Duales StudiumStudium am

Hier findet man das perfekte Gleichgewicht von Theorie zu Praxis vor. Man verdient neben dem Studium Geld und kann am Ende sogar blitzschnell in einem Unternehmen beruflich fußfassen. Ist das nicht genial? Ganz so einfach ist es natürlich nicht: Wir zeigen Ihnen in diesem Artikel, was Sie über das Duale Studium unbedingt wissen sollten…

Übersicht

  • Einfach erklärt: Was ist ein Duales Studium?
  • Welches Studium ist für mich geeignet?
  • Die Vorteile des Dualen Studiums
  • Die Nachteile des Dualen Studiums
  • Wichtig: Was passiert mit der Sozialversicherung?

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Einfach erklärt: Was ist ein Duales Studium?

Als Duales Studium bezeichnet man das Studieren in Anbindung an eine Art Ausbildung in einem Betrieb. Das Duale Studium entstand in Anlehnung an das bekannte Duale Ausbildungssystem, bei dem der Azubi in seinem Ausbildungsbetrieb unter Vertrag steht und dort auch den praktischen Einblick in den angestrebten Beruf erhält.

Gleichzeitig sieht eine Ausbildung nach Dualem System aber auch das Lernen an einer Berufsschule vor. Hier erlernt der Azubi alle theoretischen Inhalte, die für das Ausüben seines künftigen Berufs von Bedeutung sein könnten.

Der hohe praktische Anteil im Dualen Studium ist tatsächlich auch der größte Unterschied zum gewöhnlichen Studium, bei dem überwiegend die Theorie gelehrt wird. Der Praxisbezug im Dualen Studium variiert übrigens von Studiengang zu Studiengang und von Hochschule zu Hochschule.

Im Allgemeinen unterscheidet man beim Dualen Studium zwischen diesen vier Typen:

  • Ausbildungsintegriertes Duales Studieren
  • Praxisintegriertes Duales Studieren
  • Berufsintegriertes Duales Studieren
  • Berufsbegleitendes Studieren

Übrigens: Das ausbildungsorientierte Duale Studium wird häufig auch als „Triales Studium“ bezeichnet. Das ist zum Beispiel dann der Fall, wenn neben dem Berufsabschluss und dem akademischen Grad noch ein Meisterbrief erworben wird oder wenn Berufsschule, Ausbildungsbetrieb und Hochschule parallel besucht werden.

Gehalt im Dualen Studium

Darüberhinaus ist ein weiterer wesentlicher Unterschied, dass der Dualstudent von seinem vertraglichen Ausbildungsbetrieb ein Gehalt bezieht. Der Dualstudent verdient also Geld: Doch wie wird der Verdienst gehandhabt? Mehr dazu am Ende des Artikels…

Welches Studium ist für mich geeignet?

Es gibt viele verschiedene Möglichkeiten zu studieren. Das Duale Studium ist nur eines davon. Häufig hört man, dass sich ein Duales Studium vor allem für praxisaffine Studenten empfehle… doch ist das wirklich so? Tatsächlich gibt es verschiedene Aspekte, die man in diesem Zusammenhang etwas genauer beleuchten sollte. Darum wollen wir Ihnen die Vorteile sowie die Nachteile des Dualen Studiums präsentieren.

Vorteile des Dualen Studiums

Kommen wir als erstes zu den Vorteilen des Dualen Studiums:

Gutes Verhältnis von Praxis und Theorie

Wie Sie nun schon wissen bietet einem das Duale Studium die perfekte Mischung aus praktischen und theoretischen Inhalten: Während man in der Hochschule die Theorie beigebracht bekommt, wird einem im Unternehmen die Praxis gezeigt.

Das ist ein großer Vorteil, und zwar nicht nur für den Lernprozess: Auch später einmal ist es im Bewerbungsgespräch besonders gerngesehen, wenn der Bewerber schon praktische Erfahrungen gesammelt hat. Der Dualstudent kann damit auf jeden Fall überzeugen.

Praxisnah

Viele haben mit dem theoretischen Lernen ein großes Problem: Es bleibt einfach nicht im Kopf, selbst wenn man immer und immer wieder versucht sich etwas einzuprägen oder zu verstehen. Durch die Praxisnähe im Dualen Studien geht der Lernstoff größtenteils durchs Tun in den Kopf und bleibt auch dort abgespeichert. Außerdem erlernt man wichtige Schlüsselqualifikationen, die später im Job sehr wichtig sein werden: Das sind unter anderem Teamfähigkeit und Kommunikationsfähigkeit.

Finanzielle Vorteile

Ein weiterer besonders wichtiger Punkt ist das Gehalt, welches der Dualstudent während seines Studiums von seinem Ausbildungsbetrieb bezieht, denn für die praktischen Tätigkeiten dort wird man natürlich auch bezahlt. Als Dualstudent erhält man eine monatliche Ausbildungsvergütung, die sich von der Höhe her danach richtet, ob man in einem Praktikanten- oder Ausbildungsverhältnis steht.

