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Wenn die inneren Werte auf dem Bau zählen, ist garantiert ein Baustoffprüfer gefragt. Wetten?

Übersicht:

  • Welche Aufgaben hat ein Baustoffprüfer?
  • So wird man Baustoffprüfer
  • Voraussetzungen
  • Ausbildung
  • Studium
  • Gehalt
  • Perspektiven

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Welche Aufgaben hat ein Baustoffprüfer?

Die Berufsbezeichnung ist Programm und die Welt der Baustoffe und ihrer Zusammensetzungen das Zuhause eines jeden Baustoffprüfers.
Abhängig von der Art des Auftrags untersuchen sie entweder Böden oder Baustoffe und entnehmen Proben, die sie mit Hilfe verschiedener chemischer und physikalischer Methoden und Prüfgeräte untersuchen und auswerten.

Dabei spielen sowohl die Wasseraufnahme-, Verdichtungs- und Tragfähigkeit von Böden eine ebenso große Rolle wie die Eigenschaften von Straßenbelägen, Beton, Asphalt, Mörtel oder sonstigen Baustoffen – die potenzielle Umweltbelastung inklusive.

Dafür legen sie Sollwerte, Gütevorschriften, Baustoffnormen und anderen Regelwerke zugrunde und dokumentieren ihre Prüfberichte, um sie anschließend auszuwerten und für den Kunden grafisch aufzubereiten.

Ihre Arbeitgeber sind daher in den meisten Fällen Unternehmen der Bauwirtschaft, Steinbruchbetriebe und Überwachungs- und Forschungseinrichtungen.

So wird man Baustoffprüfer

Voraussetzungen

Ein mittlerer Bildungsabschluss wie die Mittlere Reife ist eine vergleichsweise gute Eintrittskarte für den Erhalt einer Lehrstelle als Baustoffprüfer. Noch bessere Chancen haben Bewerber allerdings, wenn sie gleich über eine Hochschulreife verfügen.

Generell sind gute Noten in den Naturwissenschaften, insbesondere in Mathematik, Physik und Chemie von großer Bedeutung; ein Hang zum sorgfältigen Arbeiten, eine gute Beobachtungsgabe und Interesse für technische Anlagen runden das Bewerberbild abschließend ab.

Ausbildung

Wer sich für diese dreijährige, duale Ausbildung entscheidet, ist sich bereits im Vorfeld darüber bewusst, dass er viel Zeit in einem Labor verbringen wird. Doch auch die Arbeit beim Auftraggeber vor Ort kommt keinesfalls zu kurz, weshalb man sich auf den einen oder anderen Ortswechsel einstellen sollte.

Wie die wesentlichen Ausbildungsinhalte aussehen? So:

  • Planung und Vorbereitung von Baustoffprüfungen,
  • Bestimmung und Klassifizierung der physikalischen und chemischen Eigenschaften von Baustoffen, Gesteinen und Böden,
  • Ermittlung von Bodenkennwerten,
  • Untersuchung von natürlichen und künstlichen Baustoffen wie Estrich, Mörtel und Putz,
  • Prüfung von anorganischen beziehungsweise bitumenhaltigen Bindemitteln, Asphalten, Frisch- und Festbeton,
  • Erstellung von Asphalt- und Betonzusammensetzungen,
  • Ermittlung der Schadensursachen in verschiedenen Gebäuden und
  • Dokumentation und Darstellung der Ergebnisse.

Was nach viel Arbeit aussieht, ist tatsächlich viel Arbeit – aber auf alle Fälle eine sehr abwechslungsreiche.

Das gilt auch für die Aufgaben in der schriftlichen und praktischen Abschlussprüfung, die jeder Auszubildende am Ende der drei Jahre und nach Bestehen einer Zwischenprüfung absolviert.

Während der schriftliche Teil Klausuren in den Fächern Baustofftechnologie, Prüftechnik und Labortechnologie sowie Wirtschafts- und Sozialkunde umfasst, besteht die praktische Prüfung aus fünf verschiedenen Aufgaben wie der:

  • Durchführung einer physikalischen Prüfung an einer Probe inklusive Ergebnisauswertung,
  • Durchführung einer chemischen Prüfung an einer Probe inklusive Ergebnisauswertung,
  • Durchführung einer Probenahme inklusive Probenvorbereitung, -herstellung und Verfahrensanalyse,
  • rechnergestützten Auswertung, Aufbereitung und Darstellung von Versuchsergebnissen und
  • der Durchführung einer Mischungsrezeptur-Berechnung und -Herstellung.

