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Ist Ihre Berufswahl auf den Hörgeräteakustiker gefallen? Hört hört! Der Ausbildungsberuf dreht sich im Alltag hauptsächlich darum, für Hörgeschädigte entsprechende Hilfen herzustellen. Hörgeräteakustiker werden dabei ärztlichen Rat hin konsultiert, etwa wenn eine Gehörschädigung attestiert wurde.

Aufgabe des Hörgeräteakustikers ist es nun, auf Basis einer eigenen Diagnose den Bedarf an einem Hörgerät festzustellen und dieses dann auch herzustellen. Voraussetzungen, Ausbildung, Arbeitsalltag – Hörgeräteakustiker werden: Das müssen Sie wissen!

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Übersicht

  • Voraussetzungen für Hörgeräteakustiker
  • Mathematik
  • Akustik und Technik
  • Medizin
  • Ausbildung zum Hörgeräteakustiker
  • Warum sind Hörgeräteakustiker so wichtig?
  • Nie monoton: Berufsalltag Hörgeräteakustiker
  • Wie verläuft eine Untersuchung?
  • Generelle Tätigkeiten als Hörgeräteakustiker
  • Für jeden Kunden ganz Ohr
  • Karriereleiter für Hörgeräteakustiker
  • Spezialisierungen, Fort- und Weiterbildungen

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Voraussetzungen für Hörgeräteakustiker

Wie auch jeder andere Beruf, ist der des Hörgeräteakustikers eine Profession. Wer Hörgeräteakustiker werden will, muss also eine gewisse Professionalität auf verschiedenen Gebieten mitbringen. Der Hörgeräteakustiker braucht in erster Linie naturwissenschaftliche Talente, muss mit Computern aber natürlich auch mit Menschen gut umgehen können.

Mathematik: Die wichtigsten fachlichen Voraussetzung für Hörgeräteakustiker sind Mathematik und Physik. Im Arbeitsalltag muss der Hörgeräteakustiker oft Formeln berechnen und technische Zahlendaten auswerten. Das ist für den Hörgeräteakustiker wichtig, um für jeden seiner Kunden ein ebenso perfekt funktionierendes wie auch im Ohr sitzendes Hörgerät herstellen zu können.

Akustik und Technik: Zudem muss der Hörgeräteakustiker natürlich in der Lage sein, mit professionalisierten Geräten die Auswertung von Frequenzen und Tönen auszuwerten. Dabei sind ebenso physikalische Kenntnisse nötig, wie auch die Fähigkeit, mit den zugehörigen Elektrogeräten und PCs umzugehen.

Medizin: Zuletzt besteht natürlich auch ein gewisser Bedarf an medizinischen Kenntnissen. Schließlich ist der Hörgeräteakustiker ein wichtiges Bindeglied zwischen Ärzten und deren Patienten, die wiederum schließlich zu Kunden des Hörgeräteakustikers werden. So gehören auch Interessen, bzw. Kenntnisse in Ohrenmedizin mit zu den Ausbildungsinhalten für angehende Hörgeräteakustiker.

Ausbildung zum Hörgeräteakustiker

Und damit direkt hinein in die Ausbildungsphase: Menschen, die in Deutschland (und auch in Österreich) Hörgeräteakustiker werden wollen, können dies in einem nach der Handwerksordnung anerkannten Ausbildungsgang zum Hörgeräteakustiker tun.

Die Ausbildung zum Hörgeräteakustiker erfolgt im dualen System, das heißt Auszubildende verbringen ihre dreijährige Ausbildungszeit sowohl in der Berufsschule, als auch in einem Betrieb. Letzteres können sowohl Fachgeschäfte als auch Hersteller für Hörgeräteakustik sein.

Warum sind Hörgeräteakustiker so wichtig?

Hörgeräteakustiker werden von vielen ihrer Kunden als wahre Wundermacher gesehen. Schließlich ist es für Menschen katastrophal, nichts hören zu können. Die menschliche Kommunikation ist die einzige aller Spezies, die auch in ihrer ganzen Komplexität vollkommen ohne optische Verbindung stattfinden kann.

Wer nichts hört, der verliert also den Kontakt zu den Menschen, so formulierte es sinngemäß auch schon Immanuel Kant. Hörgeräteakustiker helfen Hörgeschädigten Menschen, die Verbindung zu anderen Menschen aufrechtzuerhalten. Die Probleme und Anforderungen der Kunden, mit denen Hörgeräteakustiker im Berufsalltag konfrontiert werden, sind stets hochgradig individuell.

