Die Jobsuche über das Arbeitsamt funktioniert besser als ihr Ruf – aber nur dann, wenn einige Rahmenbedingungen beachtet werden. Von der Perspektivlosigkeit zurück in den Job ist es dann nur ein relativ kurzer Weg. Welche Schritte dabei besonders wichtig sind und wie auch besser bezahlte Angebote über das Arbeitsamt gefunden werden können, zeigt dieser Ratgeber.

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Übersicht:

  • Das Problem der Stellensuche
  • Jobsuche über das Arbeitsamt
  • 1. Kommunikation und Kontakt
  • 2. Stetige Aktualisierung
  • 3. Organisation
  • 4. Aktive Lebensgestaltung
  • 5. Nutzung von VerBIS
  • Nutzung des Internets

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Das Problem der Stellensuche

Wer sich beim Arbeitsamt arbeitslos meldet und dann hofft, dass der nächste Traumjob, der ideal auf die eigenen Fähigkeiten zugeschnitten ist und nebenbei auch noch ein überaus attraktives Gehalt bietet, einfach zur Tür reinflattert, wird in 99 % der Fälle enttäuscht werden.

Nur durch eine gezielte Arbeitssuche und eine enge Zusammenarbeit mit dem Sachbearbeiter ist es möglich, nicht in einem durchschnittlichen Beruf ohne Chancen und Karriere zu landen, sondern in einem wirklich fordernden und darüber hinaus ansprechend bezahlten Job aufzublühen. Dazu sind unter anderem folgende Punkte wichtig:

Zeit

Privat nimmt die Suche nach einer ansprechenden Arbeitsstelle viel Zeit in Anspruch – warum sollte es also beim Arbeitsamt anders sein? Wer einen erfüllenden, interessanten Job mit einer attraktiven Bezahlung sucht, muss bereit sein, viele Stunden zu investieren und im Notfall auch kurzfristig zur Verfügung zu stehen. Das setzt auch voraus, dass man die zur Verfügung stehende Zeit flexibel einteilen kann.

Strategie

„Geben Sie mir einfach etwas, das passt!“ Mit einer solch schwammigen Formulierung kann kein Sachbearbeiter bei der Bundesagentur für Arbeit etwas anfangen.

Die Ziele müssen klar definiert sein und die Vorstellungen von einem Job müssen ebenso klar kommuniziert werden, damit das Arbeitsamt überhaupt weiß, welche Art von Beruf in Frage kommt. Es ist unmöglich, ohne eine aussagekräftige Strategie bei der Arbeitssuche einen attraktiven Job zu finden.

Jobsuche über das Arbeitsamt

Im folgenden Abschnitt sind einige Rahmenbedingungen definiert, welche gegeben sein müssen, damit die erfolgreiche Jobsuche über das Arbeitsamt überhaupt in Angriff genommen werden kann. Auf keinen Fall vernachlässigen sollte man diese Ratschläge:

1. Kommunikation und Kontakt

Sie selbst kennen Ihre Fähigkeiten – aber woher soll Ihr Sachbearbeiter wissen, auf welchem Gebiet Sie sich besonders gut auskennen? Von Anfang an sollten Sie daher den Kontakt mit dem Sachbearbeiter suchen und den Geschichten von unfreundlichen Mitarbeitern, welche nur Ihr Schlechtestes im Sinne haben, keinen Glauben schenken.

Indem Sie frühzeitig Ziele – auch gerne über diesen konkreten Job hinaus – definieren und die Vorgaben für Ihren Job klar kommunizieren, weiß der Sachbearbeiter, wo er Sie am besten einsetzen kann. Daraus folgt in den allermeisten Fällen dann auch eine Arbeit, welche Sie gerne erledigen oder in welcher Sie zumindest für die nächste Zeit eine Perspektive sehen.

2. Stetige Aktualisierung

Ihr Sachbearbeiter hat einen eigentlich idealen Job für Sie, doch leider fehlt Ihnen eine bestimmte Qualifikation – denkt er zumindest. In Wirklichkeit besitzen Sie diese fachliche Anforderung inzwischen, doch Sie waren zu faul, ihm dies auch mitzuteilen.

Sie verpassen somit die Chance auf einen möglicherweise wirklich guten Job und müssen noch länger warten, bis wieder ein interessantes Angebot bei Ihnen ankommt.

