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Seit mehr als 40 Jahren gibt es ihn schon, den Beruf des Hochbaufacharbeiters. Doch was genau tun Hochbaufacharbeiter? Kurz gefasst: Sie führen je nach Ausbildungsschwerpunkt Maurerarbeiten, Beton- und Stahlbetonarbeiten oder Feuerungs- und Schornsteinbauarbeiten aus.

Was die Aufgaben von Hochbaufacharbeitern im Einzelnen sind, wie die Ausbildung aussieht und welche Verdienstmöglichkeiten es in diesem Beruf gibt – all das erfahren Sie in diesem Artikel.

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Übersicht:

  • Berufsbild und Aufgaben Hochbaufacharbeiter
  • Ausbildung zum Hochbaufacharbeiter
  • Form und Dauer
  • Inhalte
  • Zugangsvoraussetzungen
  • Gehalt
  • Während der Ausbildung
  • Nach der Ausbildung
  • Berufliche Perspektiven

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Berufsbild und Aufgaben Hochbaufacharbeiter

Ein Beruf mit langer Tradition: Bereits seit 1974 ist Hochbaufacharbeiter ein staatlich anerkannter Ausbildungsberuf nach dem Berufsbildungsgesetz und der Handwerksordnung.

Die einzelnen Aufgaben von Hochbaufacharbeitern richten sich in erster Linie nach dem gewählten Schwerpunkt während der Ausbildung.

Der Beruf verfügt dabei über folgende Schwerpunkte:

  • Maurerarbeiten,
  • Beton- und Stahlbetonarbeiten sowie
  • Feuerungs- und Schornsteinbauarbeiten.

Hochbaufacharbeiter mit dem Schwerpunkt Maurerarbeiten stellen Wände und Ecken her, bauen Stahlbetonfertigteile ein, erstellen Verschalungen oder führen einfachen Wand- und Deckenputz aus.

Hochbaufacharbeiter mit dem Schwerpunkt Beton- und Stahlbetonarbeiten zimmern Verschalungen, biegen und flechten Stahlbewehrungen oder stellen Betonmischungen her. Auch das Einbringen und Verdichten von Beton, das Entfernen der Verschalungen und die Nachbehandlung des erstarrten Betons gehört zu den Aufgaben dieser Spezialisten.

Hochbaufacharbeiter mit dem Schwerpunkt Feuerungs- und Schornsteinbauarbeiten schließlich errichten Feuerungsanlagen, Abzugskanäle und Schornsteine aus feuerfesten Materialien. Zudem bauen sie Dämmstoffe und Stahlbetonfertigteile ein oder stellen Bewehrungen und Betonbauteile her.

Anstellung finden Hochbaufacharbeiter in Hochbauunternehmen, im Betonbau oder im Schornstein- und Industrieofenbau sowie in Isolier- oder Fassadenbauunternehmen.

Ausbildung zum Hochbaufacharbeiter

Hochbaufacharbeiter ist in Deutschland ein staatlich anerkannter Ausbildungsberuf nach dem Berufsbildungsgesetz und der Handwerksordnung. Er ist der Industrie und dem Handwerk zugeordnet.

Wie bereits erwähnt, verfügt der Beruf über folgende Schwerpunkte:

  • Maurerarbeiten,
  • Beton- und Stahlbetonarbeiten sowie
  • Feuerungs- und Schornsteinbauarbeiten.

Form und Dauer

Die Ausbildungsdauer zum Hochbaufacharbeiter beträgt in der Regel zwei Jahre. Die Ausbildung erfolgt an den Lernorten Betrieb und Berufsschule.

Es handelt sich um eine Stufenausbildung, d. h. eine erfolgreich abgeschlossene Ausbildung kann in einem weiteren, darauf aufbauenden Ausbildungsberuf vertieft werden. Ein Hochbaufacharbeiter kann daher ein weiteres Jahr lernen und dann einen Abschluss als Maurer, Beton- und Stahlbetonbauer, Feuerungs- und Schornsteinbauer oder Bauwerksmechaniker für Abbruch und Betontrenntechnik erwerben.

Inhalte

Das erste Lehrjahr sieht eine Grundbildung vor, die für alle 18 Ausbildungsberufe der Bauwirtschaft gleich ist. Im zweiten Lehrjahr, dem fachspezifischen Teil der Ausbildung, kann dann zwischen den drei Schwerpunkten gewählt werden: Maurerarbeiten, Beton- und Stahlbetonarbeiten oder Feuerungs- und Schornsteinbauarbeiten.

