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Bei vielen Kindern der Traumberuf schlechthin. Im Alltag wartet allerdings ein hektischer, anspruchsvoller und verantwortungsvoller Job auf den Feuerwehrmann bzw. die Feuerwehrfrau. Brandeinsätze, Verkehrsunfälle, 12-Stunden-Schichten: Der Beruf ist hart. Und Sie fragen sich, ob es der Job Wert ist, wie hoch das Gehalt ausfällt, die Perspektiven sind? In diesem Artikel haben wir die Antworten zusammengetragen.

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Übersicht:

  • Kindheitstraumberuf?
  • Alltag bei der Feuerwehr
  • Ausbildung & Lehrgänge
  • Bewerbung
  • Ausbildungsgehalt
  • Gehalt bei der Feuerwehr
  • Berufliche Perspektiven

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Kindheitstraumberuf?

„Wenn ich groß bin möchte ich Personalberater werden“: Diesen Satz dürfte man von Kindern wohl sehr selten hören, denn über Generationen hinweg haben sich „klassische Traumberufe“ bei den Jüngsten gehalten. Weit oben auf der Liste steht: Ein Job bei der Feuerwehr. Warum? Ein Feuerwehrmann – und auch Feuerwehrfrauen – tragen Uniformen, werden geachtet, vollbringen Heldenleistung und haben einen spannenden Alltag.

In den meisten Fällen wird aus dem einstigen Traumberuf allerdings keine Realität. Das liegt unter anderem daran, dass Kinder den Leistungsaufwand eines Berufes noch nicht richtig einschätzen können und z.B. im Jugendalter andere Faktoren eine wichtigere Rolle spielen – unter anderem viel Geld verdienen. Dann will man plötzlich Manager oder Konzernchef werden.

Alltag bei der Feuerwehr

Im Alltag kommt der Feuerwehr der Wechsel des Berufswunsches vieler Schüler und Abiturienten schwer zu schaffen: In vielen Kreisen und Gemeinden bereitet der Nachwuchsmangel große Sorgen. Und wenn Feuerwehren dann versuchen über sogenannte Kinderfeuerwehren potenziellen Nachwuchs zu begeistern, wird man direkt von der Politik kritisiert. So zum Beispiel in einer Gemeinde in Niedersachsen passiert.

Um Nachwuchs zu werben, muss man vielleicht einfach verdeutlichen, wie die Arbeit bei der Feuerwehr aussieht, was den Alltag bestimmt. Brände? Katzen auf Bäumen? Bei der Feuerwehr arbeitet man im Schichtdienst, für gewöhnlich 12 Stunden am Stück – natürlich nicht im Dauereinsatz, aber auch nicht die ganze Zeit beim Kartenspiel.

Zu Schichtbeginn gilt es in voller Montur anzutreten: Hose, Mantel, Stiefel und Schutzhelm. In der Regel werden zum Schichtwechsel alle Fahrzeuge auf den Hof der Feuerwehr gefahren, die anschließend vom technischen Dienst geprüft werden.

Die Feuerwehrleute bereiten sich danach meist eine Mahlzeit zu, um im Einsatz gestärkt zu sein. Unter Umständen kann es ruhig bleiben während der Schicht. Nur die tägliche Trainingseinheit ist sicher – und Pflicht. Der Rettungsdienst der Feuerwehr hat einen hektischeren Alltag: Nicht selten sind 15, 16 Einsätze pro Schicht möglich. Dann rücken sie zu Verletzten, Verkehrsunfällen oder Herzinfarkten aus.

Übrigens: Jeder auf der Feuerwehrwache kann alle Aufgaben übernehmen. Man wechselt daher regelmäßig zwischen dem Brandschutz und Rettungsdienst.

Typische Aufgaben der Feuerwehr

Die Feuerwehr ist grundsätzlich nicht nur für den Brandschutz zuständig, also wenn irgendwo ein Feuer gelöscht werden muss, sondern auch für folgende andere Aufgaben:

  • Rettung von Menschen und Tieren aus Gefahrensituationen
  • Bergung von Menschen und Tieren, aber auch Sachgegenständen
  • Gefahrenprävention (z.B. vor Umweltverschmutzen, Vergiftung)
  • Hilfe in technischen und medizinischen Notfällen

Ausbildung & Lehrgänge

Die Ausbildung bei der Feuerwehr ist deutschlandweit einheitlich geregelt – in der Feuerwehrdienstvorschrift 2 (FwDV 2). Die Ausbildungsinhalte gelten für alle Arten von Feuerwehren und können lediglich je nach Bundesland ergänzt, nicht aber geändert werden.

Nach diesen Vorgaben erfolgt allerdings lediglich die Grundausbildung. Je nach dem in welche Art Feuerwehr (Berufsfeuerwehr, Freiwillige Feuerwehr, Pflichtfeuerwehr, Werksfeuerwehr) später gewechselt wird, sind weitere Lehrgänge zu absolvieren. Die Ausbildung der Feuerwehr ist in Deutschland in folgende Bereiche gegliedert:

  • Truppenausbildung (Truppmannausbildung 1 und 2 sowie Truppführerlehrgang)
  • technische Ausbildung (zusätzliche Sonderausbildung)
  • Führungsausbildung (Ausbildung zum Gruppen-/Zugführer und für Spezialeinsätze)

Neben der Ausbildung zum Feuerwehrmann gibt es anschließende Weiterbildungen zum Brandmeister, Brandoberinspektor oder Brandrat. Ausbildungen bei der Feuerwehr sind grundsätzlich keine reinen schulischen Ausbildungen, da die praktische Anwendung eine wichtige Rolle spielt.

