Ertappt: Lehrerin wollte 13-Jährige an Organhändler verkaufen
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Etwa ein Jahr lang tüftelte Galina K. an einem menschenverachtenden Plan: Im Internet recherchierte die Lehrerin nach einem Käufer für ein erst 13 Jahre altes Mädchen. Und für 10.000 Dollar war sie sogar bereit, einen späteren Tod des Kindes zu riskieren…

Charkow/Ukraine: Galina K. war Lehrerin im ukrainischen Charkow. Dort wurde sie verhaftet, weil sie offenbar versucht hatte, ein 13-jähriges Mädchen für 10.000 Dollar zu verkaufen. Bei dem Mädchen handelte es sich um eine ihrer Schülerinnen. Als die Lehrerin das Mädchen zu dem mutmaßlichen Käufer ins Auto setzen wollte, konnten die Ermittler zuschlagen…

Beamte gaben sich als Käufer aus

Bei dem mutmaßlichen Käufer handelte es sich nämlich um die Ermittler selbst. Sie konnten im Zuge der Ermittlungen auf die Frau im Internet aufmerksam werden und das Schlimmste verhindern, indem sie der Frau das Angebot von 10.000 Dollar für das Mädchen machten – dazu hatten sich die Ermittler als Organhändler ausgegeben.

Der ukrainischen Innenminister, Arsen Awakow, der über den Vorfall via Facebook berichtete, schrieb, dass die Polizei der 52-jährigen Lehrerin auf die Spur gekommen sein, nachdem diese potentielle Käufer im Internet kontaktierte. Dort hatte die Lehrerin des Mädchens versucht, einen guten Preis für die 13-Jährige auszuhandeln.

Ein perfider Plan

Etwa ein Jahr lang soll die festgenommene Galina K. an ihrem Plan gearbeitet haben. Sie kannte das 13-jährige Mädchen aus ihrer Nachbarschaft und besuchte oft die Familie, um der Schülerin bei ihren Hausaufgaben zu helfen. Wie die Mutter der 13-Jährigen gegenüber der Zeitung „Segodnya“ berichtete, soll die Lehrerin ihrer Tochter mehrere Male Süßigkeiten geschenkt haben. Irgendwann sorgte die Lehrerin dafür, dass das Kind die Schule wechselte und auf das Internat kam, an dem die Lehrerin selbst arbeitete.

Währenddessen habe die Lehrerin bereits im Internet nach einen Käufer für das Kind gesucht. Im Zuge dessen soll sie auch Kontakt zu Organhändlern aufgenommen haben. Doch die Polizei kam ihr auf die Spur – man begann damit, der Lehrerin eine Falle zu stellen.

So konnte die Lehrerin geschnappt werden

Dazu gaben sich die Ermittler als interessierte Käufer aus. Im Zuge der Verhandlungen deuteten sie an, dem Mädchen sogar Organe entnehmen zu wollen und forderten hierfür von der Lehrerin medizinischen Auskünfte über das Kind ein. Für umgerechnet 30 Euro erklärte sich die Lehrerin bereit, Fotos und medizinische Akten der 13-Jährigen zuzuschicken.

Als die Lehrerin dann ertappt und festgenommen wurde, soll sie sich vollkommen ungerührt gezeigt haben. „Ihr war es absolut gleichgültig, was mit dem Kind passiert – ob Organhändler sie in die Hände bekommen oder sie in die Sklaverei kommt oder zum Betteln gezwungen wird“ – so zitiert das ukrainische Blatt „podrobnosti.ua“ die Staatsanwaltschaft.

Nach ihrer Festnahme bestritt Galina K. die Tat jedoch – in einem Gespräch mit der Zeitung „Segodnya“ erklärte ihr Ehemann zudem, dass sie selbst möglicherweise das Opfer eines Komplotts geworden sei. Er glaube nicht an die Version der Ermittler, sondern gehe davon aus, dass seine Frau nur neue Eltern für das Kind finden wollte.

Der Lehrerin drohten nach ihrer Festnahme bis zu zwölf Jahre Haft. Doch auch ehemalige Schüler und Freunde der Lehrerin können nicht glauben, dass diese das Kind tatsächlich verkaufen wollte. Galina K. hatte im Jahr 2003 bereits ihre eigene Tochter durch einen tragischen Unfall verloren. Für viele der Mädchen des Internats, in dem Galina K. arbeitete, war sie nicht nur Lehrerin, sondern gleichzeitig auch Mutter. Dies erklärte einer ihrer ehemaligen Schüler.

Beitragsbildquelle: © PLP – Fotolia.com

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