr hinnehmbar jedoch ist, wenn sie Menschen das Leben kosten!

Warum tut keiner was?

Wenn dieser Missstand schon länger bekannt ist: Warum unternimmt niemand etwas dagegen?

Tatsache ist, dass schon drei Aktionspläne zur Sicherheit von Arzneimitteln entwickelt wurden. Nun folgt ein neues Konzept. Von 2016 bis 2019 soll ein steigendes Bewusstsein für vermeidbare Risiken bei medikamentösen Therapien geweckt werden. Das Konzept schließt alle davon betroffenen Personen ein: Ärzte, Apotheker, Pflegepersonal, Patienten und die allgemeine Öffentlichkeit. Letztendlich ist jeder irgendwann auch einmal selbst ein Patient, dem Medikamente verordnet werden. Medikamentensicherheit geht also jeden etwas an.

Wie genau soll die Lage gebessert werden?

Das neue Konzept für mehr Medikamentensicherheit sieht vor allem verbesserte Informationen und Kennzeichnungen von Medikamenten sowie exakte Dokumentationen der Medikamentengaben vor. Darüber hinaus soll eine detaillierte Datenbank entstehen, die unter anderem spezielle Arzneidosierungen für Kinder enthält.

Das neue Konzept steht bereits auf dem Papier und soll ab 2018 elektronisch über die Gesundheitskarten der Patienten kommuniziert werden können.

Bildquelle: © pressmaster – Fotolia.com

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