Nie monoton: Berufsalltag Hörgeräteakustiker

Und zwar sowohl anatomisch, als auch technisch. Denn keine Hörschädigung gleicht der nächsten. So muss der Hörgeräteakustiker stets neue Mittel und Wege finden, das individuelle Problem seines aktuellen Kunden zunächst einmal zu ergründen.

Jeden Tag neue Herausforderungen, die sich dann auch in der Herstellung von Hörgeräten fortsetzen. Denn nachdem der Tinnitus, das Rauschen oder die Taubheit eines Kunden festgestellt wurde, muss nun auch das für das jeweilige Ohr passende technische Hörgerät hergestellt werden.

Wie verläuft eine Untersuchung?

Kunden beim Hörgeräteakustiker werden stets nach einem ähnlichen Muster untersucht:

  • Ermitteln des Hörschadens auf Basis ärztlicher Befunde, sowie eigenen Gesprächen und Tests mit dem Kunden
  • Auswählen des geeigneten Hörsystems:
  • a) Immohörsystem für leichte bis mittlere Hörverluste
  • b) Hinter-dem-Ohr-Systeme für leichte bis hochgradige Hörverluste
  • c) Je stärker der Gehörschaden, desto größer das Hörgerät
  • Anpassung des Hörgeräts auf die Anatomie des Kundenohres
  • Modellieren des Ohrpassstückes auf Basis eines Ohrenabdrucks für bestmöglichen Halt des Hörgeräts im Ohr
  • Reinigen, Reparieren oder Batterienaustausch

Generelle Tätigkeiten als Hörgeräteakustiker

Die oben beschriebene Untersuchung ist natürlich der zentrale Aufgabenbereich eines jeden Hörgeräteakustikers. Doch ein Großteil der Arbeit, zum Beispiel in einem Fachgeschäft für Hörgeräteakustik, besteht darin, Kunden zu beraten, Büroarbeiten zu verrichten (Rechnungen, Kostenvoranschläge), sowie Hörgeräte von Bestandskunden zu warten oder zu säubern.

Vor allem durch Laufkundschaft, zum Beispiel in einer Fußgängerzone, können so im Berufsalltag als Hörgeräteakustiker regelmäßig viele neue, abwechslungsreiche Anforderungen auf den Hörgeräteakustiker zukommen.

Für jeden Kunden ganz Ohr

Im Berufsalltag sehen sich Hörgeräteakustiker also immer wieder mit neuen Herausforderungen konfrontiert, die erstens von der Vielseitigkeit des Berufs an sich herrühren, aber auch von den vielen unterschiedlichen Kunden, die an den Hörgeräteakustiker herantreten.

Dies kann sowohl Laufkundschaft im Ladenlokal sein, die einfach nur ihre Hörgeräte neu einstellen oder säubern lassen wollen. Aber auch schwere Fälle mit massiven Hörschädigungen sind Alltag und können zu monatelangen Projekten werden. Manche Hörgeräteakustiker fahren auch zu Besuchen in Seniorenheime, wo sie gleich mehreren Menschen bei ihren Hörproblemen helfen können.

Karriereleiter für Hörgeräteakustiker

Nach der Ausbildung haben Hörgeräteakustiker verschiedene Chancen, sich weiterzubilden oder weiterzuentwickeln. So können ausgebildete Hörgeräteakustiker/innen zum Beispiel ein Studium aufnehmen und etwa den Abschluss Bachelor für Hörakustik erlangen.

Mit diesem Abschluss kann man sich zum Beispiel selbstständig machen, andere Hörgeräteakustiker ausbilden oder auch eine Meisterprüfung ablegen.

Spezialisierungen, Fort- und Weiterbildungen

Es muss aber nicht gleich ein dreijähriges Studium oder eine einjährige Ausbildung zum Hörgeräteakustik-Meister sein, auch Fort- und Weiterbildungen bringen weiter und sind vor allem in diesem sehr technisch geprägten Job sehr empfehlenswert.

So bieten Hersteller von Hörgeräten immer wieder Schulungen über neue Produkte an und jeder Hörgeräteakustiker hat zudem die Möglichkeit, sich auf besonderen Fachgebieten der Hörgeräteakustik zu spezialisieren und so besondere Kundenstämme anzusprechen.

Bildquelle:  © Kzenon – Fotolia.com

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