Immer mehr Wohnungen nur für Reiche: Pech für die Armen! 
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Soziale Ungerechtigkeit: Der Wohnungsmarkt boomt. Und während für Besserverdiener immer mehr Wohnungsangebote aus dem Boden sprießen, wird es für Geringverdiener und Sozialhilfebezieher enger und enger… Zu normalen Preisen kann man kaum noch eine Wohnung bekommen. Auch die Politik scheint sich hier nur wenig zu bemühen. 

Laut statistischem Bundesamt in Wiesbaden wurden in Deutschland im vergangenen Jahr 278.000 neue Wohnungen gebaut. Normalerweise wäre dies für Wohnungssuchende ein Grund zum Aufatmen. Doch bei genauerer Betrachtung zeigt sich, dass die Neubauwohnungen zu teilweise horrenden Preissteigerungen der Mieten geführt haben. Zudem zeigte sich, dass die Neubauten größtenteils für Familien mit höherem Einkommen gedacht sind.

Leider wird durch die Wohnungen im höheren Mietpreisbereich den Geringverdienern kaum ein Gefallen getan. Im Gegenteil: Die steigenden Mietpreise verschärfen die bestehende Wohnungsnot! Der Druck auf die Armen nimmt damit weiter zu – und das, obwohl im Jahr 2016 insgesamt 30.000 Wohnungen mehr fertiggestellt wurden, als im Jahr zuvor.

Falsche Wohnungs-Politik?

Wie „gegen-hartz.de“ berichtete, soll sich die Bundesbauministerin Barbara Hedricks folgendermaßen zur Wohnungsknappheit geäußert haben: „(…) wir brauchen sowieso insgesamt 350.000 neue Wohnungen pro Jahr.“ – doch was helfen viele Tausende neue Wohnungen, wenn sich diese insbesondere an die Besserverdiener richten, die normalerweise nicht in akuter Wohnungsnot schweben?

Auch neue Flüchtlingsunterkünfte tragen zum Wohnungsboom bei

Aufgrund der Flüchtlingskrise mussten ebenfalls viele neue Unterkünfte geschaffen werden. Allerdings gelten auch diese nicht dem allgemeinen Wohnungsmarkt – es handelt sich eben speziell um Unterkünfte, die nur für Flüchtlinge bereit gestellt werden. Geringverdiener oder Sozialhilfebezieher haben somit nichts davon.

So könnte man dem Problem der Wohnungsknappheit begegnen

Leider werden derzeit einfach viel zu viele Wohnungen für den „Besserverdiener“ gebaut und bereitgestellt. Was aktuell fehlt, ist ein Ausbau der Sozialwohnungen. Denn nur mit einem günstigen Wohnungsangebot kann den gering verdienenden Menschen geholfen werden.

Steigende Mietpreise: Ein Teufelskreis

Die steigenden Mietpreise – insbesondere in den Städten – ist ein großes Problem. Denn normalerweise sind Städte der beste Ort für Arbeitslose, um beruflich wieder Fuß zu fassen. Dadurch jedoch, dass die Mietpreise in den Städten deutlich überhöht sind, hat ein Arbeitsloser oder Geringverdiener kaum eine Chance dort eine Wohnung zu bekommen. Ihm bleibt somit nichts anders übrig, als in den günstigeren Mietregionen zu wohnen, wo das Arbeitsangebot eben wesentlich schlechter ist. Geringverdiener und Arbeitslose sind damit gefangen in einer Art Teufelskreis, während das Angebot für die Besserverdiener wächst und wächst. Hier besteht akuter Handlungsbedarf!

Beitragsbildquelle: © Robert Kneschke – Fotolia.com

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