Bei der freiwilligen Feuerwehr wird die Ausbildung vor Ort durchgeführt. Eine andere Ausbildungsstätte sind Landesfeuerwehrschulen, die eine Vielzahl von Lehrgängen, Seminaren und Ausbildungen anbieten.

Bewerbung zur Ausbildung

Die Feuerwehr sucht sich genau aus, welche Bewerber für eine Ausbildung angenommen werden oder nicht. Hierbei gilt es nicht nur mit dem Lebenslauf, Abschlusszeugnissen und einem Anschreiben bei der schriftlichen Bewerbung zu überzeugen, sondern vor allem beim späteren Eignungstest zu glänzen.

Hier müssen sportliches und handwerklich-technisches Geschick unter Beweis gestellt werden. Auch gehört ein schriftlicher und medizinischer Test zum obligatorischen Bewerbungsverfahren bei der Feuerwehr.

Das Einstellungsverfahren ist durchaus hart, sodass nur rund 5 % der Bewerber angenommen werden. Man muss ein „Alleskönner“ sein. Das hat aber auch einen guten Grund: Der Job bei der Feuerwehr ist mit hoher Leistung (körperlicher und mentaler) und viel Verantwortung verbunden.

Gehalt in der Feuerwehr Ausbildung

Die Ausbildung bei der Berufsfeuerwehr wird grundsätzlich vergütet. Die Höhe des Gehaltes kann jedoch variieren, wenn nicht das Bundesbesoldungsgesetz gilt, sondern das des Bundeslandes.

Neben den Anwärterbezügen, die bei rund 1.090 Euro brutto liegen, erhalten Auszubildende der Feuerwehr – die Anwärter – vermögenswirksame Leistungen, eine Sonderzuwendung (45 % der Anwärterbezüge) und ggf. einen Familien- bzw. Kinderzuschlag.

Gehälter für Feuerwehrleute

Den Verdienst von Feuerwehrleuten zu benennen, ist etwas schwierig. Zum einen werden die Ränge innerhalb der Feuerwehr von Bundesland zu Bundesland unterschiedlich benannt.

Der Dienstgrad hängt weiterhin vom Ausbildungsstand und Dienstalter ab. Zum anderen gibt es bei der Feuerwehr Sonderzulage für besonders herausragenden Leistungen, etwas wenn ein Menschenleben gerettet wurde.

Nach der Ausbildung erhält ein Feuerwehrmann den Beamtenstatus und wird in der Besoldungsgruppe A6 und A7 im mittleren Dienst eingestuft. Nach Bundesbesoldungsgesetz erhält man demnach als Einsteiger bei der Feuerwehr zwischen 2.150 und 2.250 Euro monatlich – zuzüglich der Zulagen.

Laut Landesbesoldungsgesetzen liegt der Verdienst durchschnittlich bei rund 1.900 bis 2.100 Euro brutto. Einstiegsgehälter bis 2.300 Euro brutto sind möglich.

Mit den Berufsjahren und weiteren Qualifikationen steigt auch das Gehalt von Feuerwehrleuten. Als Oberbrandmeister der Besoldungsgruppe A8 erhält man ein Gehalt von rund 2.700 Euro.

Im mittleren Dienst kann man nun noch zum Hauptbrandmeister aufsteigen und sein Gehalt aufstocken. Danach folgt der gehobene Dienst mit den Berufsbezeichnungen Brandinspektor, Brandoberinspektor, Brandamtmann, Brandamtsrat und Brandoberamtsrat. Der Brandoberamtsrat in der Besoldungsgruppe A13 verdient zwischen 3.700 und 4.500 Euro brutto.

Möglich ist auch der Aufstieg in den höheren Dienst, dann zum Beispiel als Brandrat oder Branddirektor. Dann läge das Gehalt bei etwa 6.000 Euro.

Gesamtüberblick undurchsichtig: Kompliziert ist die Darstellung der Gehälter bei der Feuerwehr vor allem deshalb, weil Bundesländer unterschiedliche Bezeichnungen für denselben Dienstgrad verwenden.

Darüber hinaus wird in einigen Ländern die Besoldungsgruppe B (in den unteren Stufen) für den höheren Dienst von Feuerwehrleuten verwendet, was wiederum ganz Deutschland betrachtet für Verwirrung sorgt.

Der beste Tipp ist wohl in dem jeweiligen Bundesland nach den möglichen Verdiensten zu schauen, in dem man bei der Feuerwehr arbeiten möchte oder arbeitet.

Berufliche Perspektiven

Schaut man sich die zahlreichen Dienstgrade bei der Feuerwehr an, gibt es durchaus gute Möglichkeiten in der beruflichen Laufbahn aufzusteigen – zumal es nicht nur einen Brandobermeister pro Feuerwehrstelle gibt.

Die Anwäterbezüge und Einstiegsgehälter wirken zunächst sehr gering, allerdings darf man nie vergessen, dass Zulagen drauf gerechnet werden.

Gute Jobchancen bietet der Beruf des Feuerwehrmannes bzw. der Feuerwehrfrau durchaus. Momentan gibt es nur rund 100 deutsche Städte, die über eine Berufsfeuerwehr verfügen. Und diese suchen seit einigen Jahren nach qualifiziertem Nachwuchs.

Bildquelle: © Kzenon – Fotolia.com

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