AusbildungGehälterJob am

Interimsmanager übernehmen in Unternehmen das Management auf Zeit. Sie besetzen die Führungs- bzw. Managementposition nur interimsweise, sprich vorübergehend. Sobald die Unternehmensstrukturen wieder etabliert sind und das Unternehmen seine Probleme gelöst hat, beenden sie dort ihre Tätigkeit und ziehen zur nächsten Firma.
Doch wie kommt man an diese spannende und abwechslungsreiche Position ran? Erfahren Sie hier mehr zum Thema Interimsmanager: Gehalt, Ausbildung, Studium und Perspektive!

✅⟹ Aktuelle Ausbildungen: Jetzt Ausbildung finden

✅⟹ Produkttester werden: Jetzt Produkttester werden

Übersicht:

  • Was ist ein Interimsmanager?
  • Aufgaben eines Interimsmanagers
  • Wie wird man Interimsmanager?
  • Was verdient man als Interimsmanager?
  • Berufliche Perspektiven

Möchten Sie von Zuhause aus Geld verdienen?

Was ist ein Interimsmanager?

Unter Interimsmanagement versteht man eine zeitlich befristete Art des betriebswirtschaftlichen Managements. Interimsmanager packen richtig mit an und übernehmen Ergebnisverantwortung für ihre Arbeit in einer führenden Position.

Im Gegensatz zu Unternehmensberatern müssen Interimsmanager sich nicht nur Konzepte ausdenken, sondern diese auch umsetzen.

Interimsmanager verlassen das Unternehmen sobald das Problem gelöst und eine stabile neue Unternehmens- oder Bereichsführung etabliert ist oder nach dem Relaunch der betreffenden strategischen Geschäftseinheit.

Da Interimsmanagement stets nur vorübergehend statt findet, wird die Tätigkeit gerne auch als Management-auf-Zeit bezeichnet.

Aufgaben eines Interimsmanagers

Interimsmanager kommen dort zum Einsatz, wo es gerade nicht rund läuft und es regelrecht „brennt“. Deswegen werden sie oft im Krisenmanagement, zur Überbrückung von personellen Ausfällen und zeitweise als Bereichsleitung eingesetzt, um einen Unternehmensteil zu sanieren.
So spannend die Aufgaben auch sind, oft sind sie nicht einfach und erfreulich. Denn Interimsmanager müssen oft eine unliebsame Umstrukturierung oder auch die Schließung und Abwicklung eines Unternehmens übernehmen.

Doch die Aufgaben scheinen sich zu wandeln und zu erweitern. So werden Interimsmanager in jüngerer Zeit verstärkt im Rahmen von Projektarbeit eingesetzt, wenn die eigenen Kapazitäten des jeweiligen Unternehmens nicht ausreichen. Gleiches gilt für Spezialthemen, für die ein Unternehmen Kapazitäten nicht auf Dauer vorhalten muss.

Im Gegensatz zu Unternehmensberatern können Interimsmanager ihr Spezialwissen längerfristig ins Unternehmen einfließen lassen und damit das bestehende Management bei den anstehenden Aufgaben und Herausforderungen unterstützen und sinnvoll ergänzen.

Gerade auch im Bereich Unternehmensübergang und -nachfolge, bei Kauf oder Verkauf eines Betriebsteiles oder des gesamten Unternehmens bietet Interimsmanagement notwendige Unterstützung für die Geschäftsleitung.

Wie wird man Interimsmanager?

Interimsmanager bekleiden meist hohe Management-Positionen und kümmern sich um betriebswirtschaftliche Belange. Voraussetzung hierfür ist also in der Regel ein adäquates Studium.

Ein Abschluss in Betriebswirtschaftslehre, Volkswirtschaftslehre, Wirtschaftswissenschaften, Wirtschaftsingenieurwesen usw. bietet sich am besten an, um später im Top-Management tätig zu sein. Doch das ist nur der Anfang eines langen Weges.

Denn neben einer fundierten Ausbildung (Studium) kommt es im nächsten Schritt auf die berufliche Erfahrung an.

