Frau erstochen: Sind Tochter und deren Freund die Täter?
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Die Polizei von Ostfriesland findet eine tote Frau. Erste Ermittlungen lassen darauf schließen, dass die 14-jährige Tochter und ihr Freund die Frau erstochen haben.

14- und 15-Jährige unter Mordverdacht

Nach aktuellen Berichten zu den Ermittlungen stehen eine 14-Jährige und ihr 15 Jahre alter Freund unter dringendem Mordverdacht an einer 39-jährigen Frau aus Ostfriesland, die erstochen aufgefunden wurde.

Die mutmaßliche Täterin soll die Tochter des Opfers sein. „Die mit Hochdruck geführten Ermittlungen richteten sich auf das nähere Umfeld des Opfers, sodass am späten Montagabend die 14-jährige Tochter und ein 15-Jähriger aus Varel vorläufig festgenommen werden konnten“, so die Polizei am Dienstag.

Am Dienstag hatte die Staatsanwaltschaft gegen das Mädchen aus Varel nahe Wilhelmshaven und ihren Freund Untersuchungshaft anordnen lassen. Ob es sich bei dem 15-jährigen Jugendlichen tatsächlich um den Freund des Mädchens handelt, wollte die Polizei allerdings nicht bestätigen oder dementieren, schreibt „stern.de“.

Waffe bei vermeintlichem Freund gefunden

Polizisten hatten die 39-jährige Frau in der Nacht zum Montag tot in einem Mehrfamilienhaus gefunden. Sie wurde offensichtlich mit mehreren Stichen verletzt und verstarb an ihren Verletzungen. Nachbarn hatten die Schreie der Frau gehört und die Polizei alarmiert. Die mutmaßliche Waffe, ein Messer, fand man schon am folgenden Abend in der Wohnung des 15-Jährigen.

Nähere Angaben bislang unbekannt

Aus Rücksicht vor dem Alter der Tatverdächtigen und der Tatsache, dass es sich um ein laufendes Verfahren handele, wollte die Polizei keine näheren Angaben machen. Gründe, warum die Tochter und der 15-jährige Jugendliche, die Tat begangen haben könnten, sind bislang nicht bekannt.

Nach Angaben der Nachbarn hatte die alleinerziehende Frau gemeinsam mit ihrer Tochter in der Wohnung gelebt. Sie soll sympathisch gewesen sein und ein harmonisches Verhältnis zur ihrer Tochter gehabt haben.

Muttermord sehr seltenes Kapitaldelikt

Unter den Kapitaldelikten gehört der Mord an der eigenen Mutter zu sehr seltenen Fällen. Für die Ermittler und Kriminalpsychologen sind sie daher besonders rätselhaft. „Manchmal geht es um gestörte romantische Liebe, manchmal um Geld“, sagt der Profiler Axel Petermann laut „abendzeitung-muenchen.de“.

Es gibt aber auch andere Gründe für Eltermorde, die sogenannten Parentizide. „Oft sind es schwache Persönlichkeiten, die dem Druck nicht mehr standhalten, sich den Eltern gegenüber immer zurückzunehmen.“

Von der Statistik werden solche Elternmorde gar nicht erfasst. Wie Thomas Bliesener, Direktor des Kriminologischen Forschungsinstituts Niedersachsen, erklärt, waren in 2016 nur zehn Kinder unter 14 Jahren unter Mordverdacht. „Dass Jugendliche dann auch noch ihre Eltern umbringen, passiert fast nie.“

Etwa zwei Prozent der Tötungsdelikte soll die eigenen Eltern treffen. Mütter seltener als Väter. Und ein Großteil der Täter ist bereits im Erwachsenenalter und leidet unter Wahnvorstellungen, wie Psychologen herausgefunden haben.

Im Januar 2016 hatte eine 17-Jährige aus Laatzen bei Hannover ihre Mutter getötet. Sie war geistig behindert und lebte lange Zeit im Pflegeheim. Ihre Mutter soll sie trotz aller Warnungen, das Kind sei aggressiv, zu sich geholt haben.

Bildquelle: © Andreas Gruhl – Fotolia.com

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