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Mit drei Jahren Berufspraxis und einer Ausbildung zum Fachkaufmann oder Fachwirt können Sie sich bei Ihrer IHK zum geprüften Betriebswirt fortbilden lassen.
Aber was macht ein Betriebswirt eigentlich, welche Voraussetzungen gibt es für diese berufliche Weiterbildung und wie viel bringt sie für Ihre Karriere? Hier bekommen Sie einen Überblick über alles Wissenswerte zum Betriebswirt IHK.

Überblick

  • Definition
  • Ausbildung
  • Dauer der Ausbildung
  • Kompetenzen
  • Unterrichtsinhalte
  • Erfolgsaussichten
  • Akademische Perspektiven
  • Kosten
  • Spezielle Angebote
  • Zusatzprüfungen

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Was ist ein Betriebswirt?

Mit der Bezeichnung Betriebswirt meint man eine höhere kaufmännische Qualifikation. Betriebswirte kümmern sich in einem Unternehmen um kaufmännische oder betriebswirtschaftliche Fragen. Dazu zählen unter anderem das Controlling, Marketing, Personalwesen, Rechnungswesen und die Steuerbuchhaltung.

Es gibt auch den technischen Betriebswirt, der besondere Kompetenzen bei der Abstimmung der technischen Einrichtungen und Produktion nach betriebswirtschaftlichen Grundlagen hat.

Ausbildung zum Betriebswirt

Neben der Schulung durch die IHK gibt es noch einige andere Ausbildungen für Betriebswirte. Man kann sich auch an einer Handwerkskammer dazu ausbilden lassen, dabei einen akademischen Grad erwerben oder eine private Ausbildung in Anspruch nehmen.

Diese kann aber unter Umständen nicht staatlich anerkannt werden. Das ist zum Beispiel bei der ILS möglich. Der Betriebswirt IHK ist die dritte Stufe im IHK-Ausbildungsfortbildungssystem, das insgesamt 3 Stufen hat.

Dauer der Ausbildung zum IHK Betriebswirt

Laut Rahmenplan der Deutschen Industrie- und Handelskammern ist für die Fortbildung zum IHK Betriebswirt eine Zeit von 745 Unterrichtsstunden vorgesehen. Der geprüfte technische Betriebswirt braucht dagegen braucht nur 680 Unterrichtsstunden.

Das zeigt, wie umfassend die Inhalte sind, die Sie in dieser Ausbildung vermittelt bekommen.
In Vollzeit kann ein Kurs in einem halben Jahr abgeschlossen werden, berufsbegleitend verlängert sich die Dauer auf ein bis zwei Jahre.

Bei manchen Anbietern ist es möglich sich in kompakter Form innerhalb von 30 Tagen auf die Prüfung vorzubereiten.

Kompetenzen

Die Weiterbildung bei der IHK hat in der Regel drei Stufen, in denen Sie nacheinander die fachlichen Fähigkeiten für Ihren Beruf erlernen und danach üben, wie Sie mehr Verantwortung übernehmen und Führungsaufgaben erfüllen können. Deshalb umfassen Ihre Kompetenzen nach der erfolgreich abgeschlossenen Prüfung unter anderem Folgendes:

  • Unternehmensstrategien planen und umsetzen
  • Eine Organisationsstruktur im Unternehmen einrichten
  • Das richtige Personal finden und gezielt fördern

Sie sind damit in der Lage ein Unternehmen zu führen, das sämtliche wirtschaftlichen, rechtlichen und moralischen Erwartungen erfüllt.

Unterrichtsinhalte

Die Fortbildung zum IHK Betriebswirt gliedert sich in drei Abschnitte. Der erste konzentriert sich auf die Abläufe in einem Unternehmen. Kernthemen sind das Marketing, die Finanzen, die rechtlichen Rahmenbedingungen und internationale Wirtschaftsbeziehungen.

Der zweite Abschnitt befasst sich mit den Gesetzen, die sich das Unternehmen selbst gibt und mit dem Personalmanagement. Hier haben Sie die größten Freiheiten für eine innovative Unternehmensführung und engagierte Mitarbeiter.

