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Es ist so bequem: Fehlt gerade die rechte Lust zum Kochen oder ist die Zeit knapp, genügt ein Griff in den Vorratsschrank oder die Tiefkühltruhe, und in wenigen Minuten steht eine leckere warme Mahlzeit auf dem Tisch: zum Beispiel Fischstäbchen mit Kartoffelpüree. Dazu gibt es ein Glas Eistee aus dem Tetra Pak und zum Nachtisch fertigen Schokoladenpudding.

Kaum jemand macht sich tiefere Gedanken zu der Herkunft dieser Speisen und Getränke. Ist doch klar: Das sind alles Fertigprodukte aus der Lebensmittelfabrik.

Fachkraft für Lebensmitteltechnik ist die korrekte Berufsbezeichnung der Menschen, die in Lebensmittelbetrieben unterschiedlichste Fertigprodukte zum Essen und Trinken herstellen.

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Übersicht:

  • Steckbrief
  • Einsatzbereiche
  • Geschichte
  • Gehalt
  • Ausbildungsvergütung
    Einstiegsgehalt
    Späteres Gehalt
    Ausbildung
  • Voraussetzungen
    Ausbildungsinhalte
    Studium
  • Perspektiven
  • Fazit

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Steckbrief

Fachkraft für Lebensmitteltechnik ist ein anerkannter Ausbildungsberuf. Er existiert seit 1980. Die Kurzbezeichnung für die Fachkraft für Lebensmitteltechnik lautet übrigens FaLeT.

Eine Fachkraft für Lebensmitteltechnik produziert in der Lebensmittelindustrie nach bestimmten Rezepturen und Prozessabläufen verschiedene Nahrungsmittel. Dabei handelt es sich zum Beispiel um Fertiggerichte, Konserven, Tiefkühlkost, Süßwaren, Backwaren, Babynahrung oder Erfrischungsgetränke.

Fachkräfte für Lebensmitteltechnik sind vom Empfang der Rohwaren bis zum Endprodukt in alle Etappen der Produktion eingebunden.

Für die Herstellung ihrer Lebensmittel verwenden Fachkräfte für Lebensmitteltechnik Rohstoffe, Halbfertigprodukte oder Fertigprodukte.

Nach Anlieferung der Vorprodukte geben sie diese direkt in die Verarbeitung oder lagern sie bis zur späteren Verwendung. Fachkräfte für Lebensmitteltechnik sind auch für die Maschinen und Anlagen verantwortlich, die sie vorbereiten, einrichten, pflegen und warten.

In der Lebensmittelproduktion gibt die Fachkraft für Lebensmitteltechnik die jeweils benötigten Zutaten in die Produktionsanlagen und startet den Herstellungsprozess.

Danach überwacht sie sämtliche Produktionsvorgänge des Erzeugnisses einschließlich seiner Verpackung. Treten dabei Störungen auf, kümmert sie sich sofort darum. Auch die Qualitätskontrolle zählt zu ihren Aufgaben.

Fachkräfte für Lebensmitteltechnik sind nicht zu verwechseln mit Lebensmitteltechnikern.

Einsatzbereiche

Fachkräfte für Lebensmitteltechnik werden vor allem in folgenden lebensmittelverarbeitenden Betrieben benötigt:

  • Fleisch- und Fischverarbeitung
  • Obst- und Gemüseverarbeitung
  • Molkereien
  • Großbäckereien

Die Arbeitsbereiche befinden sich überwiegend in Produktionshallen, Lager- oder Kühlräumen sowie Labors. Gelegentlich können auch Einsätze im Freien, zum Beispiel zwecks Warenannahme, anfallen.

Geschichte

Es mag verwundern, dass der Beruf Fachkraft für Lebensmitteltechnik erst seit 35 Jahren existiert, obwohl es schon viel länger fertig produzierte Lebensmittel und Getränke zu kaufen gibt.

Das ist leicht erklärt: Früher herrschte die Ansicht, dass ungelernte Kräfte oder Personen aus dem Lebensmittelhandwerk wie Köche oder Bäcker die Maschinen und Anlagen zur Lebensmittelproduktion bedienen könnten. Diese standen jedoch nicht in ausreichender Zahl zur Verfügung.

Hinzu kam, dass das Bedienen der Maschinen und Anlagen anspruchsvoller wurde inklusive computergestützter Arbeitsgänge. Allmählich wurde klar, dass für die lebensmittelverarbeitende Industrie Bedarf an einem neuen Beruf bestand: der Fachkraft für Lebensmitteltechnik.

Gehalt

Die Bezahlung einer Fachkraft für Lebensmitteltechnik ist regional und betrieblich unterschiedlich. Zur allgemeinen Orientierung nennt unser Artikel folgende Gehaltsbeispiele:

Ausbildungsvergütung

Während der Ausbildung zur Fachkraft für Lebensmitteltechnik ist die Ausbildungsvergütung nach Ausbildungsjahren gestaffelt.