Im Ausbildungsbetrieb lernen die Auszubildenden im Einzelnen beispielsweise:

  • wie Baustellen eingerichtet und gesichert werden
  • welche Werkzeuge, Baumaschinen und -geräte es gibt und wie sie gehandhabt werden
  • was beim Herstellen von Mörtel- und Betonmischungen, Bewehrungen, Dämmungen, Wandputz und Estrich beachtet werden muss
  • wie Baugruben, Gräben und Schalungen hergestellt werden
  • welche Kenntnisse der Hausentwässerung, Oberflächenentwässerung, Kanalisation wichtig sind
  • was beim Lesen und Anfertigen von Zeichnungen, Skizzen und Verlegeplänen berücksichtigt werden muss
  • wie Holzverbindungen für Unterkonstruktionen an Wänden, Decken und Fassaden erstellt werden
  • wie Wände, Ecken und Pfeiler gebaut werden
  • wie Hausschornsteine und Abzugskanäle hergestellt werden
  • wie man Schalungen aufstellt und durch Abstützen, Verschwerten, Versteifen sichert

In der Berufsschule erwirbt man weitere Kenntnisse in berufsspezifischen Lernfeldern (z.B. Mauern einer einschaligen Wand, Herstellen einer Stahlbetonstütze, Betonieren eines Schornsteinfundamentes) sowie in allgemeinbildenden Fächern wie Deutsch und Wirtschafts- und Sozialkunde.

Zugangsvoraussetzungen

Nach dem Berufsbildungsgesetz ist keine bestimmte Schulbildung vorgeschrieben. Betriebe stellen vorwiegend Bewerber mit Hauptschulabschluss ein.

Voraussetzung für den Zugang zu einer dualen Ausbildung ist ein Ausbildungsvertrag mit einem Ausbildungsbetrieb. Die Ausbildungsbetriebe suchen sich Auszubildende nach eigenen Kriterien (z.B. schulische Vorbildung) aus.

Hochbaufacharbeiter sollten teamfähig, flexibel und sorgfältig sein. Des Weiteren sollten angehende Hochbaufacharbeiter handwerkliches Geschick, Körperbeherrschung und Schwindelfreiheit mitbringen. Jugendliche unter 18 Jahren müssen eine ärztliche Bescheinigung über eine Erstuntersuchung vorlegen.

Zudem sollte Interessierten die arbeitsbedingte Unfallgefahr ebenso wie die häufige Abwesenheit von zu Hause keine Probleme bereiten.
Gehalt

Finanzielle Aspekte spielen bei der Berufswahl meist eine wichtige Rolle. Deswegen wollen wir hier erste Orientierungshilfen geben, was man als Hochbaufacharbeiter während und nach der Ausbildung verdienen kann.

Während der Ausbildung

Laut dem Bundesministerium für Arbeit und Soziales, Tarifauswertung – Tarifvertragliche Ausbildungsvergütungen beträgt eine beispielhafte monatliche Ausbildungsvergütung (brutto, Stand Oktober 2015):

  • 1. Ausbildungsjahr: € 609 bis € 708
  • 2. Ausbildungsjahr: € 836 bis € 1.088

Nach der Ausbildung

Nach erfolgreicher Ausbildung beträgt das Einstiegsgehalt durchschnittlich 2.660 Euro brutto pro Monat. Das Gehalt hängt in erster Linie vom Einsatz sowie der Verantwortung und dem Bundesland des Firmensitzes ab.

Wird man nach Tarif bezahlt kann der Brutto-Stundenlohn beispielsweise bei 17,07 Euro liegen.

Berufliche Perspektiven

Eine gute Startposition können sich angehende Hochbaufacharbeiter verschaffen, indem sie bereits während ihrer Ausbildung Zusatzqualifikationen erwerben, z.B. im Bereich Europäisches Waren- und Wirtschaftsrecht durch die Zusatzqualifikation „Europaassistent im Handwerk“.

Die Zusatzqualifikation „Europaassistent im Handwerk“ eröffnet für Auszubildende mit einem mittleren Bildungsabschluss die Möglichkeit, interkulturelle Kompetenzen aufzubauen, Fremdsprachenkenntnisse zu verbessern und sich fachlich – über die Erstausbildung hinaus – zu bilden. Bestandteile der Zusatzqualifikation sind ein besonderer Berufsschulunterricht und ein mehrwöchiges Praktikum im Ausland.

Wie bereits erwähnt, können Hochbaufacharbeiter nach erfolgreicher Abschluss-/Gesellenprüfung unter bestimmten Voraussetzungen ihre Ausbildung um ein Jahr fortsetzen und z.B. die Prüfung als Maurer, Beton- und Stahlbetonbauer oder in anderen Hochbauberufen ablegen.
Mit einer Hochschulzugangsberechtigung kann man auch studieren und beispielsweise einen Bachelorabschluss im Studienfach Bauingenieurwesen erwerben.

Die Chancen auf einen Ausbildungsplatz zum Hochbaufacharbeiter sind gut: Bundesweit stehen derzeit etwa 1.300 davon zur Verfügung.

Bildquelle: © Kara – Fotolia.com

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