Arzthelferinnen und Arzthelfer sind wichtige Organisationstalente im täglichen Praxisbetrieb. 2007 wurde der Beruf umbenannt, seither ist „Medizinische Fachangestellte“ die offizielle Berufsbezeichnung.

Umgangssprachlich ist jedoch noch immer der Begriff „Arzthelferin“ verbreitet, weshalb er auch in diesem Artikel immer mal wieder auftauchen wird. Die weibliche Form ist übrigens deshalb gängig, weil 98% der Arbeitnehmer in dieser Berufssparte weiblich sind. Alles über Ausbildung und Gehalt erfahren Sie in diesem Artikel.

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Übersicht:

  • Berufsbild der Arzthelferin
  •         Von der Organisation, über die Verwaltung bis zur Nachbereitung
  • Voraussetzungen für den Beruf der Arzthelferin
  • Ausbildung zur Arzthelferin bzw. zur medizinischen Fachangestellten
  • Gehalt einer Arzthelferin bzw. medizinischen Fachangestellten
  •         Einkommen während der Ausbildung
  •         Einstiegsgehalt nach der Ausbildung
  •         Mögliche Fortbildungen für eine Arzthelferin oder medizinische Fachangestellte
  • Zukunftsaussichten

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Berufsbild der Arzthelferin

Eine Arzthelferin bzw. medizinische Fachangestellte findet Anstellung in sämtlichen medizinischen Fachrichtungen. Sie ist das Bindeglied zwischen Patient und Arzt – ihr fallen mannigfaltige Aufgaben zu.

Diesem vielschichtigen Berufsbild wird die neue Bezeichnung „Medizinische Fachangestellte“ besser gerecht als der veraltete Begriff „Arzthelferin“.

Von der Organisation, über die Verwaltung bis zur Nachbereitung

Die medizinische Fachangestellte ist sowohl für den Empfang der Patienten und die Terminkoordination zuständig als auch für Verwaltungsaufgaben und die Assistenz bei der Behandlung.

Dafür bereitez sie die Instrumente für die ärztliche Untersuchung vor oder bedient sie in Eigenregie, um für den späteren Verlauf benötigte Tests durchzuführen – zum Beispiel Hörtests, die deren Ergebnisse der Arzt seiner Diagnose zugrunde legt.

Aber auch Röntgenaufnahmen oder die Blutabnahme zählen zu den Aufgaben einer Arzthelferin bzw. medizinischen Fachangestellten. Sind die vorbereitenden Aufgaben abgeschlossen, sind sie damit betraut, auch die Nachbereitung zu übernehmen.

Dazu zählt das Versorgen von Wunden, das Anlegen und Wechseln von Verbänden sowie die Beratung in Bezug auf weitere Behandlungsmaßnahmen.

Folgende Verwaltungsaufgaben fallen der Arzthelferin zu:

  • Vorbereitung von Behandlungsräumen
  • Bearbeitung von Post und Führen von Korrespondenz
  • Termine und Hausbesuche koordinieren
  • Material bestellen
  • Aufgaben im Qualitätsmanagement
  • Abrechnung mit der Kassenärztlichen Vereinigung

Voraussetzungen für den Beruf der Arzthelferin

So vielfältig die Aufgaben einer Arzthelferin bzw. Medizinischen Fachangestellten sind, so umfangreich sind auch die Voraussetzungen, die eine Bewerberin oder ein Bewerber für diesen Beruf mitbringen sollte.

Eine der wichtigsten Fähigkeiten ist die Kommunikationsfähigkeit, denn nicht nur in der schriftlichen Korrespondenz sind die Praxismitarbeiterinnen gefragt, sondern auch im Austausch zwischen Patienten und Arzt.

Sie sind die Vermittler, die sowohl im Interesse der Praxis und des Arztes handeln als auch Verständnis für den Patienten mitbringen.

Folgende Voraussetzungen müssen Arzthelferinnen daher haben:

  • Kommunikationsfähigkeit
  • Belastbarkeit
  • Durchsetzungsfähigkeit
  • naturwissenschaftliche Kenntnisse
  • hygienisch einwandfreie und sorgfältige Arbeitsweise
  • Idealismus
  • Hilfsbereitschaft
  • Gelassenheit
  • Lust am Lernen
  • Verantwortungsbewusstsein
  • Freude am Umgang mit Menschen

Rein rechtlich genügt der Hauptschulabschluss, allerdings ist ein mittlerer Schulabschluss empfehlenswert.