Sie beträgt ungefähr monatlich brutto im:

  • Ausbildungsjahr: 556 Euro bis 708 Euro
  • Ausbildungsjahr: 633 Euro bis 810 Euro
  • Ausbildungsjahr: 727 Euro bis 933 Euro

Einstiegsgehalt

Das Einstiegsgehalt einer Fachkraft für Lebensmitteltechnik beträgt circa 1600 Euro bis 1700 Euro brutto.

Späteres Gehalt

Erfahrenere Fachkräfte für Lebensmitteltechnik dürfen Gehaltssteigerungen bis rund 2500 Euro brutto erwarten.

Angesichts der hohen Verantwortung und umfangreichen Anforderungen im Beruf der Fachkraft für Lebensmitteltechnik ist das Gehalt nicht gerade großzügig bemessen. Höhere Gehälter sind nach einer Weiterbildung erzielbar.

Ausbildung

Die Ausbildung zur Fachkraft für Lebensmitteltechnik dauert 3 Jahre. Sie läuft dual im Ausbildungsbetrieb und in der Berufsschule ab.

Voraussetzungen

Ein bestimmter Schulabschluss ist für die Ausbildung zur Fachkraft für Lebensmitteltechnik nicht vorgeschrieben. Meistens stellen Ausbildungsbetriebe Bewerber mit mittlerem Schulabschluss ein.

Wer sich für diesen Beruf interessiert, muss sorgfältig und verantwortungsvoll arbeiten können, da er sich streng an vorgegebene Rezepturen und lebensmittelrechtliche Vorschriften halten muss. Für den Umgang mit den Maschinen und Anlagen ist außerdem technisches Verständnis notwendig. Dies schließt auch Reaktionsgeschwindigkeit und Entscheidungsvermögen ein, falls Störungen der laufenden Produktionsanlagen ein sofortiges Eingreifen verlangen.

Gesundheitlich kommt es im Beruf der Fachkraft für Lebensmitteltechnik vor allem auf eine gute Konstitution und eine gegenüber biologischen und chemischen Stoffen unempfindliche Haut an.

Ausbildungsinhalte

In ihrer Ausbildung stehen für die angehenden Fachkräfte für Lebensmitteltechnik vielseitige Themen auf dem Plan:

  • Auftragsannahme, Arbeitsplanung und Arbeitsorganisation
  • Bereitstellung und Vorbereitung von Rohstoffen, Hilfsstoffen, Zusätzen und Halbfabrikaten
  • Kontrolle der Lebensmittelinhaltsstoffe
  • Steuern und Kontrollieren der Produktions- und Verpackungsabläufe
  • Bereitstellung und Einsatz der Verpackungsmaterialien
  • Verpacken und Lagern der Lebensmittel sowie Materialien
  • Reinigung, Pflege und Wartung der Geräte, Maschinen und Anlagen
  • überwachen der Lebensmittelqualität
  • Lebensmittelkonservierung
  • Getränkeherstellung
  • Produktentwicklung inklusive Planung und Präsentation
  • Betriebliche und technische Kommunikation

Die umfassende Ausbildung führt dazu, dass Fachkräfte für Lebensmitteltechnik in ganz unterschiedlichen lebensmittelverarbeitenden Industriebetrieben arbeiten können.

Studium

Im Beruf der Fachkraft für Lebensmitteltechnik sind Flexibilität und die Bereitschaft zur regelmäßigen Weiterbildung in der sich kontinuierlich wandelnden Lebensmittelbranche unerlässlich.

Zahlreiche Kurse und Seminare bieten Fachkräften für Lebensmitteltechnik gute Chancen zur Weiterbildung. Sie können ihr Wissen bezüglich Lebensmitteltechnik, Arbeitsvorbereitung und Qualitätssicherung weiter vertiefen. Berufliche Fortbildungen zum Getränkebetriebsmeister sowie zum geprüften Industriemeister der Fachrichtung Lebensmittel oder Süßwaren sind weitere Optionen.

Fachkräfte für Lebensmitteltechnik, die im Besitz einer Hochschulzugangsberechtigung sind, können ein fachverwandtes Studium absolvieren. Hier bietet sich der Bachelor of Science in Lebensmitteltechnologie an. Ebenfalls gute Chancen zur beruflichen Weiterentwicklung auf dem Lebensmittelsektor bieten wirtschaftliche Studiengänge.

Perspektiven

Die Arbeitslosenquote unter den Fachkräften für Lebensmitteltechnik ist gering. Der hohe Bedarf an derartigen Fachkräften führte vor wenigen Jahrzehnten zur Gründung des neuen Berufs „Fachkraft für Lebensmitteltechnik“, und die Nachfrage nach dieser Berufsgruppe hält weiter an. Fachkraft für Lebensmitteltechnik ist ein Beruf mit Zukunft.

Fazit

Wer sich für Lebensmittel interessiert und technisches Verständnis mitbringt, sollte sich die Beschreibung des Berufes der Fachkraft für Lebensmitteltechnik näher ansehen.

Sofern die persönlichen Eigenschaften passen, finden Bewerber mit mittlerem Bildungsabschluss hier einen anspruchsvollen Beruf mit hoher Verantwortung, der schnell zu sichtbaren Ergebnissen führt.

Bildquelle: © industrieblick – Fotolia.com

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