Frankreich führt Impfpflicht für Kleinkinder ein
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Frankreich führt eine Impfpflicht für Kleinkinder ein und folgt damit dem Beispiel einiger anderer Länder. Die WHO warnt vor einer europaweiten Ausbreitung von Infektionskrankheiten – unter anderem Masern. Eine Impflicht soll nun die Todesfälle bestimmter Krankheiten senken. 

Impfungen sind eines der ganz großen Streitthemen der Gesellschaft. Während viele Eltern davon überzeugt sind, dass eine Impfung dem Kind mehr nutzt als schadet, gehen andere Eltern vom genauen Gegenteil aus. Das Land Frankreich hat sich diesbezüglich nun zu einem drastischen Schritt entschlossen:

Ab dem kommenden Jahr soll es dort für Kleinkinder Pflicht sein, sich gegen elf Krankheiten zu impfen. Dies gab der französische Premierminister Édouard Philippe bekannt. Viele Eltern befürworten diesen radikalen Schritt – doch ein ebenso nicht gerade geringer Anteil der Bevölkerung sieht den Entschluss äußerst kritisch.

Meinungen zur Impfpflicht gespalten

Wie die „Huffington Post“ berichtete, ergab eine Meinungsumfrage aus dem Jahr 2016, dass sich 41 Prozent der befragten Franzosen gegen eine Impfpflicht aussprechen.

Mit dem Entschluss ist Frankreich nicht das erste Land in Europa, dass eine Impfpflicht für bestimmte Krankheiten beschließt. Auch in Italien wurde erst vor wenigen Monaten eine Impfpflicht gegen zwölf verschiedene Erkrankungen eingeführt.

Die Länder wollen auf diese Weise eine Ausbreitung von besonders gefährlichen Krankheiten wie zum Beispiel Masern eindämmen.

WHO warnte bereits vor einer Ausbreitung von Masern

Zu seiner Entscheidung erklärte der französische Premierminister Édouard Philippe: „Kinder sterben noch immer an Masern.“

Bereits im März warnte die Weltgesundheitsorganisation vor wachsenden Fällen von Masernerkrankungen in Europa. So sollen allein im Januar mehr als 500 Fälle bekannt geworden sein.

Gefährlich ist die Erkrankung vor allem bei Kleinkindern. Noch immer ist Masern einer der häufigsten Gründe für Kindersterben. Laut WHO fielen der Masern-Erkrankung allein im Jahr 2015 insgesamt rund 134.200 Menschen zum Opfer.

Beitragsbildquelle: © sonar512 – Fotolia.com

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