Davon braucht man als Interimsmanager eine Menge. So kommt es auch, dass häufig ältere Manager als Interimsmanager tätig werden, die bereits in verschiedenen Unternehmen als Führungskraft erfolgreich tätig waren. Rund 80 Prozent der Interimsmanager sind im Alter von 40 bis 60 Jahren. Aber auch Nachwuchskräfte ab Mitte dreißig sind im Markt vertreten.

Dabei wird auf Erfahrung im Interimsmanagement besonders geachtet.
Die Bandbreite im Interimsmanagement reicht jedoch wesentlich weiter, bis zu erfahrenen Fachleuten oder Generalisten mit langjähriger praktischer Branchenerfahrung und Bewährung in schwierigen Situationen.

Zudem bleibt festzustellen, dass Interimsmanager jünger werden und dass Frauen in die bisher praktisch rein männliche Domäne einbrechen.

Was verdienen Interimsmanager?

Interimsmanager werden üblicherweise auf Honorarbasis entlohnt. Die Honorare richten sich in der Regel nach Umfang und Verantwortung der Tätigkeit.

Für einen Tag im Unternehmen bekommen Interimsmanager etwas weniger als ein Prozent des Jahresgehaltes, das ein Festangestellter in dieser Position verdienen würde. Laut einer Umfrage des Arbeitskreises Interim Management Provider (AIMP) sind das im Durchschnitt 1.010 Euro pro Tag plus Spesen (Stand 2014).

International erfahrene Spitzensanierer können durchaus ein Mehrfaches kosten. Hochqualifizierte Interim-Professionals sind nicht unter 1.250 Euro zu bekommen, auf Geschäftsführerlevel nur selten unter 1.500 Euro (jeweils plus Spesen und MwSt). Abweichungen lassen sich aber nicht nur für bestimmte Aufgabenbereiche oder die langjährige Erfahrung erkennen.

Die Tagessätze sind auch länderabhängig. Im europäischen Vergleich liegen die Tagessätze in Deutschland höher als in anderen Ländern der EU.

Berufliche Perspektiven

Im Jahr 2014 waren rund 15.000 Interimsmanager in Deutschland im Einsatz. Zum Vergleich: Im Jahr 2007 waren es rund 10.000. Die Entwicklung zeigt, dass sich das Konzept in Deutschland der zeitlich befristeten Platzierungen von Führungskräften in Unternehmen nur langsam verbreitet.

Der aktuelle Vergleich mit den Ländern wie den Niederlanden, Großbritannien oder in den USA zeigt, dass der deutsche Arbeitsmarkt derzeit einen deutlichen Aufhol- und Flexibilisierungsprozess vollzieht. Im amerikanischen Silicon Valley haben beispielsweise nur noch 40 Prozent aller Beschäftigten einen klassischen, langfristig angelegten Arbeitsvertrag.

In Großbritannien werden bereits 20 Prozent aller Manager als Manager auf Zeit eingesetzt.

Bis vor einigen Jahren wurde Interimsmanagement stark mit dem Thema Sanierung assoziiert.

Ursprünglich war die Position auch genau dafür vorgesehen. Doch mit der Zeit hat sich die Bandbreite an Interims-Funktionen ausgeweitet und die Aufgaben verändert. Nahezu alle Funktionsbereiche in Unternehmen werden heute mit Interimsmanagern besetzt. Selbst im Umfeld des inhabergeführten Mittelstandes ist eine immer größere Zahl an Interimsmanagern erfolgreich tätig.

Fakt ist: Durch den vermehrt auftretenden Mangel an qualifizierten Arbeitskräften, wovon auch das Top-Management betroffen ist, werden verstärkt Manager auf Zeit als Puffer eingesetzt, bis für die Stellen geeignetes Personal gefunden worden ist.

Die beruflichen Perspektiven sind also durchaus als positiv einzuschätzen.

Bildquelle: © Syda Productions – Fotolia.com

4 Bewertungen
5.00 / 55 4