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Bei seiner Osterrede hat der Papst Franziskus den Autobombenanschlag in Aleppo als „schändliche“ Attacke auf Flüchtlinge verurteilt. Bei der Explosion starben rund 112 Menschen.

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Papst verweist auf Attacke in Osteransprache

Vor dem Osterwochenende war in Aleppo eine Autobombe explodiert, die 112 Menschen das Leben kostete. Die Flüchtlinge warteten in mehreren Bussen auf die Weiterfahrt, weil sie umgesiedelt werden sollten.

„Die letzte schändliche Attacke auf Flüchtlinge hat zahlreiche Tote und Verletzte gefordert“, verurteilte der Papst in seiner Osteransprache den Anschlag auf die Busse. Anschließend sprach er seinen apostolischen Segen „Urbi et Orbi“ vor rund 60.000 Menschen auf dem Petersplatz in Rom.

Abkommen führt nicht zur Rettung von Zivilisten

Der Flüchtlingskonvoi war Teil des „Vier-Städte-Abkommens“, das Rebellen und die Regierung von Syrien ausgehandelt hatte. Man einigte sich darauf, Zivilisten aus den vier Städten Zabadani, Madaya, Kafriya und Al-Fu’ah umzusiedeln.

Der Hintergrund: Die südlichen Städte Zabadani und Madaya werden von Rebellen kontrolliert und von der Regierung angegriffen. Die nördlichen Städte Kafriya und Al-Fu’ah sind wiederum in Regierungshand und werden von Rebellen attackiert. Man wollte die Zivilisten auf „sicheren Boden“ bringen – nach Aleppo und Idlib.

Täter sind noch unklar

Laut Medienberichten fuhr der Selbstmordattentäter an den Konvoi heran, um vermeintlich Lebensmittel auszugeben. Dann zündete er den Sprengsatz. Weil der Konvoi nahe einer Tankstelle parkte, erhielt die Explosion zusätzliche Kraft und sorgte für zahlreiche Tote und Verletzte. In den Bussen saßen vorwiegend Assad nahe Zivilisten, die von Rebellen beschützt werden sollten.

Wer für den Anschlag verantwortlich ist, ist daher noch unklar, da beide Seiten betroffen sind. Laut syrischer Beobachterstelle für Menschenrechte waren rund 5.000 Menschen in dem Buskonvoi unterwegs. Mehr als 110 wurden getötet, darunter 60 Kinder.

Kriegsreporter hilft verletztem Jungen

Für breite Aufmerksamkeit sorgte nicht nur der Anschlag selber, sondern auch ein Kriegsreporter, der ein verletztes Kind zum Rettungswagen trägt und sich damit selber in Gefahr brachte. Abd Alkader Habak, Aktivist und Fotograf, war vor Ort als das Auto explodierte.

Nachdem er selber wieder zu sich gekommen war, wollte er zunächst nach seiner Kamera greifen und das Geschehen dokumentieren. Doch er sah einen verletzten Jungen, der sich bewegte und noch atmete. „Ich schaute in sein Gesicht und konnte sehen, dass er atmete. Also hob ich ihn auf und rannte in Richtung des Krankenwagens“, sagte Habak gegenüber der CNN.

Bild von Habak geht um die Welt

Von einem Kollegen wurde er mit dem Jungen auf dem Arm fotografiert. Das Bild sorgte für ein breites Echo in der Öffentlichkeit. Die CNN vergleicht das Bild von Habak mit dem Bild des dreijährigen Alan Kurdi, der ertrunkene Flüchtlingsjunge, der 2015 am Strand der Türkei angeschwemmt wurde. Ein Helfer trug den leblosen Jungen fort.

Habak machte mit seinem Einsatz nicht nur deutlich, unter welchen Bedingungen die Reporter in Kriegsgebieten arbeiten müssen, sondern entschied sich auch dafür, zu helfen statt zu fotografieren.

Bildquelle: © Givaga – Fotolia.com

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