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Medizin Designer sind an der Entwicklung medizinischer Geräte und Instrumente, Untersuchungsräume und Krankenhauszimmer beteiligt. Dabei liegen ihre Arbeitsschwerpunkte auf einer anwenderfreundlichen und ästhetischen Gestaltung unter Berücksichtigung von Hygiene und Sicherheit. Erfahren Sie hier gleich mehr zu diesem spannenden neuen Beruf.

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Übersicht:

  • Berufsbild
  • Aufgabenvielfalt
  • Hygiene
  • Anwendungskomfort
  • Standardisieren
  • Ästhetik
  • Rücksicht
  • Alltag
  • Sicherheit
  • Gehalt
  • Ausbildung als Studium
  • Perspektiven
  • Fazit

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Berufsbild

Der Beruf Medizin Designer existiert erst seit ein paar Jahren. Ein Medizin Designer hat neben der Gestaltung funktioneller, bedienungskomfortabler, sicherer und hygienischer medizinischer Utensilien und Einrichtungen eine weitere wichtige Aufgabe: Er soll kühle Medizintechnik mit menschlicher Empfindsamkeit zusammenführen.

Es ist kein Geheimnis: Vielen Patienten flößt der Anblick medizinischer Geräte und Instrumente Angst ein. Ebenso erzeugen die Räume von Krankenhäusern – Behandlungsräume wie Krankenzimmer – häufig bei Patienten Unbehagen.

Medizin Designer werden dies ändern. Mit ihren Lösungen machen sie medizinische Einrichtungen attraktiver, effizienter, hygienischer und sicherer.

Sie tragen zum Behandlungserfolg bei, denn bei weniger Angst vor medizinischen Untersuchungen verlaufen diese rationeller und Patienten nehmen darüber hinaus freiwillige Kontrolluntersuchungen regelmäßiger wahr. Eine angenehme Atmosphäre in Krankenhäusern verkürzt den Genesungsprozess.

Aufgabenvielfalt

Wie abwechslungsreich die Aufgaben eines Medizin Designers sind, veranschaulichen unsere Beispiele.

Hygiene

Daran hapert es noch bei zahlreichen medizinischen Instrumenten und Geräten: Form und Materialien berücksichtigen zu wenig die Hygieneaspekte. Schließlich ist es hier nicht mit einem bloßen Abstauben oder Abwaschen getan.

Medizinische Geräte und Instrumente mit glatten Oberflächen ohne überflüssige Ecken und Kanten lassen sich viel leichter reinigen und sterilisieren. Auch das Material sollte diesen erhöhten Hygieneanwendungen standhalten und gute Ergebnisse gewährleisten.

Anwendungskomfort

Medizin Designer sorgen bei medizinischen Utensilien für komfortable Anwendungen. Medizinisches Personal in Arztpraxen und Krankenhäusern steht unter hohem Arbeits- und Zeitdruck. Da mindern leicht bedienbare Geräte mit durchdachten Funktionen den Stress, sparen Zeit und damit auch Kosten.

Standardisieren

Ein effektiver Weg, den Anwendungskomfort von medizinischen Instrumenten und Geräten zu verbessern, ist eine durchgängige Standardisierung.

Gut demonstriert dies der Vergleich mit einem Auto: Einsteigen, Zündschlüssel drehen und losfahren – der Vorgang ist immer gleich, egal, um welches Auto es sich dabei handelt. Ein Autofahrer findet sich auch in einem fremden Wagen sofort zurecht, ohne Einführung und ohne über Funktionen ihm unbekannter Elemente rätseln zu müssen.

Hiervon ist die Medizintechnik noch weit entfernt. Studien hierzu zeigten bereits, dass Standardisieren nicht nur effektivere Arbeitsabläufe bewirkt, sondern obendrein die Fehlerrate senkt. Bei standardisierter Technik drückt selbst während dramatischer Operationsverläufe so rasch niemand auf den falschen Knopf.

Ästhetik

Klinisches Weiß, kaltes Metall, Kabelgestrüpp – bereits der Gedanke daran löst Beklemmung aus, der direkte Anblick macht vielen Angst. Die meisten Arzt- und Krankenhaustermine haben einen ernsteren Hintergrund. Eventuelle frühere unangenehme Erfahrungen belasten zusätzlich.

Medizin Designer wissen, dass so etwas nicht sein muss und haben das jeweils passende Rezept parat.