Den Abschluss des Studiums bildet die Projektarbeit mit einer 30seitigen Hausarbeit, in der innerhalb eines Monats ein komplexes Thema aus der Praxis bearbeitet wird.

Erfolgsaussichten

Während bei anderen Fortbildungsmöglichkeiten für Top-Positionen die Durchfallquote sehr hoch ist, liegt sich bei IHK-Betriebswirten nur bei etwa 20 %. Wenn Sie Interesse für das Thema mitbringen und etwas Zeit investieren, können Sie sich ziemlich sicher sein, dass Sie die Prüfung erfolgreich abschließen.

Ob Sie damit Ihre Karriere fördern oder bessere Argumente für ein höheres Gehalt haben, hängt von Ihrem Arbeitgeber und von Ihrer Überzeugungskraft ab.

In kleinen und mittelständischen Unternehmen lohnt es sich allemal sein Wissen als geprüfter Betriebswirt einzubringen und große Firmen sehen dafür sogar eigene Stellen vor.

Sie sollten sich aber überlegen, ob Sie tatsächlich einen Nachweis brauchen oder ob es reicht, wenn Sie das entsprechende Wissen erwerben.

Akademische Perspektiven

Mit einem Titel als Betriebswirt in der Tasche ist Ihr Aufstieg noch nicht beendet. Sie sind damit einem Meister gleichgestellt. Damit haben Sie die allgemeine Hochschulzugangsberechtigung, können also jedes Fach studieren für das es keine zusätzlichen Zulassungsbeschränkungen gibt.

Für Betriebswirte wurden auch spezielle Programme an Universitäten entwickelt, die es ermöglichen einen berufsbezogenen Master-Abschluss zu machen.

Kosten

Wie viel Sie für eine Ausbildung zum IHK-Betriebswirt zahlen müssen, hängt von der Institution ab, an der Sie sich fortbilden möchten. Die Angebote liegen zwischen ca. 3.000 und 4.500 Euro, wobei weitere Kosten zum Beispiel für Unterrichtsmaterialien hinzukommen können.

Wenn Sie dafür nicht von Ihrem Arbeitgeber bezuschusst werden, gibt es die Möglichkeit eine Förderung über das AFBG (Meister-BAföG) zu beantragen.

Spezielle Angebote für Betriebswirte IHK

Durch die Vielzahl von Anbietern ist es möglich, dass Sie sich bei Ihrer Ausbildung zum Betriebswirt auf eine bestimmte Branche oder ein besonderes Interessensgebiet konzentrieren. Damit bleibt das Wissen nicht abstrakt sondern kann direkt in Ihrem Betrieb umgesetzt werden.

Für die Auswahl eines geeigneten Ausbildungsprogramms spielen auch die Konditionen eine Rolle, unter denen es angeboten wird. Wenn Sie sich nicht ganz sicher sind, was das Richtige für Sie ist, sollten Sie nachfragen, ob es möglich ist, den Unterricht zunächst zur Probe zu besuchen.

Für diejenigen, die ihre Freizeit nur schwer planen können, bietet es sich an, die Fortbildung zum Betriebswirt in einem Fernstudium zu machen.

Zusatzprüfungen

Wer sich Zeit für eine berufliche Fortbildung nimmt, kann das nutzen, um weitere Qualifikationen zu erwerben. Manche Schulungszentren bieten zusätzliche Module und freiwillige Prüfungen an, die speziell auf Ihren Beruf zugeschnitten sind oder allgemein in Unternehmen geschätzt werden.

Dazu zählen sprachliche Fähigkeiten oder Qualitätsmanagement. Wenn Sie die Möglichkeit dazu haben, sollten Sie sie nutzen, denn vielen fällt es schwer später aus dem Arbeitstrott in eine Atmosphäre zurückzufinden, in der man effektiv lernen kann.

Bildquelle: © Jeanette Dietl – Fotolia.com

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