Wie bei einer Ausbildung ist es hier üblich, dass das Ausbildungsgehalt mit jedem Jahr ein Stück in die Höhe steigt. Eine genaue Regelung hierfür gibt es allerdings nicht. Ein weiterer finanzieller Vorteil entsteht dadurch, dass in der Regel die anfallenden Studiengebühren vom Ausbildungsbetrieb übernommen werden. Genial! Von lästigen Geldsorgen wird der Dualstudent neben dem Studium also nicht geplagt.

Verkürzte Studiendauer

Meist hat man schon nach nur sechs Semestern seinen staatlich anerkannten Bachelor-Abschluss in der Tasche. Generell beträgt die Regelstudienzeit aber 6 bis 10 Semester. Anders als bei einer Berufsausbildung mit einem anschließenden Studium hat man beim Dualen Studium somit die Möglichkeit, schon nach nur 3 Jahren beide Abschlüsse schwarz auf weiß in den Händen zu halten. Andernfalls hätte es drei Jahre für das Studium und nochmals drei Jahre für die Ausbildung gebraucht.

Angenehmes Studieren

Sehr häufig unterschätzen Studenten bei ihrer Bewerbung an einer Hochschule, wie wichtig es ist, einen guten Studenten-Service zu haben. Die Rahmenbedingungen einer Hochschule tragen einen großen Teil dazu bei, wie angenehm es sich studieren lässt.

Bei Dualen Studiengängen  (zumindest in Berufsakademien) findet man meist sehr gute Rahmenbedingungen vor. Kurse-, Lern- und Studiengruppen finden in kleinerem Rahmen statt und man erhält eine individuelle Betreuung durch den Dozenten. Ein weiterer Vorteil ist, dass die Berufsakademien recht modern ausgestattet sind.

Sehr gute Übernahmechancen

Dualstudenten werden sehr häufig im Anschluss an ihr Studium von ihrem Ausbildungsunternehmen übernommen. Gerade deswegen bieten auch so viele Unternehmen das Duale Studium überhaupt erst an. Sie wissen genau, dass sie sich damit eine Arbeitskraft schaffen, die einen akademischen Abschluss hat und zudem mehrere Jahre im Unternehmen gelernt hat. Natürlich hat man auch anderweitig besonders gute Jobchancen auf dem Arbeitsmarkt.

Nachteile des Dualen Studiums

Wer A sagt muss auch B sagen: Und natürlich hat ein Duales Studium nicht nur Vorteile. Für den Studenten, der sich auf ein Duales Studium bewerben möchte, ist es daher auch besonders wichtig auch über die Nachteile des Studiums informiert zu sein.

Doppelte Belastung

Die Vorteile sind zwar äußerst beeindruckend, doch zahlt man dafür auch einen hohen Preis: Häufig spricht man im Zusammenhang mit dem Dualen Studium von einer sogenannten Doppelbelastung, die der Dualstudent erfährt. Besonders schwer wird es in der Prüfungsphase, wenn die Klausuren anstehen.

Denn trotz der erhöhten Lernbelastung durch die Prüfungsvorbereitungen muss der Student weiterhin in seinem Ausbildungsbetrieb erscheinen. Aber: Immerhin gibt es einen Anspruch auf Urlaub – zwischen 24 und 30 Tage im Jahr sind normal.

Nach dem Studium oftmals gebunden

Durch den Ausbildungsvertrag im Unternehmen ist der Dualstudent sehr häufig an das eine Unternehmen gebunden. Man hat also nicht wirklich die Möglichkeit durch Praktika andere Unternehmen oder Fachgebiete kennenzulernen. Zudem hat man in der Regel genug damit zu tun, seinen Beruf im Unternehmen und die Theorie-Basis im Studium zu erlernen, sodass man kaum noch Zeit hat, seinen Horizont auf wissenschaftliche Art und Weise zu erweitern.

So ist es beispielsweise für den Dualstudenten später einmal nicht besonders leicht zu promovieren oder als Dozent an einer Hochschule zu tätig zu werden. Auch ein Auslandssemester ist leider nur selten möglich.

Was passiert bei Abbruch?

Sollte einem der Studiengang plötzlich doch nicht mehr gefallen und man möchte das Studium wechseln oder abbrechen, so kann der Arbeitgeber sogar die Rückzahlung der Studiengebühren vom Dualstudenten verlangen, sofern dieser sie bisher entrichtet hat. Es kann also unter Umständen vorkommen, dass man sein Studium mit finanziellen Lasten aufgeben muss.

Wichtig: Das passiert mit der Sozialversicherung

Eine wichtige Frage im Zusammenhang mit dem Dualen Studium entsteht im Bezug zum Gehalt, welches ein Dualstudent von seinem Ausbildungsbetrieb erhält. Handelt es sich dadurch um ein sozialversicherungspflichtiges Beschäftigungsverhältnis oder kann der Dualstudent weiterhin in der studentischen Pflichtversicherung versichert bleiben?

Die Antwort auf diese Frage gibt das Bundessozialgericht im Dezember 2009: Es entsteht eine Grundsatzentscheidung – derartige Duale Studiengänge sind generell als sozialversicherungspflichtige Beschäftigungsverhältnisse anzusehen. So wie gewöhnliche Ausbildungen nach dem Dualen System auch.

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