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Immer wieder heißt es, dass Raucher zunehmen, wenn sie ihre Sucht aufgeben. Für viele Süchtige ein Argument, gar nicht mit dem Rauchen aufzuhören. Aber stimmt das überhaupt?

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Der Mythos: Rauchen macht schlank!

So mancher Raucher sorgt sich um seine schlanke Linie, denn nicht selten greift man vermehrt zu Süßigkeiten und ähnlichem, wenn man versucht, die Nikotinsucht zu überwinden.

Aber woher kommt der Glaube, dass Ex-Raucher zunehmen? Vermutlich von einer Werbekampagne der Zigarettenmarke Lucky Strike, die Ende der 20er Jahre mit dem Slogan warb: „To keep a slender figure, reach for al Lucky instead of a sweet.“ Also frei übersetzt: Greift lieber zu einer Zigarette als nach Süßigkeiten, wenn ihr eine schlanke Figur behalten wollt.

Tatsächlich sind Raucher schlanker

Der Umkehrschluss, dass Raucher schlanker sind, hat sich schnell verbreitet. Und tatsächlich beweisen einige Studien, dass der Nikotinkonsum den Appetit zügelt. Durch Zufall fanden US-Forscher heraus, dass sich das Nikotin auf den Rezeptoren der Nervenzellen im Gehirn niederlässt.

Das vermittelt dem Gehirn: Ich bin satt! Nach Angaben der Studie haben Raucher einen niedrigeren Body-Mass-Index als Nichtraucher. Weiterhin wirkt sich Nikotin auf den Stoffwechsel aus, so haben Raucher in der Regel einen höheren Energieverbrauch als Nichtraucher. Rund 400 Kalorien soll Rauchen pro Tag verbrennen. Das wiederum fördert eine schlanke Linie.

Warum nimmt man als Ex-Raucher dann zu?

Wenn das Nikotin den Appetit dämpft, dann hat man folglich mehr Hunger, wenn plötzlich die Zigarette wegbleibt. Gleichzeitig greifen viele Ex-Raucher zu Süßigkeiten oder grundsätzlich häufiger zum Essen, weil sie sich so von dem Verlangen nach einer Zigarette ablenken können. Wenn sie etwas in der Hand oder im Mund haben, ist kein Platz für den Glimmstängel.

Bislang hatte man angenommen, Ex-Raucher würden im ersten Jahr nach dem Rauchstopp rund drei Kilogramm zunehmen. Eine neue Studie von französischen und britischen Wissenschaftlern zeigt nun, dass die durchschnittliche Gewichtszunahme höher liegt. Zwischen vier und fünf Kilogramm nahmen die Teilnehmer im ersten Jahr, nachdem sie die Zigaretten aufgegeben hatten, zu. 13 % der Probanden nahmen sogar über zehn Kilogramm zu.

Ex-Raucher und trotzdem schlank? Das geht!

Das Rauchen nicht aufzugeben, nur damit man danach nicht dicker wird, ist ein wirklich schlechter Ansatz. Daher sollte man eher schauen, wie man nach dem Rauchstopp einfach die schlanke Linie behält.

Um eine Gewichtszunahme möglichst gering zu halten, sollte man schlichtweg auf eine ausgewogene, gesunde Ernährung achten und mehr Bewegung in den Alltag bringen. Eine Diät gleichzeitig zur Rauchentwöhnung zu beginnen, ist hingegen nicht zu empfehlen. Der Verzicht auf Zigaretten gepaart mit dem Verzicht auf das gewohnte Essen, könnte nicht nur die Stimmung dämpfen, sondern auch eines der beiden Vorhaben zunichte machen.

In der aktuellen Studie konnten sogar 16 % der Teilnehmer nach dem Rauchstopp abnehmen. Welche individuellen Faktoren hierbei eine Rolle spielen, konnten die Forscher allerdings noch nicht herausfinden. Dazu bedarf es weiteren Untersuchungen.

Bildquelle: © Rostislav Sedlacek – Fotolia.com

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