Studium

Als Baustoffprüfer hat man bereits recht gute Chancen, wenn es um den Erhalt eines sicheren Arbeitsplatzes geht. Noch rosiger werden die Aussichten aber, wenn man zusätzlich oder alternativ ein Studium zum Baustoffingenieur absolviert.

Um einen Studienplatz zu erhalten, sollte man entweder das (Fach-) Abitur gemacht haben oder den Umweg über eine abgeschlossene Ausbildung zum Baustoffprüfer, mehrere Jahre Berufserfahrung und eine Einstellungsprüfung wählen.

Das Studium dauert in der Regel sechs (Bachelor) bis zehn (Master) Semester und setzt ein hohes naturwissenschaftlich-technisches Interesse voraus; wichtige Fächer sind unter anderem Mathematik, Statistik, Statik, Baustoffkunde und -chemie, Bauinformatik und CAD, Geotechnik, Holzbau und Hydromechanik.

Zugegeben, das sieht nach viel Theorie aus – doch dieser Eindruck täuscht, da dieser Studiengang mit vielen praktischen Eindrücken aufwartet: Mehrmonatige Praktika bis hin zum Praxissemester sind eher die Regel denn die Ausnahme und die Studenten haben diverse Möglichkeiten, sich bei potenziellen Arbeitgebern wie Hoch- und Tiefbauunternehmen, dem öffentlichen Dienst, Versicherungen oder Fertigteil- und Baustoff-Produzenten umzusehen.

Gehalt

Da die Ausbildung zum Baustoffprüfer im dualen System verläuft und der Lehrling bereits ab seinem ersten Tag im Betrieb mitarbeitet, hat er natürlich ein Recht auf ein eigenes Gehalt.

Das liegt:

  • im ersten Lehrjahr meist zwischen 610 und 690 €,
  • im zweiten Lehrjahr bei circa 840 bis 1.050 € und
  • im dritten Lehrjahr in etwa zwischen 1.050 und 1.350 € Monatsbrutto.

Sobald ein Baustoffprüfer fertig ausgebildet ist, darf er mit 2.000 bis 2.300 € brutto pro Monat als Einstiegsgehalt planen und kann dieses dank zunehmender Berufserfahrung später auf 2.500 bis 3.000 € ausbauen.

Zusätzliche Fortbildungen und / oder ein Studium tragen allerdings zu einer noch höheren Verantwortung aber auch einem entsprechenden Einkommen bei.

Dass sich diese Schritte lohnen, beweisen die Gehälter von Staatlich geprüften Technikern im Fachbereich Bautechnik (durchschnittlich 3.300 € Monatsbrutto) und Bauingenieuren (3.800 bis 4.200 € brutto / Monat) auf alle Fälle.

Perspektiven

Die Jobaussichten sind an sich gut, die Baubranche entwickelt sich stabil und auch der Sinn für umweltverträglichere Baustoffe hat deutlich zugenommen.

Wer sich für eine Ausbildung zum Baustoffprüfer entscheidet und mit regelmäßigen Fortbildungen am Ball bleibt, hat also keine schlechten Karten, wenn es um eine langfristige Stelle geht.

Ein erster Schritt dazu ist natürlich die Lehre – noch besser ist es allerdings, wenn man eine Weiterbildung zum Staatlich geprüften Techniker im Fachbereich Bautechnik macht:

Je nachdem, ob man sich für die Voll- und Teilzeitversion entscheidet, sollte man zwei bis vier Jahre dafür einplanen. Grundlage ist aber in beiden Fällen eine abgeschlossene Berufsausbildung und eine ein- bis mehrjährige Berufspraxis.
Anschließend darf man Aufgaben in der Bauleitung und -abrechnung übernehmen.

Und falls man gleich beide Füße in die Bauleitungstür bekommen möchte, sollte man das Studium zum Bauingenieur genauer unter die Lupe nehmen. Einen ersten Eindruck dazu bekommt man übrigens in der Rubrik „Studium“…

Bildquelle: © Lilyana Vynogradova – Fotolia.com

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