Sobald es in Ihrem Leben relevante Änderungen zu berichten gibt – sei es beruflicher oder persönlicher Natur – sollten Sie den Sachbearbeiter unbedingt sofort informieren, damit er die Suche nach einer passenden Stelle auf die veränderten Bedingungen anpassen kann. Letztendlich tun Sie sich damit nur selbst einen Gefallen.

3. Organisation

Gerade beim Bezug von staatlichen Leistungen sind Sie dazu verpflichtet, regelmäßig Ihre eigenverantwortlichen Aktivitäten – wie etwa das Ausfüllen von Bewerbungen an für Sie geeignete Unternehmen – zu dokumentieren. Lassen Sie diese Anforderung nicht schleifen und schreiben Sie jeden neuen Schritt und jede Bewerbung sofort auf und kopieren Sie wichtige Dokumente.

Andernfalls häuft sich immer mehr Arbeit an, Sie vergessen möglicherweise die Angabe einer Bewerbung und früher oder später gibt es Ungereimtheiten – und die können teuer werden oder Zeit kosten. Klären Sie außerdem, wie häufig Sie diese Nachweise erbringen müssen, da sich hier regionale Unterschiede ergeben können. Verlassen Sie sich nicht auf allgemeingültige Informationen aus dem Internet.

4. Aktive Lebensgestaltung

Arbeitslos zu sein, heißt nicht, untätig zu sein. Gerade im Zeitalter des Internets können Sie sich hervorragend weiterbilden und beispielsweise ganze Sprachen lernen, ohne jemals eine dafür vorgesehene Schule besucht zu haben.

Autodidaktische Fähigkeiten sollten Sie in keinem Fall unterschlagen – und folgerichtig sollten Sie mit Ihrem Sachbearbeiter daran arbeiten, einem Arbeitgeber zu vermitteln, dass Sie eine eventuelle Arbeitslosigkeit eben nicht klischeegerecht vor dem Fernseher verbracht, sondern sich informiert und weitergebildet haben. Wer in dieser Zeit nur den Kopf in den Sand steckt, vermittelt damit, nicht eigenverantwortlich handeln zu können – und das sieht kein Arbeitgeber gerne.

5. Nutzung von VerBIS

VerBIS heißt das Vermittlungs-, Beratungs- und Informationssystem der Bundesagentur für Arbeit. Dahinter verbirgt sich ein System, das sowohl die Agentur selbst als auch externe Institutionen nutzen können, um schnellen Zugriff auf Ihre Qualifikationen zu erhalten.

Nicht selten kommt es jedoch vor, dass Ihre Daten nicht komplett richtig sind, wodurch Fehler bei der Stellenvermittlung entstehen können. VerBIS können Sie jedoch auch selbst nutzen, um diese Makel zu korrigieren. Bewerben Sie sich selbst besser, indem Sie Ihr Profil überarbeiten oder schreiben Sie Ihre Bewerbungsaktivität – im besten Fall ein Beweis von Fleiß! – dort nieder. Ergänzen Sie außerdem zusätzliche Qualifikationen, die Sie in der Zwischenzeit erhalten haben.

Nutzung des Internets

Abschließend spielt natürlich das Internet eine gewichtige Rolle bei der Jobsuche. Um auf das Angebot des Arbeitsamts zugreifen zu können, hat die Bundesagentur die Jobbörse ins Leben gerufen.

Mit vergleichbaren Portalen kann dieser Auftritt nicht unbedingt mithalten, doch als Arbeitssuchender verfügt man in der Regel nicht über den Luxus, bei der Suche nach Arbeit wählerisch zu sein. Auch hier sollte ein möglichst umfassendes, fehlerfreies Profil ausgefüllt werden, denn Arbeitgeber können potenzielle Arbeitnehmer über die Jobbörse anschreiben und so vielleicht eine Stelle vermitteln.

Außerdem zeigt auch dieser Schritt ein gewisses Maß an Eigeninitiative – und da der Sachbearbeiter des Falls diese Aktivitäten ebenfalls nachverfolgen kann, folgt daraus, dass auch die Chancen bei der Jobvermittlung steigen. Beim Bezug von Leistungen hat das den angenehmen Nebeneffekt, dass garantiert keine Kürzung aufgrund von Inaktivität droht.

Bildquelle: © Marco2811 – Fotolia.com

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