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Energie ist in Deutschland ein wichtiges Thema, das gerne und viel von Politik sowie Gesellschaft diskutiert wird. Im beruflichen Spektrum hat sich der Energieberater etabliert. Aber was genau macht ein Energieberater? Warum ist seine Arbeit wichtig für Unternehmen, Privatpersonen und die Umwelt? Wir verraten es in diesem Artikel, lesen Sie einfach weiter.

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Übersicht:

  • Wer benötigt warum Energieberatung?
  • Ausbildung & Studium als Grundlage
  • Weiterbildung zum Energieberater
  • Gehalt als Energieberater & Perspektiven

Wer benötigt warum Energieberatung?

Erneuerbare Energien – also Energiequellen, die entweder unerschöpflich sind oder sich schnell erneuern – sind ein wichtiger Bestandteil einer nachhaltigen Energiepolitik, wie sie seit 2000 mit verschiedenen Maßnahmen, Förderungen und Gesetzen in Deutschland vorangetrieben wird.

Nicht nur Deutschland, sondern auch die Europäische Union und Vereinten Nationen (UN) haben zum Ziel, den Anteil erneuerbarer Energien am Gesamtenergieverbrauch zu erhöhen, die Energieeffizienz zu steigern und im Sinne des Klimaschutzes den Ausstoß von Kohlenstoffdioxid (CO2) zu reduzieren.

Die Förderung von erneuerbaren Energien bedeutet sowohl für Politik als auch für die Gesellschaft mit all ihren Betrieben, Unternehmen und Privathaushalten eine Umstellung – zum Beispiel in puncto energieeffiziente Wohnhäuser oder Einsatz von Heiz- und Klimaanlagen in Unternehmen. Hierzu ist in den meisten Fällen eine Energieberatung notwendig, die aufzeigt wo Einsparpotenziale und Schwachstellen liegen.

Energieberater analysieren – in der Regel vor Ort – zum Beispiel Heizsysteme auf den Zustand der Rohre und Armaturen, auf den Jahresverbrauch, auf die Dimension des Kessels und mehr. Sie beraten gleichzeitig zu möglichen Sanierungsarbeiten, die nicht nur den Energieverbrauch eindämmen, sondern auch den gängigen Vorschriften zu Brandschutz und ähnlichem entsprechen.

Das ist natürlich vor allem für Betriebe und Unternehmen von Bedeutung, aber auch Privatpersonen profitieren von der Energieberatung in diesem Punkt, denn bei allen Bemühungen um Energieeffizienz gilt es die Regelungen und Grenzwerte der Energieeinsparverordnung (EnEV) einzuhalten.

Um bei der Modernisierung oder Sanierung die entsprechenden Richtlinien einzuhalten, und später durch Umbauten nicht zusätzlich Geld zu verlieren, empfiehlt sich die Unterstützung durch einen Energieberater – der, wenn er fachlich gut ausgebildet ist, derlei Regelungen, Gesetze und Förderungen kennt.

Ausbildung & Studium als Grundlage

Um Privatpersonen und Unternehmen auf wirtschaftlicher und technischer Basis über Energieeffizienz beraten zu können, muss man eine gewisse Vorerfahrung mitbringen, denn Energieberater wird man lediglich durch eine Weiterbildung. Eine Berufsausbildung oder ein Studium sowie Berufserfahrung sind bei vielen Anbietern von Weiterbildungen zum Energieberater Voraussetzung.

Aber mit welcher Ausbildung sorgt man für eine gute Grundlage?

Hierzu lohnt sich ein Blick auf die künftigen Einsatzbereiche eines Energieberaters. Für gewöhnlich sind sie in speziellen Beratungsunternehmen, in Ingenieurs- oder Architekturbüros, bei Energieversorgern oder in der öffentlichen Verwaltung tätig. Möglich ist auch ein Job bei Verbraucherorganisationen, die unter anderem Heiz- und Energiechecks für Privathaushalte anbieten.