Ausbildung zur Arzthelferin bzw. zur medizinischen Fachangestellten

Die Ausbildung zur Arzthelferin gibt es heute nicht mehr, sondern nur noch die zur Medizinischen Fachangestellten. Dabei handelt es sich um einen anerkannten Ausbildungsberuf nach dem Berufsbildungsgesetz (BBIG).

In der Regel dauert die Ausbildung drei Jahre lang, bei entsprechend guten Leistungen ist eine Verkürzung möglich. Die Ausbildung wird sowohl in der Arztpraxis als auch in der Berufsschule absolviert.

Dort verbringen die Auszubildenden ein oder zwei Tage, an denen ihnen theoretisches Wissen vermittelt wird. Den Alltag in der Arztpraxis lernen sie im täglichen Betrieb kennen.

In der Abschlussprüfung weisen die Auszubildenden zur Medizinischen Fachangestellten sowohl schriftlich als auch mündlich ihr Wissen nach.

Im Rahmen eines weiteren praktischen Teils, der 75 Minuten dauert, assistiert der Prüfling während einer Behandlung und musst dabei zeigen, dass er den Umgang mit den Untersuchungs- und Behandlungsgeräten beherrscht und auch mit dem Patienten umzugehen weiß.

Auch die Nachbereitung gehört zur Prüfung dazu, ebenso wie die Abrechnung. Anschließend folgt eine Laboruntersuchung oder ein Beratungsgespräch sowie das abschließende Fachgespräch, das eine Viertelstunde dauert.

Gehalt einer Arzthelferin bzw. medizinischen Fachangestellten

Einkommen während der Ausbildung:

Das Gehalt während der Ausbildung liegt eher im unteren bis mittleren Bereich und erlaubt nicht allzu große Sprünge.

Es ist tariflich wie folgt geregelt: Im ersten Jahr erhält eine Auszubildende zur medizinischen Fachangestellten monatlich etwa 610 Euro brutto, im zweiten 650 Euro und im dritten Jahr 700 Euro.

Einstiegsgehalt nach der Ausbildung

Nach der Ausbildung wartet ein Einstiegsgehalt von 1.600 bis 1.800 Euro brutto auf die medizinische Fachangestellte.

Es ist ebenfalls tariflich geregelt und steigert sich wie üblich je nach Dauer der Betriebszugehörigkeit und weiterer Qualifikation.

Mögliche Fortbildungen für eine Arzthelferin bzw. medizinische Fachangestellte:

  • Fachwirt für ambulante medizinische Versorgung
  • Fortbildungscurriculum „Ambulantes Operieren“
  • Betriebswirtin im Gesundheitswesen
  • Strahlenschutz
  • Dialyse (Blutreinigung für Nierenkranke)
  • Onkologie
  • Pneumologie
  • Arbeits-/Betriebsmedizin

Die höchsten Verdienstaussichten haben Betriebswirtinnen für Management im Gesundheitswesen. Anders als Managerposten in anderen Branchen fällt das Gehalt in diesem Metier weit weniger üppig aus.

Es liegt tariflich bei 2.900 Euro brutto. Allerdings ist die Nachfrage in diesem Bereich so hoch, dass ein Wandel früher oder später möglicherweise zu erwarten ist.

Zukunftsaussichten

Der Beruf der Arzthelferin hat ausgedient, stattdessen bietet die Berufswelt der medizinischen Fachangestellten spannende und vielfältige Tätigkeitsfelder, die jährlich 15.000 Frauen dazu animieren, den Beruf als MFA zu ergreifen.

Besonders interessant erweisen sich für sie die Neuerungen des Berufsbildes, die zum einen medizinisch fundiertes Wissen als auch den feinfühligen Umgang mit Patienten erfordern.

Die stetig älter werdende Bevölkerung lässt einen steigenden Bedarf an medizinischen Dienstleistungen prophezeien. Wer sich weiterqualifiziert, kann auch den eigenen Verdienst steigern und somit die eigenen Karriere im medizinischen Traumberuf weiter fördern.

Übrigens: Zahnärzte beschäftigen keine Medizinischen Fachangestellten – stattdessen handelt es sich bei den Zahnmedizinischen Fachangestellten um extra ausgebildetes Fachpersonal.

Bildquelle: © underdogstudios – Fotolia.com

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