Die Ärzte erklärten den Eltern, dass ihr Mädchen eine der größten Zungen hätte, die sie jemals gesehen haben. Doch die riesige Zunge war nicht immer bloß ein harmloser Hingucker: Tatsächlich wäre das Kind von Medison Kienow und seiner Frau Shannon Morrison-Johnson aus dem US-Bundesstaat South Dakota beinahe daran erstickt…
Schaut man sich Fotos des kleinen Mädchens an, so könnte man meinen, dass es bereits versucht, seine ersten Grimassen zu schneiden. Auf den Fotos streckt das Kind seine Zunge weit aus dem Mund heraus. Doch der Eindruck täuscht: Tatsächlich leidet die kleine Paisley an einem seltenen Gendefekt. Ihre Zunge ist rund zweimal so groß wie ihr Mund! Kein Wunder, dass eine so große Zunge schnell gefährlich werden kann. Bereits mehrere Male hätte die Kleine ersticken können.
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Für die Eltern war schon direkt nach der Geburt klar, dass etwas mit ihrem Töchterchen nicht stimmte. „Es sah aus, als würde die Zunge eines Erwachsenen im Mund eines Babys stecken“, erklärte Madison im „Caters“-Interview. „Sie war so groß, dass die Ärzte sich Sorgen machten, sie könnte daran ersticken. Die Ärzte sagten uns, sie hätte eine der größten Zungen, die sie jemals gesehen haben.“
Kleine Paisley konnte weder atmen noch essen
Das kleine Mädchen leidet an dem sogenannten Beckwith-Wiedemann-Syndrom. Hierbei handelt es sich um einen äußerst seltenen Gendefekt – nur etwa eins von 14.000 Babys kommt mit einem solchen Defekt zur Welt.
Bei der kleinen Paisley war es sogar so schlimm, dass sie künstlich beatmet werden musste. Sie konnte auch nichts essen. Damit sie die überlebenswichtige Nahrung aufnehmen konnte, musste diese ihr mit einer Magensonde zugeführt werden.
Erst im Alter von sechs Monaten war sie alt genug, um sie sich einem chirurgischen Eingriff zu unterziehen. Die Spezialisten mussten ihre Zunge um fast fünf Zentimeter verkleinern. Doch die Wirkung des Eingriffs hielt nicht lange: Schon wenige Monate später wurde die Zunge erneut riesengroß.
Eltern der Verzweiflung nahe
Auch die Verzweiflung der Eltern wuchs und wuchs. „Sie konnte nicht einmal Laute von sich geben, um Wörter wie „Mama“ oder „Papa“ zu sagen“, sagt die Mutter. Hinzu kam das ständige Anglotzen fremder Personen, erklärt sie. Die Fremden hätten dann gefragt, warum sie die ganze Zeit so merkwürdige Grimassen scheiden würde und warum die Zunge so riesig sei.
Vier Monate später stand dann die zweite Operation der Zunge an: „Seitdem ist ihre Zunge nicht mehr so stark nachgewachsen und verhindert nicht mehr, dass sie essen oder aus einem Fläschchen trinken kann. Das ist so schön“, sagt Shannon.
Immer mehr Fortschritte
Ab der zweiten Operation begann für die Eltern und natürlich auch für die kleine Paisley ein ganz neuer Lebensabschnitt. „Nachdem sie sich erholt hatte, lächelte sie zum ersten Mal.
Ich konnte nicht glauben, wie schön mein kleines Mädchen aussieht“, sagt die Mutter. „Sie lächeln zu sehen, ist so unbeschreiblich für uns und jetzt kann sie ohne Probleme essen, es ist so eine Erleichterung. Sie ist wie ein ganz neues Baby. Ihre Mimik sieht anders aus. Sie lächelt viel und sie hat sogar angefangen, ihre ersten Wörter zu sprechen.“
Natürlich sind die Eltern sowie die behandelnden Ärzte noch immer nicht ganz sorgenlos. Sie hoffen, dass Paisleys Zunge nicht wieder wächst. Außerdem ist medizinisch belegt, dass Beckwith-Wiedemann-Patienten ein höheres Risiko haben, an Krebs zu erkranken. Paisley wird daher alle drei Monate untersucht, bis sie acht Jahre alt ist. Ab diesem Alter soll das Risiko nämlich wieder sinken, Tumore zu bilden.
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