Mögliche Berufsausbildungen oder Studiengängen sind daher Energieelektronik, Energietechnik, Elektroinstallation, Architektur, Bauphysik, Hochbau, Ingenieurswesen oder Energiemanagement. Für die Berufsausbildung sowie das Studium (Bachelorabschluss) muss man in der Regel mit drei bis dreieinhalb Jahren Ausbildungsdauer rechnen. Je nach Vorkenntnissen kann die Berufsausbildung verkürzt werden.

Beachten Sie: Bei einigen Fernschulen findet man Kurse wie „Energiemanager“ oder „Techniker der Fachrichtung Elektrotechnik, Energie- und Automatisierungstechnik“. Das sind keine schlechten Grundlagen für den Job als Energieberater, allerdings handelt es sich hierbei unter Umständen nicht um eine anerkannte Berufsausbildung oder einen Studienabschluss.

Oftmals erhält man nur ein Zertifikat der Fernschule. Derlei Kurse eignen sich nicht als berufliche Grundlage, um künftig eine Weiterbildung machen zu können. Hierfür wird eine Berufsausbildung vorausgesetzt.

Aber: An Fernschulen gibt es durchaus Lehrgänge und Kurse, die mit offiziellem Abschluss – zum Beispiel der Industrie- und Handelskammern – abgeschlossen werden können.

Weiterbildung zum Energieberater

Im Anschluss an die Berufsausbildung oder das Studium kann die Weiterbildung zum Energieberater absolviert werden. Selbstverständlich auch dann, wenn man bereits einige Jahre im Beruf tätig ist – teilweise kann dies auch von Vorteil sein.

Die Weiterbildung wird von vielen unterschiedlichen Einrichtungen angeboten – unter anderem Berufsakademien, die TÜV Akademien, das Europäische Institut für postgraduale Bildung, Handwerkskammern, Umweltinstitute, Architektenkammern und andere Bildungsinstitute. Lehrgangsmodelle und Dauer variieren je nach Anbieter zwischen einigen Blockunterrichtsstunden am Wochenende und berufsbegleitendem Unterricht im Fernstudium.

Wichtig: Achten Sie darauf, dass Sie eine Weiterbildung zum Energieberater wählen, die die Voraussetzungen erfüllt, die entsprechenden Prüfungen an der Handwerkskammer (HWK) absolvieren zu können.

Dann haben Sie nicht nur den Abschluss der Fernschule oder Akademie in der Tasche, sondern eine Zertifizierung von der Handwerkskammer. Und nur mit diesem Abschluss dürfen Sie sich offiziell zertifizierter Energieberater nennen.

Gehalt als Energieberater

Das Gehalt des Energieberaters kann stark schwanken. In vielen Bundesländern liegt die Untergrenze beim Gehalt etwa zwischen 1.400 Euro und 2.100 Euro, die Obergrenze bei rund 3.300 bis 5.500 Euro. Allerdings spielen hierbei Faktoren wie Betriebsgröße, Berufserfahrung und Vorqualifikationen eine entscheidende Rolle.

So kann der langjährig erfahrene Energieberater durchaus weniger Gehalt bekommen als der junge, gut qualifizierte Kollege im großen Betrieb. Der deutsche Mittelwert liegt bei rund 3.200 Euro Monatsgehalt. Potenzial ist beim Beruf des Energieberaters aber durchaus gegeben.

Jahresgehälter von 52.000 Euro und mehr ist durchaus möglich, teilweise werden sogar Spitzengehälter von bis zu 90.000 Euro erzielt. In Führungspositionen – zum Beispiel Leiter Energieberatungsunternehmen – sind die Gehaltsaussichten deutlich rosiger. So soll etwa Stephan Kohler, oberster Energieberater von Bundesumweltminister Sigmar Gabriel und Geschäftsführer der halbstaatlichen Deutschen Energie Agentur (dena), 184.000 Euro pro Jahr einstreichen.

Daraus ergeben sich bereits einige interessante Perspektiven für die berufliche Zukunft. Warum nicht Energieberater auf Landes- oder Bundesebene werden? Wer die Karriereleiter aufsteigen möchte, hat im Bereich Energiewirtschaft und Beratung allerlei Möglichkeiten und gute Perspektiven, zumal die Thematik zukunftssicher ist.

Bildquelle: © i-picture – Fotolia.com

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