Freundliche Farben wie entspannendes Grün oder Blau beziehungsweise sonniges, aufheiterndes Gelb verleihen Räumen schon mit wenig Aufwand eine behaglichere Atmosphäre.

Medizinische Geräte sehen mit abgerundeten Ecken und Kanten weniger bedrohlich aus und auch ihnen stehen bunte Farben gut.

Rücksicht

Was Medizin Designer ebenfalls wissen: Neben Farben und Formen sind auch verschiedene Abmessungen von medizinischen Geräten verbesserungswürdig. Diese gehorchen oft rein funktionellen Kriterien, ohne dabei bestimmte Patientenbedürfnisse zu berücksichtigen.

Am Beispiel eines Kernspintomographen sei dies kurz erläutert: Zur Untersuchung müssen sich die Patienten dabei in eine Röhre legen. Diese Röhren sind meistens so bemessen, dass sie Erwachsene je nach Körperstatur eng bis sehr eng umschließen. Personen mit klaustrophobischer Veranlagung vertragen dies nur schwer oder gar nicht ohne extra gegebene Beruhigungsmittel.

Hier mussten offenbar erst Medizin Designer erscheinen mit ihren überzeugenden Lösungen: Röhren mit durchschnittlichen Durchmessern von beispielsweise 70 Zentimetern beeinträchtigen Untersuchungsergebnisse keineswegs, vertreiben klaustrophobische Panikgefühle und erübrigen die Gabe von Beruhigungsmitteln.

Weitere Details wie eine Mood-Light-Beleuchtung innerhalb der Röhre oder vom medizinischen Zweck ablenkende Holzapplikationen an der Gerätaußenseite nehmen Patienten ihre Ängste.

Alltag

Personen mit Behinderungen oder chronischen Erkrankungen sind auf den ständigen Gebrauch von Prothesen, Orthesen und anderen medizinischen Hilfsmitteln angewiesen.

Außer ihrer einfachen Anwendung und bequemem Tragekomfort wünschen sich diese Personen noch mehr.

Sind ihre medizinischen Hilfsmittel im Alltag für andere sichtbar, sollen diese möglichst optisch ansprechend sein statt rein auf die Funktionen beschränkt, wie es aktuell noch häufig der Fall ist.

Andere Hilfsmittel, die unter der Kleidung getragen beziehungsweise angelegt werden, sollen von Außenstehenden möglichst unbemerkt bleiben, nicht auftragen und sicher sitzen. Idealerweise sind diese medizinischen Hilfsmittel so konstruiert, dass sich damit sogar Sport ausüben lässt.

Sicherheit

Ebenfalls von großer Bedeutung ist die leicht verständliche und sichere Bedienung medizinischer Geräte, Instrumente und Hilfsmittel. Durch Fehlbedienungen ausgelöste Unfälle sind eine der häufigsten Unfallursachen im Gesundheitswesen.

Gehalt

Verbindliche Aussagen zum Gehalt eines Medizin Designers sind derzeit noch nicht möglich. Als Orientierungshilfe können vorerst Gehälter anderer Designberufe herangezogen werden wie beispielsweise Webdesigner.

Ausbildung als Studium

Für die Ausbildung zum Medizin Designer gibt es den Studiengang für Medizindesign. Die Studienmöglichkeiten befinden sich noch im Aufbau. An der Muthesius-Kunsthochschule in Kiel werden seit wenigen Jahren Studiengänge für Medizindesign angeboten. Die Studentengruppen sind noch klein. Weitere Studenten sind willkommen.

Perspektiven

Schon heute lässt sich feststellen, dass die beruflichen Perspektiven für Medizin Designer exzellent sind.

Es ist nicht allein der demographische Wandel, der hier für eine rosige Zukunftsperspektive sorgt. Steigender Kostendruck und mehr Effizienz in immer komplexeren Diagnose- und Therapiemethoden erhöhen die Nachfrage nach Medizin Designern laufend.

Fazit

So neu der Beruf Medizin Designer noch ist, zählt er bereits zu den Jobs mit besten Zukunftsaussichten. Sein hohes kreatives Potenzial und die abwechslungsreichen Aufgaben machen eine Tätigkeit als Medizindesigner attraktiv für Interessenten eines Berufs in der Industriedesign-Branche mit technischen sowie künstlerischen Arbeitsinhalten.

Bildquelle: © vege – Fotolia.com

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