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Der Ausdruck Büchsenmacher wird nach wie vor verwendet, obwohl inzwischen die meisten Leute „Gewehr“ statt „Büchse“ sagen. Aber ein Büchsenmacher hat weit mehr Fähigkeiten als nur Waffen herzustellen, zu reparieren und zu modifizieren. Lesen Sie, was Sie als Büchsenmacher für Aufgaben haben, wie die Ausbildung abläuft und welche Perspektiven Sie in diesem Beruf haben.

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Überblick

  • Tätigkeiten von Büchsenmachern
  • Die Ausbildung zum Büchsenmacher
  • Ausbildungsinhalte für Büchsenmacher
  • Zusatzqualifikationen für Büchsenmacher
  • Schulische Ausbildung bei Büchsenmachern
  • Unterrichtsinhalte für Büchsenmacher
  • Voraussetzungen für die Arbeit als Büchsenmacher
  • Weiterbildungen für Büchsenmacher
  • Einsatzbereiche von Büchsenmachern
  • Büchsenmacher: Gefragt sind Grob- und Feinmotorik
  • Büchsenmacher für Jäger, Sportschützen und Sammler
  • Büchsenmacher: Gehalt
  • Alternativen zum Büchsenmacher

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Tätigkeiten von Büchsenmachern

Ein Büchsenmacher stellt Schusswaffen her und bietet weitere Services dazu an, wie zum Beispiel die Reparatur, Restauration von historischen Waffen und den Verkauf an Sammler, Jäger und andere Menschen, die eine Waffe besitzen dürfen.

Die Ausbildung zum Büchsenmacher

Beim Büchsenmacher handelt es sich in Deutschland um einen staatlich anerkannten Ausbildungsberuf mit einer Ausbildungsdauer von drei Jahren.

Bei der Herstellung einer Feuerwaffe müssen präzise Vorgaben eingehalten werden, damit die Waffe sicher und zielgenau verwendet werden kann. Dazu müssen Sie als Büchsenmacher zunächst die Grundlagen der Metall-, Holz- und Kunststoffbearbeitung erlernen. Um ein umfassendes Verständnis für Schusswaffen zu bekommen, werden Sie darüber hinaus in Waffentechnik, Ballistik und Optik geschult. Außerdem spielen die Grundlagen des deutschen Waffengesetzes eine große Rolle.

Die Ausbildung findet im dualen System in einem Ausbildungsbetrieb und in der Berufsschule statt. Momentan gibt es zwei Berufsschulstandorte für Büchsenmacher: einen Standort in Baden-Württemberg und einen Standort in Thüringen.

Ausbildungsinhalte für Büchsenmacher

Als Büchsenmacher müssen Sie in der Lage sein, eine Feuerwaffe beinahe von den Grundmaterialien auf selbst herzustellen. Deshalb lernen Sie viel über die Eigenschaften verschiedener Materialien, Werkzeuge und die einzelnen Bearbeitungs- und Veredelungsverfahren.

Zusatzqualifikationen für Büchsenmacher

Wenn Sie sich auf internationaler Ebene weiterbilden wollen, dann sollten Sie sich über die Zusatzqualifikation „Europaassistent im Handwerk“ informieren. Damit können Sie ein mehrwöchiges Praktikum im Ausland nutzen, um Ihre Fremdsprachenkenntnisse zu verbessern und sich auch fachlich weiterzuentwickeln.

Schulische Ausbildung bei Büchsenmachern

Weil es nur zwei Berufsschulen speziell für Büchsenmacher in Deutschland gibt, werden Sie während Ihrer Ausbildung zunächst die örtliche Berufsschule besuchen, wo Sie allgemeine Grundlagen erlernen.

Meist findet der Unterricht zusammen mit Industriemechanikern oder anderen verwandten Berufen statt. Im Unterschied zu diesen arbeiten die meisten Büchsenmacher viel mehr in Handarbeit. Ab dem zweiten Lehrjahr gibt es dann zwölf Wochen Blockunterricht pro Jahr, in denen Sie speziell als Büchsenmacher und Graveur ausgebildet werden.

Der Standort Suhl in Thüringen beheimatet eine Berufsfachschule, bei der Sie eine rein schulische Ausbildung in Vollzeit machen können. Sie dauert drei Jahre und beinhaltet 14 Wochen Praktikum in einem Büchsenmacherbetrieb.

