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2016 haben 162 Flüchtlinge in Bayern versucht, sich das Leben zu nehmen. Von den 162 Flüchtlingen die einen Selbstmordversuch unternahmen, überlebten 4 nicht.

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Verdreifachung der Rate

Die Zahl der Selbstmorde aus 2016, soll laut einer Sprecherin der Grünen, sogar eine Verdreifachung gegenüber der Zahl aus den Vorjahren darstellen.

Vorwürfe, dass die Politik die Flüchtlinge verzweifeln lässt und diese dann keinen Ausweg mehr sehen würden, wies das Sozialministerium zurück.

Die hoch angestiegene Zahl der Selbstmordversuche bei Flüchtlingen, könne ganz einfach auf die angestiegene Zahl der Flüchtlinge insgesamt zurückzuführen sein.

Gründe oft unklar

Eine Statistik der Polizei erläutert ein paar der 162 Selbstmordfälle bei Flüchtlingen:

  • Bei 64 Selbstmordfällen soll der Grund eine Krankheit, Schwermut oder ein Nervenleiden
    gewesen sein.
  • 9 Selbstmordfälle sollen aus Liebeskummer geschehen sein.
  • In 8 Selbstmordfällen galten Familienstreitigkeiten als Grund.
  • 3 Selbstmordfälle wurden mit wirtschaftlicher Notlage begründet.
  • Bei 2 Selbstmordfällen galt eine Drogenabhängigkeit als Grund.

Für die meisten Selbstmordversuche hat die Polizei allerdings keine nennbaren Gründe gefunden.

Drohende Abschiebung als Grund?

Ob bei den 162 Flüchtlingen aus Bayern welche dabei waren, denen die Abschiebung drohte und welche bei diesem Gedanken den Selbstmord wählten, ist nicht bekannt.

Die Möglichkeit könne natürlich bestehen, da viele grausames in Ihrem Land und auch auf der Flucht erlebt haben.
Allein der Gedanke daran, zurück zu den Erinnerungen kehren zu müssen, könnte für diese Flüchtlinge vielleicht unerträglich gewesen sein.

Anteil der Afghanen sehr hoch

2016 haben alleine 43 Afghanen einen Selbstmordversuch unternommen. Diese hohe Zahl lasse sich vielleicht damit erklären, dass Gespräche um Abschiebungen besonders nach Afghanistan verstärkt im Umlauf waren.

Auch wurden bereits einige afghanische Flüchtlinge zurück in Ihre Heimat abgeschoben.

Da in Afghanistan viel länger Krieg herrscht, als in z.B. Syrien, wachsen viele Afghanen einfach schon sehr traumatisiert auf.

Hinzu kommen dann noch bei den Flüchtlingen die Fluchterlebnisse, was selbst einen nicht psychisch vorbelasteten Menschen aus der Bahn werfen könnte.
Psychische Erkrankungen bleiben einfach nicht aus, wenn das Maß der Erträglichkeit erreicht ist.

Der Geschäftsführer des Münchner Beratungs- und Behandlungszentrums für Flüchtlinge und Folteropfer „Refugio“ gibt an, Afghanen seien dort die größte Gruppe welche in Therapie ist.

Bei vielen afghanischen Flüchtlingen komme das Trauma tatsächlich alleine bei dem drohenden Gedanken an eine Abschiebung wieder hoch.
Doch auch ehemalige Flüchtlinge, welche bereits einen Aufenthaltstitel besitzen und welche durch eine Therapie bereits als stabilisiert galten, sind erneut betroffen.

Die Abschiebepolitik destabilisiert tausende Afghanen wieder, obwohl bisher relativ wenige tatsächlich abgeschoben wurden.
Auch im Jahr 2017 gab es bereits wieder vermehrt Suizidversuche von Afghanen…

Abschiebungen sind menschenrechtlich nicht vertretbar

Selbst bei der dritten Sammelabschiebung nach Afghanistan demonstrierten noch etwa 200 bis 250 Menschen dagegen.

Laut dem Chef von Amnesty International Deutschland, Markus N. Beeko, habe sich die Lage in Afghanistan im letzten Jahr wieder dramatisch verschlechtert.
Die Zahl der zivilen Opfer sei sehr hoch und es befinden sich viele Kinder darunter.

Flüchtlinge nach Afghanistan abzuschieben sei „menschenrechtlich nicht vertretbar“.

Bildquelle: © marjan4782 – Fotolia.com

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