Unterrichtsinhalte für Büchsenmacher

Neben den allgemeinen und spezifischen Fächern für das Büchsenmacherhandwerk werden an den Berufsschulen auch allgemeine Fächer wie Deutsch, Englisch und Wirtschaftskunde unterrichtet. Sie sollen Ihnen später in Ihrem Beruf helfen, richtig mit den Kunden zu kommunizieren und nach wirtschaftlichen Grundsätzen zu arbeiten.

Die speziellen Unterrichtsteile für Büchsenmacher sind unter anderem Waffenkunde für verschiedene Waffenarten und ein Schießpraktikum.

Voraussetzungen für die Arbeit als Büchsenmacher

Sie brauchen mindestens einen Hauptschulabschluss, um sich für die Ausbildung zum Büchsenmacher bewerben zu können. Manche Betriebe setzen aber mindestens die mittlere Reife voraus. Etwa ein Drittel aller neuen Auszubildenden hat die allgemeine Hochschulreife.

Darüber hinaus müssen Sie einen Sinn für Präzision und Verantwortungsgefühl mitbringen. Waffen sind ein heikles Thema und die Branche achtet darauf, dass ihr Ruf nicht beschädigt wird. Das Büchsenmacherhandwerk ist also kein Beruf für einen „Waffennarren“.

Weiterbildungen für Büchsenmacher

Nachdem Sie die Gesellenprüfung erfolgreich abgeschlossen haben, können Sie sich auf die Meisterprüfung vorbereiten. Sie haben dabei die Wahl, ob die Fortbildung in einem Betrieb oder in einer gewerblichen Schule stattfinden soll. Der Vorbereitungskurs umfasst neun Wochen mit je 40 Wochenstunden. Danach kann vor der Innung die Prüfung abgelegt werden.

Einsatzbereiche von Büchsenmachern

Büchsenmacher findet man sowohl als Selbstständige, die einen eigenen Laden mit Werkstatt betreiben als auch als Angestellte von Industrie- und Handwerksunternehmen. In der industriellen Produktion von Handfeuerwaffen kümmern Sie sich um die Maschinen, mit denen die Waffen hergestellt werden, entwickeln neue Modelle oder neue Munitionsarten.

Am anderen Ende des Spektrums findet man sie aber auch als Experten für historische Waffen, die Büchsen restaurieren und Forschung betreiben.

Büchsenmacher: Gefragt sind Grob- und Feinmotorik

Der Beruf eines Büchsenmachers ist sehr abwechslungsreich. Er muss in der Lage sein große Metallteile zu bearbeiten und kleinste Bauteile richtig einzupassen. Bei der Herstellung einer Waffe kommt es gleichermaßen auf Widerstandsfähigkeit des Materials und auf Präzision an. Außerdem müssen viele Waffen auch optisch hohe Ansprüche erfüllen.

Büchsenmacher für Jäger, Sportschützen und Sammler

Ein Büchsenmacher hat eine sehr spezielle Kundschaft, auf deren Bedürfnisse er sich einstellen sollte. Ein Sportschütze in einem Schützenverein oder beim Biathlon hat andere Ansprüche an seine Waffe als ein Jäger oder ein Sammler alter Waffen.

Als Büchsenmacher müssen Sie wissen, unter welchen Bedingungen die Waffen verwendet und gelagert werden, um Ihre Kunden professionell beraten zu können.

Büchsenmacher: Gehalt

Im ersten Ausbildungsjahr liegt Ihr Gehalt bei etwa 450 bis 750 Euro. In den folgenden Jahren steigt es bis auf 850 Euro. Danach hängt Ihr Verdienst als Büchsenmacher davon ab, wo Sie angestellt sind. In großen Unternehmen haben Sie bessere Gehalts- und Aufstiegs-Chancen als in einem Laden für Waffen- und Angelbedarf, generalisieren lässt sich das aber nicht.

Die tarifliche Bruttovergütung liegt bei 14,64 Euro.

Alternativen zum Büchsenmacher

Büchsenmacher ist ein sehr spezieller Beruf, den man mögen muss. Wer sich unwohl damit fühlt, dass die eigenen Produkte für die Jagd auf Tiere verwendet werden, der findet auch andere Ausbildungen, die ein ähnliches Anforderungsprofil aber einen ganz anderen Gegenstand haben. Als Feinmechaniker, Uhrmacher oder Maschinenbauer können Sie ebenfalls Eleganz mit praktischem Nutzen verbinden, ohne dass dafür jemand aufs Korn genommen werden muss.

Bildquelle: © singha103 – Fotolia.com

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